Hochwasser-Petition: 2266 Leute stellen zwölf Forderungen

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LINZ (fog). Montagfrüh standen Hochwasseropfer vor dem Landhaus. Sie fordern in zwölf Punkten Verbesserungen beim Hochwasserschutz sowie faire Angebote für Absiedlungswillige und Leute, die im Hochwassergebiet bleiben wollen. Die beiden Bürgermeister Johann Müllner aus Goldwörth und Josef Eidenberger aus Walding unterstützen die Petition. Landeshauptmann Josef Pühringer sowie die Landesräte Rudolf Anschober, Max Hiegelsberger und Michael Strugl bekräftigten ihren Einsatz für die Hochwasseropfer. "Wir stehen auf eurer Seite, wir sind keine Gegner", sagte der Landeshauptmann, der hinzufügte, dass in den nächsten Monaten auch viel vom Bund abhänge. Ab Jänner werden die Häuser in der Absiedelungszone geschätzt.

Kritik von Ortschefs
Eidenberger sagt, dass "die Festlegung der Absiedelungszone voreilig war – in anderen Ländern, wie etwa in Holland, kämpft man um jeden Zentimeter Land". Die Absiedelungszone, welche am 22. Oktober festgelegt wurde, sollte überdacht werden, weil es "drei Viertel der gefluteten Häuser schon vor den Kraftwerken gegeben hat". Müllner meinte, dass einige Hochwasseropfer überbelastet sind, weil es um den Verlust ihrer Heimat geht. Pühringer zum angeschlagenen Tempo: "Wir haben die Absiedelungszone schnell bestimmt, weil viele Betroffene rasch eine Entscheidung wollten."
Uneins sind der Landeshauptmann und Ortschef Müllner über die sogenannten "Widmungssünden" im Hochwassergebiet. Pühringer: "Der Gemeinderat ist die Genehmigungsbehörde, das Land nur Aufsichtsbehörde." Müllner konterte, dass "die Raumordnungsverfahren des Landes anders abgelaufen sind".

Machland ist günstiger
Markus Lackner, Hochwasseropfer aus Goldwörth-Hagenau trat bei der Übergabe der Petition in den Vordergrund. Er betonte, dass der uralte Siedlungsraum des Eferdinger Beckens nicht geopfert werden sollte. Symbolisch wurde Eferdinger Gemüse mitgebracht. Dieter und Marianne Prischl, ebenfalls Hagenauer, kritisieren den Vergleich mit dem Machland beim Hochwasser 2002, weil die Grundstückspreise in Urfahr-Umgebung viel höher sind. "Die Absiedler in Mitterkirchen bekamen ein Ersatzgrundstück um 34 Euro/m2", sagt Dieter Prischl. In Hagenau stand der Grundstückspreis vor dem Hochwasser bei zirka 100 Euro/m2. Die Preise im Raum Feldkirchen, Walding und Ottensheim sind bei Weitem darüber. "Wir haben viel gesucht und nichts gefunden", so Prischl.
Der 42-Jährige, seine Frau und die zwei Kinder wollen eigentlich nicht wegziehen. Aber: Sie könnten sich vorstellen mit sechs bis sieben Hagenauer Familien eine neue Siedlung zu gründen. Prischl: "Bis jetzt haben wir noch kein Angebot erhalten."

Zwölf Forderungen:

Räumung der Stauräume Aschach und Ottensheim; Schlamm über HW100 bringen
Optimierung der Wehrbetriebsordnung; unabhängige Kontrolle
Entschädigung für bebaute und unbebaute Grundstücke
Maßnahmen zur Reduzierung von Hochwässern ausschöpfen
Reduktion des Selbstbehalts bei Ablösen
Genehmigung & Förderung für hochwassersicheres Bauen in der Absiedlungszone
Offenlegung der Protokolle des Landeskrisenstabs
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Hochwasserfragen
Zeitgemäßes Wohnen in der Absiedlungszone
Wiederaufbau von Häusern (z. B. nach Brand) soll möglich sein
Erhalt von Hallen und Güllegruben der Höfe in Absiedlungszone
Gültigkeit der Absiedlungsangebote für Nacheigentümer

Kommentar von Gernot Fohler:
http://www.meinbezirk.at/ottensheim/politik/kommentar-von-gernot-fohler-die-nerven-liegen-bei-vielen-blank-d792647.html

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