Nach Wahl-Chaos
Schockstarre auch bei der SPÖ Urfahr-Umgebung
Das Wahl-Chaos beim außerordentlichen SPÖ-Bundesparteitag am 3. Juni 2023 im Linzer Design Center schlägt natürlich auch in Urfahr-Umgebung hohe Wellen. Bei der Kampfabstimmung über den neuen Bundesparteivorsitzenden zwischen Andreas Babler und Hans-Peter Doskozil wurden bekanntlich die Ergebnisse vertauscht. Die BezirkRundSchau hat im Bezirk nachgefragt.
LINZ/WIEN/URFAHR-UMGEBUNG. Am Samstag hatte die Leiterin der Wahlkommission, die steirische Landtagsabgeordnete Michaela Grubesa verkündet, dass Doskozil mit 316 zu 279 Stimmen die Kampfabstimmung für sich entschieden habe – die Rede war von 596 gültigen Stimmen. Dass sich das nicht ausgehen kann, bemerkte als erster der ORF-Journalist Martin Thür. Auf Twitter schrieb er: "316+279=595 und nicht 596". Am Montag, 5. Juni flog der "technische Fehler", wie Grubesa meinte, auf. Nicht mehr Doskozil, sondern Babler hatte eine Mehrheit mit 316 Stimmen erreicht. Die Ergebnisse wurden scheinbar vertauscht.
Stöger: "Klappe weit offen gehabt"
SPÖ-Bezirksobmann Nationalratsabgeordneter Alois Stöger geht mit Grubesa hart ins Gericht: "500 unserer Leute in Urfahr-Umgebung wissen, wie eine Wahl funktioniert, das kann ich auch von einer steirischen Landtagsabgeordneten erwarten. Noch dazu hat sie vor der Wahl die Klappe weit offen gehabt." Zur Wahl von Babler sagt Stöger: "Ich habe mich vor der Mitgliederbefragung klar für Rendi-Wagner ausgesprochen. Aber ich bin froh, dass wir jetzt eine Lösung haben." Das Ergebnis müsse nochmals überprüft werden, so der Ottensheimer,um schnell zu den echten Problemen, wie Teuerung, leistbares Wohnen oder fehlende Gesundheitsversorgung überzugehen.
Wall-Strasser: "Freue mich über Bablers Reaktion"
Der Gallneukirchner SPÖ-Bürgermeister Sepp Wall-Strasser spricht von einer "Schockstarre". Aber: "Ich habe mich über Bablers Reaktion gefreut, weil sie nicht siegeseuphorisch war." Babler, so meint Wall-Strasser, vertrete die soziale Demokratie am klarsten. "Jetzt braucht es eine klare Neuaufstellung, dann geht es wieder aufwärts."
Allerstorfer: "Kein Vorbild für das Zusammenleben"
"Es ist schade, weil wir, die SPÖ, in den Gemeinden und im Bezirk sehr gut unterwegs sind. Wir haben positive Resonanzen. Das Leben wird uns schwerer gemacht. Bundespolitik, nicht nur der SPÖ, ist kein Vorbild für das Zusammenleben."
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