Verbund baut unter Corona-Bedingungen
Größte Flussbaustelle Kärntens bis zur Schneeschmelze fertig
Für Sanierungsarbeiten wurde Drau unterhalb der Wehranlage Rosegg-St. Martin trockengelegt. Die Flussbaustelle wird bis zum Einsetzen der Schneeschmelze fertiggestellt. Wichtiges Draukraftwerk Annabrücke nach Modernisierung wieder am Netz.
ROSEGG. Das Drauhochwasser 2018 hinterließ beachtliche Schäden, so auch im Bereich der Wehranlage St.Martin drauabwärts von Villach. Es kam zu umfangreichen Erosionen und beschädigte die Stützmauern der Uferböschung.
Tausende Tonnen Beton
Zur Sanierung der Schäden wurde darum das Drau-Flussbett unterhalb der Wehranlage trockengelegt. Hier wird derzeit eine Gegenschwelle errichtet, in die 2.800 Kubikmeter Beton verarbeitet werden müssen. Zusätzlich muss das Flussbett unterhalb der Wehranlage mit 20.000 Tonnen an Wasserbausteinen befestigt werden. Am linken Ufer entsteht eine Betonwand als Befestigung der weggespülten Uferböschung.
Corona-Schutzmaßnahmen
Es handelt sich um eine der aktuell größten Flussbaustellen in Österreich. Für die Fortführung des Baus hat Verbund in Abstimmung mit den Bau-Unternehmen Corona-Vorsorgemaßnahmen getroffen – die Maßnahmen entsprechen der Handlungsanleitung der Sozialpartner für den Umgang mit Baustellen aufgrund von COVID-19.
In den kommenden Wochen werden höchstens 35 Bauarbeiter gleichzeitig im Flussbett arbeiten. Alle Arbeiter sind für Tätigkeiten wie auch das Betonieren, bei denen der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, mit Schutzmasken ausgestattet. Zudem wurde die Zahl der Baucontainer aufgestockt und zusätzliche Wasch- und Sanitäranlagen aufgestellt.
Ziel: Fertigstellung im Mai
Ziel der Maßnahmen sei es, informiert der Verbund, unter Einhaltung der Corona-Vorsorgemaßnahmen die Flussbaustelle bis zum Einsetzen der Schneeschmelze und der damit verbundenen höheren Wasserführung der Drau im Mai fertigzustellen.
Auch Kraftwerk Annabrücke wieder am Netz
Indessen ging in Annabrücke das leistungsstärkstes Draukraftwerk wieder ans Netz. Mit einer Leistung von 90 Megawatt ist das Kraftwerk die leistungsstärkste Anlage an der österreichischen Drau. Was in Zahlen bedeutet: Die Jahreserzeugung des Kraftwerks deckt den Strombedarf von 100.000 Haushalten. Zudem erzeugt es als einziges der zehn Draukraftwerke Bahnstrom für die Eisenbahn.
Modernisierung
Um das wichtige Kraftwerk am neuesten Stand der Technik zu halten, wurde in den vergangenen Monaten der Maschinensatz zwei modernisiert und mit neuer Leittechnik ausgestattet. Insgesamt wurden zehn Kilometer Kabel neu verlegt.
Alle Verbund-Kraftwerke unterliegen als Anlagen der kritischen Infrastruktur besonderen Regelungen. Dadurch konnten die Arbeiten im Kraftwerk Annabrücke auch während der Corona-Krise durchgeführt und abgeschlossen werden.
60 Prozent des Kärntner Jahresstrombedarfs
Das Kraftwerk Annabrücke ist wieder am Netz und wird wie die Kraftwerksgruppe von der Zentralwarte in Feistritz im Rosental ferngesteuert. Die zehn Draukraftwerke decken 60 Prozent des Kärntner Jahresstrombedarfs.
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