Gemeindereportage Paternion
"Sie ist die Zentrale der Familie"

Hermine Taxer (l.) und Tochter Marlies Karner-Taxer gaben uns einen Einblick in ihr Leben und teilten mit uns ihre Erfahrungen. | Foto: MeinBezirk.at
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  • Hermine Taxer (l.) und Tochter Marlies Karner-Taxer gaben uns einen Einblick in ihr Leben und teilten mit uns ihre Erfahrungen.
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Für die Gemeindereportage war MeinBezirk dieses Mal in Paternion unterwegs und hat sich dort mit Hermine Taxer, 102, und ihrer Tochter Marlies Karner-Taxer auf einen spannenden "Ratscha" getroffen. Das Schwelgen an vergangene Tage und das ereignisreiche Leben von Hermine stand dabei im Fokus.

FESITRITZ/DRAU. Es ist in unserem Job nicht alltäglich, sich mit einem Menschen zu treffen, der nicht nur 102 Jahre alt ist, sondern so eine positive Energie versprüht, dass man davon angesteckt wird. Das ist MeinBezirk in Feistritz/Drau passiert, als wir die Möglichkeit hatten uns mit Hermine Taxer und ihrer Tochter Marlies zu treffen. 

Im Gespräch miteinander schwelgten die beiden in frühere Erinnerungen. | Foto: MeinBezirk.at
  • Im Gespräch miteinander schwelgten die beiden in frühere Erinnerungen.
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Von Klagenfurt nach Paternion

Tochter Marlies lebt aktuell in Klagenfurt, ihre Mutter Hermine kommt auch aus der Landeshauptstadt, ist aber vor rund 60 Jahren nach Paternion gezogen, der Grund war die Liebe. "Als ich meinen Mann kennengelernt habe, hatten wir zu Beginn eine Fernbeziehung und irgendwann habe ich mich dann auch entschieden nach Paternion zu ziehen. Als Klagenfurterin war mit die Gemeinde anfangs noch unbekannt, heute bin ich gerne hier." 

"Sie war unser Felsen"

Während sich Hermines Mann neben seinem Beruf für viele Vereine engagiert hat, war die 102-Jährige bei ihren fünf Kindern, die ihr heute noch für alles enorm dankbar sind. "Mama war unser Felsen und immer für uns da. Ich und meine Geschwister hatten eine glückliche Kindheit. Die Richtlinien haben wir gewusst, aber in der Entwicklung und unserer Entscheidung waren wir frei und das schätze ich enorm", so Tochter Marlies.

"Unsichere Zeiten waren das"

An den EU-Beitritt oder den Staatsvertrag kann sich Hermine noch erinnern, im Interview erzählt sie uns aber von einem anderen Ereignis, nämlich dem Kriegsende vor 80 Jahren. "Ich war damals in der ehemaligen Tschechoslowakei, genauer gesagt in Pilsen, als Scheinwerferhelferin tätig. Ich habe sozusagen geleuchtet, wenn der Feind im Anmarsch war. Eines Tages hieß es dann für uns zusammenpacken und nach Hause fahren. Was uns da erwarten wird, wusste niemand. Ich habe mich dann mit dem Zug auf den Weg nach Klagenfurt gemacht, als ich angekommen war, konnte ich meine Eltern nicht finden. Erst später wurde mir mitgeteilt, dass sie in einem Luftschutzkeller untergebracht worden sind. Wir waren damals froh, dass es vorbei war, aber es waren unsichere Zeiten." Auch an den ersten Luftangriff auf Klagenfurt erinnert sich Hermine Taxer noch heute. "Als der Krieg begann und wir von Bomben angegriffen wurden, verloren meine Eltern ihre Wohnung und wir mussten bei Bekannten Unterschlupf suchen." Taxer könnte noch viele Geschichten aus ihrer Kindheit und Jugend erzählen: "Um ehrlich zu sein, erinnere mich nicht gerne an alles zurück."

Familie Taxer und der Fasching

Ein wichtiges Thema in Hermines Familie ist sicherlich der Fasching in Feistritz/Drau. Auch Tochter Marlies erinnert sich noch an die damaligen Faschingsumzüge. "Mein Ehemann hat beim Umzug geholfen und war bei den nachfolgenden Faschingssitzungen für Licht, Ton und die Regie verantwortlich. Mittlerweile ist mein Enkel Martin involviert und als Kanzler tätig."

Interesse und Neugierde

Ein Geheimrezept hat Hermine Taxer für ihr Alter zwar nicht, aber ihre positive und lebensfrohe Art steckt, einfach an. "Ich hätte nie gedacht, dass ich so alt werde und in vier Monaten feiere ich meinen 103. Geburtstag. Ich habe scheinbar gute Gene", lacht Hermine Taxer und ihre Tochter ergänzt: "Was die ganze Familie an ihr schätzt, ist ihre Neugierde und ihr Interesse. Sie fragt uns viel und will an allem Teil haben. Wenn sie was braucht, sind wir alle immer für sie da, aber wir wollen sie nicht bevormunden und ihr selber die Entscheidungen lassen und das klappt gut." Als ehemalige Leistungssportlerin ist Hermine auch körperlich noch fitter als so manch anderer. "Ich bin immer noch mobil und versuche so viele wie möglich alleine zu machen. Wenn etwas nicht mehr geht, sind alle da, um mich zu unterstützen."

Großes Vorbild

Was uns am Ende des Interviews noch begeisterte, ist ihr Umgang mit der Online-Welt. "Ich habe einen Laptop, mit dem ich mich gerne beschäftige und sogar ein Smartphone. Das raubt mir manchmal meine Nerven, aber ich versuche mich damit auseinanderzusetzen. Daher kann ich hin und wieder auch Online etwas bestellen, was mir dann bis vor die Haustüre gebracht wird. Das ist herrlich, denn auch in meinem Alter möchte ich mir mal was Neues kaufen", schmunzelte sie. Geprägt von dem Treffen verlassen wir die beiden und sind uns einig: "Genau so wollen wir im Alter auch werden."

Hermine Taxer (l.) und Tochter Marlies Karner-Taxer gaben uns einen Einblick in ihr Leben und teilten mit uns ihre Erfahrungen. | Foto: MeinBezirk.at
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