Kanusport: zwei Oberkärntner gut in Fahrt
Sie bändigen die Naturkräfte
Die Wildwasserkanuten Max Steinbrenner und Noah Wilhelmer sind erfolgreich auf Kurs. In Ivrea gab es Topplätze.
NÖTSCH, FLATTACH. „Erlebe die Kräfte des Wassers hautnah. Inmitten der Nationalpark-Region Hohe Tauern“, steht auf der Homepage der Wildwasserarena Mölltal geschrieben. Für den Nötscher Max Steinbrenner und seinen Freund Noah Wilhelmer sind dies nicht nur geschriebene Worte, sondern sie dürfen sich bei jeder Trainingseinheit auf der dortigen 350 Meter langen und 15 Meter breiten Wildwasserstrecke daran erfreuen. Sich auf ihre internationalen sportlichen Einsätze in der Disziplin Kanuslalom-Kajak vorbereiten. „Es ist einfach ein schönes Gefühl mit dem Kanu durch die Waldwassertore zu paddeln. Beherrscht man einmal die richtige Technik, ist es auch nicht mehr so kräfteraubend. In den heißen Sommermonaten kommt auch noch die Abkühlung durch das Wildwasser positiv hinzu“, sagen die beiden österreichischen Nachwuchshoffnungen im Wildwasserkajaksport.
Das Heimrennen
Dass sich ihr Training auf der Möll in Flattach und dem Wildwasserkanal auf der Gurk in Klagenfurt in guten Ergebnissen niederschlägt, konnten der vierzehnjährige Max und siebzehnjährige Noah Anfang Juni bei ihrem Heimrennen anlässlich des ECA-Junior-Cups erfolgreich aufzeigen. Nach dazu vor sehr starker Konkurrenz. Der ECA-Junior-Cup ist die weltweit größte Jugend-Kajak-Wettkampfserie und das Mölltaler Rennwochenende erfreut sich immer größerer Beliebtheit unter den internationalen Sportlern. Ein Rennwochenende, das vom KCG-Kolbnitz mit Organisationsleiter Gerald Wilhelmer, sowie seinem großen Helferstab, bestehend aus der TG Flattach, Ski-Club Flattach, Hüttenwirtin Verena Egger, Gemeindeteam Kolbnitz, dem Campingbetreiber, der Österreichischen Wasserrettung, Sponsor Generali und vielen weiteren ehrenamtlichen Unterstützern, durchgeführt wird. Also die besten Voraussetzungen für Max, der für den Nötscher Verein Union Kanu-Club Südalpen startet und natürlich für Lokalmatador Noah. Der Junior ist zwar in Klagenfurt wohnhaft, kurvt aber unter den Vereinsfarben des KCG Kolbnitz durch den Wildwasserparcours. „Mein Onkel Hans-Peter Walkner betreibt das Gelände des Vereins in Kolbnitz. So kam ich auch ins Mölltal. Hier finde ich gemeinsam mit meinem Vater Gerald Wilhelmer, der mich auch trainiert, hervorragende Bedingungen zur Wettkampfvorbereitung vor. Zudem habe ich in meinem Freund Max Steinbrenner einen kongenialen Trainingspartner. Auch er wird von seinen Eltern betreut“, sagt Noah Wilhelmer. Bei seinem zweitägigen Heimrennen, auf einem technisch sehr anspruchsvoll gesetzten Kurs, durfte sich der Lerchenfeldgymnasiast über einen neunten Rang in der Juniorenklasse freuen. Sein Trainingskumpel Max paddelte auf Gesamtrang zwei in der U14-Klasse. „Ich war sogar mit dem Sieger punktegleich. Nur durch sein besseres Sonntagsergebnis wurde er vor mir als Sieger gereiht“, blickt Max zufrieden zurück. Am vergangenen Wochenende war das Kanutenduo im italienischen Ivrea am Start. Wieder ein Bewerb, der für den ECA-Cup gewertet wurde. Und wieder durften sich die Eltern Janet und Jürgen Steinbrenner über eine Topleistung ihres Sohnes Max freuen. „Mit Vorlaufrang eins bin ich schon am Samstag ausgezeichnet in die Konkurrenz gestartet. Im Speedslalom reichte meine Laufzeit für Rang drei und in Summe ergab dies dann Finalrang zwei in der Wochenendwertung. Ich bin mit meinen bisherigen Saisonresultaten mehr als nur zufrieden. Darauf kann und werde ich für meine sportliche Zukunft weiter aufbauen“, sagt Max, für den heuer mit Europa- und Weltmeisterschaften zwei Großereignisse noch ins Haus stehen. Noah reiste von Ivrea mit einem sechsten und einen fünften Ergebnisrang ab. Jetzt wird er sich auf die Großereignisse und seinen nächsten Start in Bratislava vorbereiten.
Abseits des Wildwassers
Auch abseits des Wildwasserkanals geht es für Max recht flott zu. Jeden Schultag pendelt er vom Klagenfurter Lerchenfeldgymnasium in seinen Wohnort Nötsch. „Aber nur noch wenige Wochen, dann kommt die große Veränderung und Erleichterung. Ich wechsle in die HAK Klagenfurt. Wirtschaft und Management ziehen mich einfach an. Familiär werde ich dabei auf allen Ebenen unterstützt. Ab August bekomme ich sogar eine Wohnung in der Landeshauptstadt. Damit ich Sport, Schule und Freizeit zu einhundert Prozent koordinieren kann“. Dabei werden ihm seine Oma Notrud, Mama Janet und Vater Jürgen den Haushalt schupfen, während der neunzehnjährige Wilhelmer seinem vierzehnjährigen Gailtaler Sportsfreund Steinbrenner die angenehmen Seiten der Kärntner Landeshauptstadt näher bringt.
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