Betrifft alle Berufsfelder
"Bezirk Villach braucht mehr Fachkräfte"
Im Woche-Interview sprechen WKO-Bezirksstellenobmann Bernhard Plasounig und Bezirksstellenleiter Christian Fitzek über den heiß diskutierten Fachkräftemangel in der Draustadt.
Woche: Welche Fachkräfte gehen gerade in und um Villach herum ab?
Plasounig: Der Fachkräftemangel ist eigentlich auf keine Branchen festzumachen, da er fast überall gegenwärtig ist.
Fitzek: Im Baugewerbe und im handwerklichen Bereich fehlen ebenso qualifizierte Fachkräfte wie bei Dienstleistern oder in der Gastronomie.
Von der Gastronomie ist in diesem Zusammenhang sehr häufig die Rede. Ist die Branche auch in Villach in Gefahr?
Plasounig: In der Gastronomie fällt der Mangel an Personal wahrscheinlich mehr auf, weil man das unmittelbarer erlebt. Es fehlen Fachkräfte in unterschiedlichsten Bereichen.
Fitzek: Und nicht nur Fachkräfte sind schwer zu bekommen. Das Gleiche gilt für Hilfskräfte!
Warum fehlt in den genannten Branchen qualifiziertes Fachpersonal?
Plasounig: Die Hauptgründe sind die demographische Entwicklung (unsere Gesellschaft wird immer älter, Anm.), eine boomende Wirtschaft nach Corona, teilweise die Work-Life-Balance der nächsten Generation und in Villach speziell auch die Hightech-Unternehmen, die den Arbeitsmarkt verdünnen.
Was unternimmt die WKO, um Betriebe mit (Fach-)Personal zu versorgen?
Fitzek: Wir fördern die Lehre auf allen Ebenen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Der Zuzug von Fachkräften aus dem Ausland soll weiter erleichtert werden.
Plasounig: Wir müssen bestehende Potenziale noch besser nutzen. Mehr Vollzeit als Teilzeit, mehr und flexiblere Kinderbetreuungsplätze, um speziell Frauen freizuspielen. Und es muss für ältere Menschen attraktiv sein, im Berufsleben zu bleiben beziehungsweise dorthin zurückzukehren!
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