Pollensaison
Mit Kontaktlinse gut durch die Pollenzeit
Kontaktlinsenträger sind, neben Allergikern, in der Pollensaison besonders stark betroffen.
HERMAGOR/VILLACH (lp). Mit steigenden Temperaturen zieht es viele ins Freie. Allergiker haben in dieser Zeit jedoch meist nichts zu lachen. Die Blüten von Erle, Birke und Hasel sowie anderen Bäumen und Sträuchern sorgen für juckende und brennende Augen.
Die Allergie
Heuschnupfen ist eine allergische Reaktion auf Blütenpollen. Betroffen sind vor allem die Schleimhäute von Nase, Rachen und Augen. Zu den Symptomen zählen unter anderem Juckreiz, Schwellung der Augen und Niesreiz. Warum dies so ist und warum Menschen auf einige Pollen allergisch reagieren, auf andere jedoch nicht, ist noch nicht eindeutig geklärt. Die Heuschnupfen-Allergie ist zeitlich begrenzt, da sie mit der Blühsaison der Bäume, Sträucher und Gräser zusammenhängt. Entsprechende Medikamente werden zur Behandlung empfohlen, da sich die Allergie sonst verschlimmern oder zum allergischen Asthma entwickeln könnte. Die höchste Pollenbelastung ist im Frühling zwischen April und Juni – der Hauptblütezeit.
Expertentipps
Gerade Kontaktlinsenträger sind zu dieser Zeit vermehrt betroffen. Die häufigsten Tipps sind: Meiden von belasteten Gegenden, häufiger Haare waschen und die Bettbezüge pollenfrei halten. Ganz vermeiden lässt sich eine Pollenbelastung jedoch nicht. In Wohnräumen kann auch der Einsatz von Luftreinigern sinnvoll sein. Dadurch ist die Belastung in der Nacht geringer und die Schleimhäute können sich erholen. Kontaktlinsenträger sollten sich besonders schützen, weiß Optiker Alfred Plessin. Sein Tipp daher: "Starke Allergiker sollten eine Zeit lang auf das Tragen von Linsen verzichten und eine optische Brille tragen."
Tageslinsen empfohlen
Andernfalls empfiehlt der Experte, während der Pollensaison auf Weichlinsen umzusteigen. "Weichlinsen können einen gewissen Schutz bieten, sie schützen jedoch nur den Bereich der Bindehaut, der von der Kontaktlinse abgedeckt wird." Empfohlen werden Tageslinsen. Durch das Tragen der Einmallinsen entfällt die tägliche Reinigung und somit werden die angesammelten Allergene entsorgt. "Nicht jeder bevorzugt Tageslinsen. Personen, die Monats- oder Jahreslinsen tragen, müssen sich in dieser Zeit besonders genau an die empfohlenen Pflege- und Reinigungshinweise halten", sagt der Experte Plessin. Personen, denen aus unterschiedlichsten Gründen formstabile Kontaktlinsen angepasst wurden, haben zwar den Nachteil, dass leichter Staub und Pollen unter die Kontaktlinse geraten können. "Dafür weisen die Oberflächen in der Regel weniger Ablagerungen, wie eben Blütenstaub auf und können zwischendurch gereinigt werden", erklärt er.
Umstieg auf optische Brille
"Bei Allergikern mit einer starken Schwellung der Bindehaut rate ich, während der Pollenzeit auf Linsen zu verzichten und eine optische Brille zu tragen", so Plessin. In jedem Fall ist eine gute Sonnenbrille zu empfehlen. "Am besten mit stark gewölbten Gläsern, damit sie eng an der Schläfe anliegt. Diese schützt nicht nur gegen herum fliegende Pollen, sondern auch gegen Staub und ultraviolettes Licht", informiert der Experte.
Heuschnupfen-Allergie nimmt zu
In den letzten 25 Jahren hat sich die Zahl der Heuschnupfen-Allergiker mehr als verdoppelt.
Die Zahl der Asthmatiker ist um das 3,5-Fache gestiegen.
Im Jahr 2006 waren bereits 20 Prozent der österreichischen Bevölkerung Allergiker – das entspricht 1,6 Millionen Menschen!
Eine österreichische Studie bezüglich der Zunahme allergischer
Erkrankungen im Kindesalter zeigte, dass 23 Prozent der Jugendlichen bereits Allergien gegen die häufigsten Allergene des Alltags entwickelt haben.
Die medizinische Universität Wien bietet eine große Erleichterung für alle Heuschnupfen-Allergiker. Unter www.pollenwarndienst.at kann man die aktuellen Risikogebiete, Pollenwarnungen und Prognosen für den jeweiligen Bezirk abrufen. Zusätzlich findet man zahlreiche Informationen zur Therapie, Diagnosen und praktische Tipps.
Umfrage: Wie behelft ihr euch bei Pollen?
Daniel Rasche, Angestellter: Ich bin leider stark gegen Blütenpollen allergisch. Gerade ist meine Allergie sehr schlimm, die Augen brennen ständig. Meine Brille ist da nicht gerade hilfreich. Ich muss die Fenster tagsüber geschlossen halten und kann meine Wäsche nicht im Freien trocknen. Wenn meine Allergie ganz schlimm wird, greife ich auch mal zu einem Anti-Allergiemittel.
Ina Höffernig, Angestellte: Als Allergikerin versuche ich die belasteten Gegenden, wie frisch gemähte Wiesen, zu meiden. Kontaktlinsen trage ich während der Pollensaison fast gar nicht, es sei denn es lässt sich nicht vermeiden. Sonst wird das Tragen meiner Linsen durch das Augenbrennen schnell sehr unangenehm. Die verordneten Medikamente helfen zusätzlich.
Leon Petritz, Schüler: Obwohl ich gegen einige Bäume und Gräser allergisch bin, treffe ich fast keine Schutzmaßnahmen. Klar achte ich darauf, nicht zu lange im Freien zu bleiben, mein Zimmer so gut es geht pollenfrei zu halten oder mir nicht die Augen zu reiben. Ich möchte gegen meine Allergie keine Medikamente nehmen, also muss ich mich bewusst dagegen schützen.
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