Christa Rados, Psychiatrie LKH Villach
"Momentan haben wir viele Patienten in der Warteliste"
Diesen Sommer beginnt mit der Bauphase 2 auch der Um- und Ausbau der Psychiatrie am LKH Villach. Im Zuge dessen wird auch die Anzahl der Betten aufgestockt. Vor allem für Oberkärntner Patienten ein Vorteil, sagt Christa Rados, Abteilungsvorständin der Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin.
VILLACH. Mit Ende 2020 soll der Neubau der Psychiatrischen Abteilung abgeschlossen sein. Ein schlichter, eleganter Neubau entstehen, von dem sowohl Patienten als auch Mitarbeitern profitieren würden, sagt Christa Rados, Abteilungsvorständin der Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin am LKH Villach.
Mehr Betten
Nicht unerheblich auch, die zusätzlichen Betten, um mehr als 40 Betten wird aufgestockt. Die Anzahl von 50 bisher damit fast verdoppelt. "In der heutigen Zeit, wo die Tendenz stetig zu weniger Betten geht, ist das eine Ausnahme", sagt Rados.
Lange Wartelisten
Derzeit würde es eine "lange Warteliste" geben, viele Patienten nicht aufgenommen werden können. "Das heißt nicht, das wir eine Unterkapazität haben", betont sie. Denn Plätze gebe es, nur eben in Klagenfurt. "Und nicht jeder aus Oberkärnten will auch nach Klagenfurt", weiß Rados. "Der Neubau wird vor allem für Oberkärntner ein Vorteil sein", sagt sie.
Neu: Geschlossene Abteilung
Überdies neu die Raumaufteilung mit kleineren Zimmern - maximal zwei Betten - und die Möglichkeit einer "Geschlossenen Abteilung". Was weiterhin in Klagenfurt bliebe sei die Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Psychiatrie, ein Mangelfach
Mit dem Neubau werden auch mehr Mitarbeiter benötigt werden, erfahrungsgemäß keine leichte Aufgabe, weiß Rados, "wir leben in einer Zeit des Ärztemangels". Die Psychiatrie sei ein "Mangelfach", "wir sind österreichweit bemüht, so viele Psychiater wie möglich auszubilden". Da es simultan zu dem Ausbau in Villach zu einer Reduktion der Betten in Klagenfurt komme, könne man sich aber durchaus einen Wechsel vorstellen, "wir werden sehen. Bisher konnten wir stets alle Stellen nach besetzen."
Jeder Dritte einmal jährlich krank
Dass es zu einer Zunahme der psychischen Erkrankungen käme, könne Rados ad hoc nicht bestätigen, verweist aber auf Zahlen aus Deutschland wonach jeder dritte bis vierte Mensch innerhalb eines Jahres eine psychische Erkrankung durchlebt.
Angst & Depression
Die häufigste Diagnose in der Villacher Psychiatrie seien zuerst Angststörungen gefolgt von Depressionen.
Auch Suchterkrankungen seien ein Schwerpunkt, innerhalb dessen mit weitem Abstand voran Alkohol-Abhängige, weiß die Ärztin. Danach kämen Medikamenten-Süchtige, gefolgt von Drogen. "Wir arbeiten hier sehr eng mit der Drogenberatungsstelle Roots zusammen." Ständig habe man zwei bis drei Personen stationär, "das ist eine sehr gravierende Sucht, aber zahlenmäßig ist die Zahl der Betroffenen wirklich gering".
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