Silvesterfeuerwerke
Velden schießt scharf, Villach verzichtet
Während sich Velden für ein Silvesterfeuerwerk entschieden hat, wird in Villach nicht offiziell gefeuert.
VILLACH, VELDEN. Die Stadt Villach verzichtet seit geraumer Zeit auf öffentliche Feuerwerke. Auch für Privatpersonen aus der Draustadt ist das Verwenden pyrotechnischer Gegenstände der Kategorie 2 – also der handelsüblichen, gängigen Raketen und Böller – im gesamten Stadtgebiet untersagt. Warum das so ist, erfährt die Woche aus dem Büro für Öffentlichkeitsarbeit: "Das Abschießen von Feuerwerkskörpern und Silvesterraketen ist nicht mehr zeitgemäß. Sie sind schlecht für die Umwelt, hinterlassen eine hohe Feinstaubbelastung und erschrecken die Tiere. Zudem gibt es nette Alternativen – etwa LED-Lichter, die leise und nicht umweltschädlich sind!"
Silvesterfeuerwerk bleibt
Im Veldener Tourismusbüro wird seit zwei Jahren über das Feuerwerk zum Jahreswechsel diskutiert. "Und zwar, seit sich Klagenfurt und Villach 2019/20 gegen ein offizielles Feuerwerk entschieden haben", verrät Bernhard Pichler-Koban, Geschäftsführer der Velden Tourismus GmbH, dessen Team sich heuer einmal mehr dazu entschieden hat, das Silvesterevent inklusive Feuerwerk zu veranstalten: "Viele Leute verbringen den letzten Abend des Jahres im Casino, auch das Schloss Velden veranstaltet eine große Abendgala. Wir wollen allen Besuchern im Ort einen unvergesslichen Abend bereiten – da gehört ein Feuerwerk einfach dazu!"
Kaum Sommer-Feuerwerke
Der Tourismusexperte betont, dass das Silvesterfeuerwerk von anderen "Schießereien" abgespart wurde: "Wir haben von sechs Feuerwerken im Sommer auf eines reduziert und werden diese Strategie fortführen. Mir ist bewusst, dass das in Pörtschach anders aussieht, aber uns ist primär ein All-inclusive-Silvesterabend wichtig. Das ist wie beim Autofahreneinsparen – hier und da sitzt man trotzdem hinterm Steuer!"
Plastikfreier Feinstaub
Dass jedes Feuerwerk Feinstaub und Ruß produziert, ist Pichler-Koban bewusst: "Aber die von uns verwendeten Feuerwerkskörper sind im Gegensatz zu privaten Geschossen plastikfrei. Es handelt sich um gepressten Zellstoff, der sich im See auflöst. Wir wollen ein anständiges Feuerwerk zum Jahresfinale. Das ganze Spektakel ist in acht Minuten erledigt!" Hinzukommt der Sicherheitsaspekt: "Jedes Jahr kommt es in Zusammenhang mit privaten Feuerwerken zu unzähligen Verletzungen. Bei uns nicht. Hier sind Profis am Werk, die von einem Floß mitten am See feuern. Ich bin davon überzeugt, dass unser Feuerwerk ein musikbegleiteter Publikumsmagnet wird!"
Pyrotechnik-Experte
Hans Matthias Liebenwein, Geschäftsführer der Liebenwein-Weco Pyrotechnik und Obmann des Verbands der österreichischen Pyrotechnik, kämpft seit Jahren gegen massive Vorurteile seiner Branche. "Wir reden von einem Schießen im Jahr, und das am 31. Dezember. Das kann nicht das große Thema sein – weder in Bezug auf Umweltverschmutzung noch in Bezug auf Feinstaub!“, meint der Experte: "Wir produzieren tagtäglich Feinstaub – in erster Linie durch Verkehr, Industrie und Landwirtschaft!" Der Pyrotechniker ist auch in engem Kontakt mit dem Tierschutz Austria: "Wir arbeiten zusammen. Ich habe Präsidentin Madeleine Petrovic in unsere Fabrik nach Meiselding eingeladen und ihr genau erklärt, was erlaubt ist und was nicht!"
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