Weltblutspendetag am 14. Juni
Villacher sind überdurchschnittlich "brave" Spender

Foto: Österreichisches Rotes Kreuz/Helmut Mitter
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Blutspenden retten Leben. Anlässlich des Weltblutspendetages am 14. Juni spricht die WOCHE Villach mit Christina Summerer vom Roten Kreuz. 

WOCHE: Wie ist es um die Blutspendebereitschaft im Bezirk Villach bestellt? 
CHRISTINA SUMMERER: Die Blutspendebereitschaft ist im Bezirk Villach und Villach Land überdurchschnittlich hoch.D ie Bereitschaft der Blutspender blieb auch trotz der COVID-19 Maßnahmen ungebrochen. Sie kamen auch während der strengen Einschränkungen. Dafür sind wir sehr dankbar.
Natürlich haben wir trotz der ohnehin strengen Hygiene Maßnahmen bei einer Blutspende, zusätzlich auf die Maßnahmen zu Corona geachtet. Wie Abstand, die Verweildauer während einer Spende, Verwendung von Masken und der Snack inkl. Getränke wird verpackt ausgegeben.

Wie viel Liter an Spendenblut wird denn im Bezirk benötigt, lässt sich das sagen? Deckt es den Bedarf?
Die Menge an benötigtem Blut, lässt sich nicht sagen. Der Bedarf ist jedenfalls gedeckt.
2019 wurden 3129 Konserven im Bezirk Villach gespendet.

Was geschieht mit Blut, das nicht gebraucht wird?
Es wird jede Konserve eingesetzt, beziehungsweise wird Blut, das nicht unmittelbar gebraucht wird, im Rahmen der Qualitätskontrolle verwendet. Zum Beispiel wird untersucht, ob die Blutprodukte auch zum „Ablaufdatum“ noch die vorgeschriebenen Qualitätskriterien erfüllen.
Aus Blutspenden werden drei Blutprodukte hergestellt: Erythrozytenkonzentrat mit einer Haltbarkeit von 42 Tagen, Thrombozytenkonzentrat mit einer Haltbarkeit von fünf Tagen, Plasmen mit einer Haltbarkeit von mehreren Jahren.

Wie häufig finden die Spendenaktionen des Roten Kreuz im Bezirk statt?
In jeder Gemeinde finden etwa vier Blutspendetermine pro Jahr statt. Im Bezirk Villach sind es zehn Blutspendeaktionen im Monat. Die jeweiligen Termine findet man auf der Website gibdeinbestes.at. 

Gibt es Blutgruppen, die besonders selten sind und daher mehr gebraucht werden würden?
Relativ selten ist die Blutgruppe AB negativ. Da die Menschen, die Blut benötigen, die gleiche Blutgruppenverteilung haben wie jene, die Blut spenden, gibt es keine „Bevorzugung“ bestimmter Blutgruppen. Konserven mit seltenen Blutgruppen werden seltener benötigt – Konserven mit häufigen Blutgruppen werden häufig benötigt. Konserven mit seltenen Blutgruppen werden selten gespendet – Konserven mit häufigen Blutgruppen werden häufig gespendet. Eine passende Verteilung ergibt sich da von selbst.

Können auch Menschen mit gewissen Vorerkrankungen, wie Diabetes zum Beispiel, Blut spenden?
Wer eine Vorerkrankung hat, kann in den meisten Fällen nicht Blutspenden. Es gibt jedoch Ausnahmen, den gut eingestellten Bluthochdruck zum Beispiel oder die Schilddrüsenunterfunktion, bei denen eine Spende möglich ist. Diabetes wäre jedoch ein Ausschlussgrund.

Ist Blutspenden anonymisierten beziehungsweise lassen sich Spenden zurückverfolgen?
Weder die Menschen die Transfusionen erhalten, noch die behandelnden Ärzte erfahren, wer die Spender sind. Die Spenden lassen sich aber zurückverfolgen, die Daten bleiben in der Blutspendezentrale und dürfen nur verwendet werden, um den Spendern Ergebnisse von Labortests mitzuteilen und behördlichen Meldepflichten nachzukommen.

Wie regelmäßig raten Sie Spendern zum Blutspenden?
Frauen und Männer können alle acht Wochen, Frauen vier- bis fünfmal jährlich, Männer sechsmal jährlich Blut spenden. Bei jeder Spende wird überprüft, wie „dick“ das Blut ist, da kann man dann individuell mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Blutspendedienstes festlegen, welche Spendenfrequenz sinnvoll ist.

Wie viel Blut spendet man bei einem Termin und wie lange braucht der Körper das Blut nachzubilden?
Bei einer Vollblutabnahme werden 450 ml für die Blutkonserve und 50 ml für Teströhrchen entnommen. In Summe also ein halber Liter. Es dauert zirka zwei bis drei Monate bis das Blut wieder nachgebildet ist

Was ist der Unterschied zwischen einer Blut- und einer Plasmaspende? 
Bei einer Vollblutspende wird das Blut gewonnen und erst nach der Spende in verschiedenen Komponenten (Plasma, Erythrozytenkonzentrat, Thrombozytenkonzentrat) aufgetrennt.
Bei einer Plasmaspende wird das Blut wird schon während der Spende in verschiedene Komponenten aufgetrennt, es wird jedoch nur das Plasma entnommen, die anderen Blutbestanteile werden wieder zurückgegeben.

Kann man in Villach auch Plasma spenden?
Im Bezirk Villach gibt es keine Möglichkeit der Plasmaspende. Die Zulassungskriterien für die Plasmaspende sind im Wesentlichen dieselben wie für die Blutspende.

Wird gleich viel Blut wie Plasma benötigt? 
Für Transfusionen werden ungefähr 10 Mal soviel Erythrozytenkonzentrate (auch „Blutkonserven“ genannt) wie Plasmen benötigt. Das meiste Plasma wird für die Herstellung von Arzneimitteln verwendet, wobei in Österreich mehr Plasma hergestellt wird, als hier benötigt wird.

Inwiefern hilft Plasma von Corona-genesenen Personen anderen an Corona erkrankten Personen? 
Wie für die meisten Erkrankungen gilt auch für „Corona“, dass Abwehrstoffe erst gebildet werden, wenn die Erkrankung bereits überwunden wurde. Sie werden aber natürlich in schweren Fällen schon vorher benötigt, Menschen, die die Erkrankung überstanden haben, können so Menschen, die noch damit kämpfen, helfen.

Haben sich Menschen im Bezirk an dieser Corona-Plasma-Spendenaktion beteiligt? Wie war der Zulauf? 
Im Bezirk Villach hat es keine „Corona-Plasma-Spendenaktionen“ gegeben.

Konnte man damit bereits Menschen helfen? 
In Kärnten wurden bereits zwei schwer an „Corona“ erkrankte Menschen mit „Corona-Plasma“ behandelt.

Wird das Plasma auch weitergegeben, an Krankenhäuser, die Corona-Patienten haben?
Bei den „Corona-Plasmen“ gibt es eine Zusammenarbeit zwischen Blutspende-Diensten und Krankenanstalten, auch über die Grenzen der Bundesländer hinweg, beispielsweise die „Corona-Plasmen“, die in Kärnten verwendet wurden, wurden in der Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin gespendet.


Zur Sache

Blutspendetermine: ersichtlich auf der Website www.gibdeinbestes.at
Plasma: Das Rote Kreuz nimmt keine Plasmaspenden ab, hierfür wurde Anfang Juni dieses Jahres ein Plasmazentrum der Firma BioLife in Klagenfurt eröffnet

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