Schutzstatus herabgesenkt
Villachs Wölfen geht es an den Kragen
Den Status "streng geschützt" könnte Isegrim bald los sein. Das begrüßt nicht nur die Jägerschaft. Villachs Bezirksjägermeister Wolfgang Oswald im Interview.
VILLACH, VILLACH LAND. Die EU-Kommission beantragt jetzt die Herabsenkung des Schutzstatus für den Wolf von "streng geschützt" auf "geschützt". "Das ist der Beginn des so lange geforderten Paradigmenwechsels in der EU. Endlich hat Brüssel erkannt, dass die Entwicklung beim Wolf so nicht weitergehen kann", reagiert Kärntens Agrar- und Jagdreferent LH-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP) auf die Neuigkeit: "Die tatsächliche Situation in den betroffenen Ländern wird erstmals ernst genommen. Auch der Kärntner Weg, den derzeitigen rechtlichen Spielraum für Entnahmen auszunutzen, wird von der EU-Kommission damit bestätigt!"
"Kann das nur begrüßen"
Der Schutzstatus, den Wölfe europaweit genießen, geht auf die 1970er-Jahre zurück. "Damals wurde dieser hoch eingestuft, was damals absolut seine Berechtigung hatte. Aber die Population ist sehr stark angestiegen. Die Raubtiere verbreiten sich rasch und stark und es kommt vermehrt zu Rudelbildungen – auch bei uns in den Bezirken Villach Stadt und Villach Land", betont Bezirksjägermeister Wolfgang Oswald, der die Herabsenkung des Schutzstatus für sehr vernünftig und begrüßenswert hält: "Man sieht, dass Wölfe in der Landwirtschaft zu erheblichen Problemen führen. Ihr Einfluss auf die Nutztierhaltung wird immer größer. Deshalb begrüße ich diesen Schritt der EU-Kommission. Der Wolf muss von der roten auf die grüne Liste umziehen!"
"Wolfmanagement wichtig"
Schließlich kann ein Wolfmanagement nur mit einer geregelten Entnahme funktionieren. Oswald: "Aktuell ist im Bezirk Villach ein Wolf zum Abschuss freigegeben. Aber die Tiere sind sehr weit verbreitet. Jetzt im Winter gibt es zwar wenige Sichtungen, aber man spürt deren Anwesenheit. Auch hierzulande können wir im Schnee die Spuren verfolgen." Und dass ein Predator unterwegs ist, spürt das Wild. Oswald: "Es wird vorsichtig und zieht sich zurück. So kann es nicht weitergehen!"
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