Homeschooling
Wird auf die Oberstufe "vergessen"?

Michael Kramar im Homeschooling - die Präsenzschule geht inzwischen sehr ab.  | Foto: Foto: Privat
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Eine Studie hat gezeigt: Bei fast doppelt so vielen Oberstufenschülern als Pflichtschülern gibt es eine Verschlechterung der Lernfreude.

VILLACH. Gründe dafür sind der gestiegene Leistungsdruck seit dem ersten Lockdown, eine Belastung durch zu viele Stunden vor dem Computer und die Ungewissheit, wann es für sie zurück in die Schule gibt. In allen Punkten gibt es deutliche Unterschiede zwischen der Ober- und Unterstufe, das ist das Ergebnis der Bildungspsychologin Christiane Spiel die eine Erhebung unter 13.000 Schülern gemacht hat. So heißt es konkret: Mehr als 60 Prozent der Oberstufe lernt täglich mehr als acht Stunden für die Schule. Dazu kommt: Seit März war die Oberstufe kaum in der Schule. Wir haben bei Michael Kramar, Schülersprecher des BG/BRG Perau in Villach nachgefragt. Seit 3. November sind er uns eine Schulkameraden fast durchgehend zu Hause, für Schularbeiten und Vorbereitungen wurden die Schüler tageweise in die Schule geholt.

Fulltime-Job

Der Maturant kann bestätigen, dass es für manche inzwischen zu viel Stress ist. "Es hat viel mit Selbsteinteilung zu tun, das kommt auf die Persönlichkeit an. Im Gegensatz zu den früheren Homeschooling-Perioden haben wir jetzt viel mehr Online-Einheiten. Im März war es noch lockerer, inzwischen fehlt aber die schulische Vorbereitung vor Ort sehr. Wir haben mehr Arbeitsaufträge, es ist teilweise ein Fulltime-Job." Auch sei Angst, das Jahr nicht zu schaffen groß. "Etwa wenn man gerade einen 5er auf eine Schularbeit geschrieben hat, das ist für viele eine starke psychische Belastung, da wir auch weniger Schularbeiten schreiben", so Michael und ergänzt: "Man sollte in der Freizeit einen gesunden Ausgleich schaffen. Das ist aber nicht leicht, wenn man so viel für die Schule zu tun hat. Außerdem fehlt der soziale Kontakt, man kann nicht Fortgehen oder so. Manchen aus meiner Klasse geht es da schon schlecht." 

Kürzere Sommerferien

Dazu kommt das familiäre Umfeld. "Wenn es da Probleme gibt, und man ist immer mit der Familie 'einsperrt', das ist schwer." Generell findet er die Arbeit der Regierung aber gut. "Das hat schon alles seine Berechtigung, es geht nicht anders. Von der Debatte, die Sommerferien zu verkürzen hält der Schülersprecher nichts. „Das ist Schwachsinn. Erstens soll man sich in den Ferien erholen, gerade jetzt wo wir alle unter so einem Druck stehen. Außerdem wollen manche ja vielleicht Sommerjobs machen. Ich fände es gut, Förderkurse anzubieten.“ Damit, dass man ab 25. Jänner wieder normal in die Schule gehen kann, rechnet Michael nicht. „Aber alleine ein Schichtbetrieb wäre schonmal eine große Verbesserung. Jeder Schultag, der absolviert ist, ist besser als keiner.“

"Luft ist raus"

Martina, Mutter einer 17jährigen Tochter der Maturaklasse im Gymnasium Perau, sieht das inzwischen seit Herbst andauernde Homeschooling für die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe zum Teil auch problematisch, selbst wenn sie vieles entspannt nimmt. „Anfangs war das Zuhause bleiben für meine Tochter nicht so schlimm, aber jetzt ist die Luft einfach raus. Vor allem die Unsicherheit, wie die Matura letztendlich aussehen wird, teils wird ja von einer Streichung der mündlichen Matura gesprochen, macht meiner Tochter zu schaffen. Ich kann mich noch erinnern, letztes Jahr zu Beginn der Coronakrise und dem ersten Lockdown, wurden die Stimmen zum bevorstehenden Ablauf der Matura laut, jetzt hat man das Gefühl, das alles egal ist.“ Die Familie ist recht entspannt, das erlaubte Skifahren seit Weihnachten begrüßt sie, denn der sportliche Ausgleich zum Lernen und dem jetzigen Corona-Alltag tut gut. Martina: “Meine Tochter sitzt zum Lernen eigentlich nur noch vor dem Computer oder dem Handy, das zur Zeit die einzige Möglichkeit ist mit ihren Freunden in Kontakt zu bleiben. Wie sie das Fehlen der persönlichen sozialen Kontakte für ihre Tochter einschätzt? „Sie tut mir schon leid, eigentlich sollte sie sich zwischendurch mit Freunden treffen, auch Fortgehen, eben was 17jährige normalerweise tun. Aber wir müssen mit der jetzigen Situation leben und das Beste daraus machen.“

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