Bürgermeister-Wahl in Paternion
Das sind die Kandidaten und ihre Vorhaben

Die Marktgemeinde Paternion wählt. Wer macht das Rennen? | Foto: KK/Gde. Paternion
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  • Die Marktgemeinde Paternion wählt. Wer macht das Rennen?
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In der Marktgemeinde Paternion findet am 24. März die Bürgermeister-Wahl statt. Die WOCHE hat die vier Kandidaten vor den Vorhang geholt. Und Themen wie Wirtschaft, Familien, Jugend und Lokal-Politik aufs Tapet gebracht. 

WOCHE: Warum wollen sie Bürgermeister der Marktgemeinde Paternion werden?
Manuel Müller (SPÖ): Es ist für mich eine wahre Herzensangelegenheit. Seit mittlerweile 16 Jahren bin ich im Gemeinderat und seit 10 Jahren darf ich als Vizebürgermeister für unsere liebenswerte Gemeinde tätig sein.
Verantwortung für unseren Lebenraum zu übernehmen ist eine große Herausforderung, der ich mich gerne stelle.
Johann Pichorner (ÖVP): Weil ich Verantwortung übernehmen und Positives bewirken möchte.
David Jakob Campidell (Grüne): ​Ich will die Lebensqualität der Menschen in unserer Gemeinde verbessern und unsere Natur schützen.
Matthias Unterrieder (FPÖ): Ich möchte diesen Job mit 100% ausfüllen um meine Freiheitlichen Ziele zu verwirklichen!
 
Und warum sollen die Paternioner gerade Sie wählen?
Müller: Ich durfte in den letzten Jahren einen Großteil unserer Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger kennenlernen. Viele kennen mich als ehrlichen, geradlinigen und hilfsbereiten Menschen.
Für mich selbst kann ich sagen, dass ich die notwendige Erfahrung und die Voraussetzung besitze, um diesem Amt gerecht zu werden. Ich verstehe mich als Bürgermeister für ALLE.
Pichorner: Weil ich für eine neue Art der Politik stehe und das auch in dieser Periode bereits bewiesen habe. Hier wäre ich ein ausgleichender Faktor zur absoluten Mehrheit der SPÖ.
Campidell: Es braucht junge moderne Einflüsse im Gemeinderat und nachhaltige, zukunftsorientierte Politik auch auf Kommunalebene.
Unterrieder: Damit einmal ein frischer Wind in die Gemeinde kommt.

Können sie sich den Paternioner mit drei Charaktereigenschaften vorstellen?

Müller: Jung, dynamisch, vertrauenswürdig
Pichorner: Zielstrebig, verantwortungsbewusst, ehrlich
Campidell: bodenständig, ehrgeizig, lebensfroh
Unterrieder: Ehrlich, tatkräftig, gesellig

Ihr absolutes Lebens "No-Go"?
Müller
: Ich werde meine Grundwerte niemals ausser Acht lassen, egal in welcher Position ich bin.
Pichorner: Aufzugeben ist für mich nicht vorstellbar.
Unterrieder: Faulheit

Ein immer aktuelles Thema ist die ärztliche Versorgung in ländlichen Gebieten. Welche Pläne haben Sie, diese langfristig in der Region zu garantieren?
Müller
: Natürlich befindet sich nicht in jeder Ortschaft in unserer Gemeinde eine Arztpraxis. Ich denke jedoch, dass wir von der ärztlichen Versorgung und von dem Angebot an gesundheitlichen Einrichtungen bereits gut versorgt sind. Wir sind seit Jahren Teil des Landesprojektes "Gesunde Gemeinde" und werden hier unser Angebot für unsere Gemeindebürger weiter ausbauen.
Pichorner: Neue, moderne, bereits funktionierende Konzepte und Strukturen gesundheitlicher Primärversorgung müssen als Ziel verfolgt werden. Die große unversorgte Ortschaft Feffernitz könnte ein Standort sein.
Campidell: Ich würde ein Ärztezentrum mit Fachärzten (Kinderarzt, Frauenarzt, Hautarzt, Augenarzt) in unserer Gemeinde unterstützen.
Unterrieder: Notwendig wäre die Ansiedelung eines Kinderarztes, der im Notfall für die Erstversorgung Hausbesuche macht, da es im Drautal zwischen Spittal/Drau und Villach keinen gibt!

Ihre Lösungen zu Themen wie Familienpolitik (zB. flexible Kindergartenöffnungszeiten, schulische Tagesbetreuung) ?
Müller
: In den letzten Wochen hatte ich bereits mehrere Gespräche mit Schulvertretern und Anbietern von schulischer Nachmittagsbetreuung. Es ist mir ein großes Anliegen, den Familien ein flexibles Angebot für die Betreuung Ihrer Kinder anzubieten. Ein wichtiges Projekt, welches auf meiner Prioritätenliste ganz weit oben steht.
Pichorner: Hier müssten endlich einmal die tatsächlichen Bedürfnisse von Frauen/Familien aufgegriffen und umgesetzt werden. Die finanzielle Gesamtbelastung von Frauen/Familien senken, stärkt automatisch diese, meiner Meinung nach wichtigste und kleinste Zelle der Gesellschaft.
Campidell: Frauen sollen sich in ihrer beruflichen Laufbahn so gut als möglich entfalten können und fehlende flexible Kindergartenöffnungszeiten oder schulische Nachmittagsbetreuung sollten dem nicht im Wege stehen.
Unterrieder: Da viele alleinerziehende Mütter und Mütter die zum Unterhalt der Familie beitragen müssen, immer mehr werden...mache ich mich für einen flexiblen Kindergarten stark. Sollte es in den vorhandenen Kindergärten nicht möglich sein, bin ich für die Suche eines privaten Betreibers.

Welches Angebot haben sie an die jungen Paternioner Wähler?
Müller
: Ich verstehe mich als Bürgermeisterkandidat für die Zukunft unserer Gemeinde. Ein offenes Ohr für die Jugend ist dabei sehr wichtig. Ich denke, dass die Jugend in unserer Gemeinde weiß, dass ich ein Gesprächspartner bin, der Anliegen versteht, ernst nimmt und diese nach Möglichkeit auch gezielt umsetzt.
Pichorner: Mit dem Mobilitätsscheck für Studierende habe ich bereits mit der Bürgerliste bewiesen, dass mir die Jugend ein wichtiges Anliegen ist.
Ein weiteres mögliches Projekt wäre die Schaffung eines Makerspaces - in Zusammenarbeit mit Unternehmen - um den Zugang zu Technologie wie 3D-Druck oder Virtual Reality für Jugendliche bzw. dem Schulstandort Feistritz/Drau zu ermöglichen.
Campidell: Ein Jugendzentrum in Feistritz ist mir schon länger ein Anliegen sowie den Fußballverein TSV Feistritz wieder zu beleben.
Unterrieder: Gestaffeltes einmaliges Babygeld beim 1. Kind...300 Euro, 2. Kind 200 Euro sowie 3. Kind 100 Euro

Ein sportliches Thema. Der EC Tigers Paternion wünscht sich eine Kunsteisbahn. 
Müller
: Ich habe den Vereinsfunktionären bereits signalisiert, dass wir uns bezüglich dieses Themas an einen Tisch setzen. Für mich ist entscheidend, dass wir sachlich und offen damit umgehen. Um über eine Machbarkeit diskutieren zu können, ist eine genaue Projektplanung erforderlich. Bis dato gibt es aber noch keinerlei konkrete Unterlagen.
Pichorner: Dieses Bestreben unterstütze ich mit der Bürgerliste schon seit Langem. Als Bürgermeister will ich das auch umsetzen.
Campidell: Eine Kunsteisbahn ist eine zu große umwelt- und finanzielle Belastung für unsere Gemeinde.
Unterrieder: Wenn die Kosten von ca. 200. 000 Euro für ein gebrauchtes Gerät oder für ein laut Kostenvoranschlag von 319 840,85 Euro irgendwie erschwinglich sind „bin ich dafür“.

Was haben die Bürger bezüglich Müllgebühren und Wasserzins zu erwarten. Erhöhung/Senkung?
Müller
: Der Gebührenhaushalt ist laut Vorschrift des Landes Kärnten ausgeglichen zu führen. Dies bedeutet, dass die entstandenen Kosten durch Einhebung der Gebühren gedeckt werden müssen. Wir subventionieren unsere Gebührenhaushalte seit vielen Jahren durch Rücklagen aus unserer Gemeindekassa. Somit eine direkte Unterstützung für unsere Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger. Es ist mir wichtig, dies auch zu kommunizieren. Der Vergleich mit anderen Gemeinden zeigt, dass wir eine gute Gebührenstruktur haben.
Pichorner: Ich habe mich da schon lange dafür eingesetzt die BürgerInnen nicht noch mehr zu belasten.
Campidell: Verpackungsfreier Alltag und Müllreduzierung sollte mehr in unser Bewusstsein gerückt werden. Ich bin kein Freund von Abgabenerhöhungen.
Unterrieder: Gleichbleibend!

WOCHE: Wie werden sie die Verkehrslösung Feistritz/Drau in Zukunft bewältigen.
Müller
: Es gibt ein fertiges Konzept, welches wir den Verantwortlichen des Landes Kärnten vorgelegt haben. Dieses Konzept ist sinnvoll und könnte sofort umgesetzt werden. Entscheidend ist hierbei die Finanzierung. Wir bleiben hier mit Sicherheit hartnäckig.
Pichorner: Hier bedarf es - neben einer Umsetzung der Autobahnanbindung neu - einer ernsthaften Beschäftigung mit einem neuen Mobilitätskonzept. 
Wir brauchen dringend eine zukunftsorientierte Anbindung für Fußgeher und Radfahrer an den neuen Bahnhof.
Campidell:  Eine Autobahnabfahrt, die sich quer durch unser Tal zieht, kommt für mich nicht in Frage. Die Mittel sollten besser für die Sanierung bestehender Straßen und Brücken sowie für Geh- und Radwege aufgewendet werden.
Unterrieder: Ich würde vermehrt Zebrastreifen, in der Villacherstraße (Lidl, Billa...) bevorzugen.

Und werden sie den Zuzug von Familien in die Gemeinde fördern?
Müller
: Ein Kernthema. Das bestehende Baulandmodell in Feistritz/Drau wird weiter ausgebaut. Wir verstehen uns als Wohnsitz und Arbeitsgemeinde.
Pichorner: Hier arbeiten wir selbstverständlich mit neuen Modellen an günstigstem Zugang zu Bauland.
Campidell: Ja.
Unterrieder: Ja... ist nur positiv.

Wie planen Sie den „Wirtschaftsstandort“ Paternion zu stärken?
Müller
: Ich bin aktuell in einigen Gesprächen zum Thema Betriebsansiedelung. Wir sind ein Zentralpunkt zwischen den Bezirksstädten Villach und Spittal und bieten mit Sicherheit eine gute Basis für Betriebe. Entscheidend wird die Umsetzung unseres Verkehrskonzeptes, welches auch für Unternehmer sehr viel Positives bringen wird.
Pichorner: Mit einem ausgereiftem Gesamtkonzept bezüglich Mobilität und Gewerbe- sowie Industriepark.
Die Abwanderung von ansässigen Großbetrieben muss mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verhindert werden.
Unterrieder: Die Gemeinde muss für die Rahmenbedingungen von Firmen sorgen. Behördenwege für Firmen erleichtern.

Wie werden sie ihrer Bürgermeisterherausforderung mit ihren Beruf koordinieren?
Müller
: Dies ist eine persönliche Entscheidung, die ich aktuell gerade mit meinem Arbeitgeber diskutiere.
Pichorner: Als selbständiger Ziviltechniker bin ich örtlich und zeitlich flexibel und immer greifbar. Das ist ein großer Vorteil für die Arbeit als Bürgermeister und damit auch für die Marktgemeinde.
Campidell: In der ersten Zeit werde ich mich dieser Herausforderung auf jeden Fall Vollzeit widmen und wenn ich mich als Bürgermeister eingearbeitet habe, eventuell wieder halbtags oder geringfügig in meinen Restaurationsberuf tätig sein.
Unterrieder: Zu 100 Prozent, denn seit dem 1. November 2018 bin ich in Pension.

Ihre persönlich erfolgreichstes Projekt in der „Gemeindestuben-Arbeit"?
Müller
: In sechzehn Jahren Gemeindearbeit ist es nicht einfach, nur ein Projekt zu definieren, welches für mich den Titel "persönlich erfolgreichstes Projekt" trägt. Für mich ist entscheidend, dass ich dazu beitragen durfte, dass wir in einer lebens- und liebenswerten Gemeinde leben. Es wird auch in Zukunft viele Herausforderungen geben, denen ich mich gerne stellen werde.
Pichorner: Mit Beginn dieser Gemeinderatsperiode habe ich einen völlig neuen Stil des politischen Umgangs in die Gemeindestube gebracht. Dieser Fokus auf Sachpolitik statt Parteipolitik hätte für mich auch als Bürgermeister oberste Priorität.
Campidell: Die Grünen Paternion haben den Anstoß für einen Geh-und Radweg zwischen Feistritz und Nikelsdorf gegeben.
Unterrieder: Gemeindearbeit..., ist Gemeinschaftsarbeit aller Fraktionen!

Steckbriefe

Name: Manuel Müller
Geboren: 21.05.1979
Beruf: Bankangestellter
Fraktion: SPÖ
Im Gemeinderat seit: März 2003
Motto: Ehrlich währt am längsten.
Hobbies: Fußball, Tennis, Eishockey, Musik
Lieblingsspeise: Da kann ich mich nicht wirklich festlegen.
Geht gar nicht: Streit und Unehrlichkeit
Musik: je nach Stimmungslage, aber Rock geht immer
Lieblingsbuch: Die Globalisierungsfalle (Hans-Peter Martin)

Name: Johann Pichorner
Geboren: 07.07.1967
Beruf: Architekt
Fraktion: Bürgerliste der Gemeinde Paternion- ÖVP
Im Gemeinderat seit: 2009
Motto: Einseitigkeit führt immer zur Verarmung.
Hobbies: Bienen, Jagd, Sport, Tomaten züchten
Lieblingsspeise: Rehrücken mit Preiselbeeren und Ofenkartoffel
Geht gar nicht: Zucchini
Musik: Mark Knopfler, "From Now On" aus dem Musical The Greatest Showman
Lieblingsbuch: Sieben Jahre in Tibet

Name: Matthias Unterrieder
Geboren: 23.04.1954
Beruf: Gastwirt (Koch)
Fraktion: FPÖ
Im Gemeinderat seit: 2009 Ersatzgemeinderat, 2015 Gemeinderat (Kontrollausschuss-Obmann)
Motto: Arbeit macht das Leben süß!
Hobbies: Sport
Lieblingsspeise: Cordon bleu
Musik: Volksmusik (Die Liebe am Weissensee)
Lieblingsbuch: Kochbuch

Name: David Jakob Campidell
Geboren: 27.08.1993
Beruf: Maler und Vergolder
Fraktion: Die Grünen
Im Gemeinderat seit: Ersatzgemeinderat seit 2015
Motto: Man wächst an seinen Herausforderungen.
Hobbies: Bogensport, Wandern, Kochen, Lesen, Snowboarden, Reisen
Lieblingsspeise: Kärntner Nudel
Geht gar nicht: Umweltverschmutzung
Musik: Bilderbuch, Flogging Molly, Wanda, AC/DC, The Beatles
Lieblingsbuch: Der Medicus

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