Paukenschlag! "pro mente"-Jugendprojekt vor dem Aus
WOCHE exklusiv: Sozialministerium stellt Förderung für Jugendinitiative "WORKS/Lehre" mit Standorten in Klagenfurt, Villach und Wolfsberg ein. 52 Ausbildungsplätze und 28 Jobs sind in Gefahr.
VILLACH (Wolfgang Kofler). Seit fast 20 Jahren betreut "pro mente kinder jugend familie GmbH" mit dem Projekt "WORKS/Lehre" Jugendliche in Kärnten. Es geht dabei um junge Menschen mit Problemen im mentalen und/oder sozialen Bereich, denen eine Lehre und somit eine berufliche Chance gegeben wird.
An insgesamt drei Standorten (Klagenfurt, Villach und Wolfsberg) werden derzeit 52 Personen ausgebildet. Alleine von 2009 bis Ende 2014 wurden die Jobchancen von mehr als 350 Jugendlichen verbessert.
Förderstopp
Damit dürfte nun Schluss sein. Mit Schreiben vom 1. Juli hat der Fördergeber, das zum Sozialministerium ressortierende Sozialministeriumservice, mitgeteilt, dass die Projekte „WORKS/Lehre“ mit Jahresende einzustellen sind. Künftig werde es keine Förderung mehr geben. Der jährliche Förderbetrag belief sich auf rund 1,5 Millionen Euro.
Die Mitteilung sei "völlig überraschend" gekommen, wie Vereinsobmann Primarius Georg Spiel der WOCHE sagt. Zwei Wochen davor habe man zwar einen Aufnahmestopp für neue Jugendliche erhalten, die Nachfrage, ob dies das Ende für das gesamte Projekt bedeute, sei in Wien aber verneint worden.
28 Mitarbeiter
Nicht nur die Jugendlichen stehen vor dem Verlust ihres Ausbildungsplatzes. Auch 28 pro-mente-Mitarbeitern droht die Kündigung. Primarius Spiel gibt sich kämpferisch: "Wir werden bis zuletzt versuchen, den Fördergeber doch noch umzustimmen." Das Sozialministerium war bisher zu keiner Stellungnahme bereit.
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