Frage an Spitzenkandidaten

"Wie familien- und kinderfreundlich ist Villach?"

VILLACH. Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen rücken näher. Bevor es am 28. Februar soweit ist und der Gang zur Wahlurne ansteht, konfrontieren wir die Spitzenkandidaten in Villach jede Woche mit aktuellen Themen. In dieser Ausgabe widmet sich die Draustädter WOCHE der Familientauglichkeit der Draustadt. Unsere Frage 2 lautet: „Welche Note nach Schulnotensystem geben Sie Villach in puncto Familien- und Kinderfreundlichkeit? Welche Akzente würden Sie setzen, um das Angebot zu verbessern?“

Bernhard Zebedin (Neos): Unsere Notengebung ist 3 – 4. Wir wollen zukünftig Kinder und ihre Eltern einladen sich an einer Kinder- und Jugendplattform zu beteiligen. So erschaffen sie selbst einen sicheren Raum der verbindet und ihre tatsächlichen Wünsche und Bedürfnisse darstellt. Gemeinsam mit ExpertenInnen werden Angebote geschaffen. Von Freizeitprogramm über moderne Lehr- und Lernhilfen bis hin zur Berufsentscheidung. "Kids"-Buddies/JugendtrainerInnen organisieren die Teilnahme über Kindergärten und Schulen. Angebote für alleinerziehende Elternteile und generationenübergreifende Projekte liegen uns hierbei besonders am Herzen. Die Angebote der Stadt müssen für alle Kinder frei zugänglich sein. Die Kinder & Jugendlichen dieser Stadt sollen noch als Erwachsene über ihre glückliche Kindheit in Villach sprechen.

Gerald Dobernig (Erde): Wir wollen die Kinder in den Mittelpunkt unseres Lebensraums rücken. Beispielsweise befinden sich viele Spielplätze an den Rändern und Ecken der Stadt. Wir möchten Kinderlachen in der gesamten Innenstadt ermöglichen, unter anderem durch die Errichtung eines Motorikparks für Jung und Alt im Stadtkern. Dazu passende Infrastruktur wie öffentliche Toiletten oder Wickel- und Stillräume müssen dabei mitgedacht werden. Generationsübergreifende Projekte geben den Rahmen für eine menschliche Politik, bei denen Kinder mit älteren Menschen spielen, lernen, garteln oder auch ihre Stadtviertel künstlerisch gestalten können. Unterschiedliche Bildungsmethoden (zB Waldorf oder Montessori) sollen schon im Kindergartenalter ohne finanzielle Hürden für alle Kinder unserer Stadt zugänglich sein.

Sabina Schautzer (Grüne): Sabina Schautzer (Grüne): Villach ist für mich eine gute 3. Villach hat viel Grünflächen und Erlebnismöglichkeiten, aber ohne PKW schwer erreichbar. Das Freibad Drobollach ist ohne Auto mit Kindern nicht optimal erreichbar. Ausbau der Öffis wie der Ausbau von Radwegen für Familien mit Kindern. Dann die Angebote für Kinderbetreuung bei ein bis Dreijährigen erhöhen. Die Verpflegung der Kinder in den Nachmittagsbetreuungsgruppen, ich stelle mir qualitativ hochwertigeres Essen vor. Gezielter Ankauf von Grünflächen in jedem Viertel. Mehr Kinderspielplätze für 7 bis 12 Jährige. Falls die Markthalle frei wird, weil diese in die neuen Räumlichkeiten auf den Kaiser Josefsplatz zieht, soll aus der Markthalle einen Indoor Spielplatz gemacht werden. Unterstützung von flexiblen Angeboten, die vor allem berufstätige Elternteile unterstützen.

Günther Albel (SPÖ): Schulnote 1 – wir arbeiten an einer 1 +. Villach ist ausgezeichnete familien- und kinderfreundliche Stadt. Wir stehen für faire Bildungschancen und schaffen den Rahmen, damit Kinder sich entfalten können. Wir fördern Sportvereine, damit Kinder und Jugendliche aus dem vielfältigen Angebot zum Breitensport finden um sich zu bewegen und unterstützen das zusätzlich mit 8 Sport- und Freizeitanlagen. Mit zB der Lesestadt, bieten wir schon den Kleinsten den Zugang zu Kultur. Bei den 22 Kinderspielplätzen können Kinder spielen und toben und während sie ihre Motorik verfeinern und auch noch Spaß haben. Mit der neuen Kindergartenoffensive setzen wir auch ein Statement: Vereinbarkeit von Beruf und Familie und ein qualitativ hochwertiges Kinderbetreuungs- und Kinderbildungsangebot für alle. Wir schaffen noch mehr Kinderbetreuungsplätze und werden neue Standorte eröffnen. Mit einem gesunden Essen für jedes Kind und noch flexibleren Betreuungszeiten.

Katharina Spanring (ÖVP): Ich gebe der Familien- und Kinderfreundlichkeit die Note 3.
Unsere Vorstellung, Villach in diesem Punkt zu verbessern, besteht darin, die bisherigen Kinderspielplätze um Geräte für größere Kinder und WC Anlagen zu erweitern. Weiters sollten Kinderspielplätze und Skaterparks auf Alkoholverbot vermehrt kontrolliert werden. Wir benötigen des Weiteren mehr Kinderbetreuungseinrichtungen für 1-3 jährige und 3-6 jährige, vor allem mit flexibleren Öffnungszeiten. Um allen Altersklassen gerecht zu werden, stellen wir uns die Errichtung eines Parcours für Kinder am Wasenboden vor. Ein Eltern-Kind Kaffee mit öffentlich zugänglicher Toilette wie Still- und Wickelmöglichkeit inkl. Abgegrenztem Spielplatz im Freien soll umgesetzt werden. Ein Indoorspielplatz sowie ein Kindermuseum, beides mit pädagogischem Konzept, soll möglich werden.

Liste UNS (Uns – Liste Fantur): Es wäre falsch zu sagen, dass Villach in puncto Kinder- und Familienfreundlichkeit schlecht dasteht. In Sachen Events für Kinder bzw. Familien wird einiges geboten (Gauklerfest, Summerfeeling,usw.). Jedoch im Daily Business gibt es noch Luft nach oben. Eine Idee wäre es, in der Innenstadt, Müttern und Vätern eine zeitlich begrenzte, kostengünstige Kinderbetreuung anzubieten. Zum Beispiel während eines Behördengangs, eines Arztbesuchs oder einfach um in aller Ruhe einkaufen zu gehen. Wir hätten dafür genügend freie Flächen und ausgebildete BetreuerInnen. Weiters sollte in den einzelnen Villacher Stadtteilen eine Evaluierung des Bedarfs an Spielplätzen/Spielmöglichkeiten gemacht werden. Bedarf ist sicher vorhanden.

Erwin Baumann (FPÖ): Mein Motto ist: Nicht alles anders, aber vieles besser machen. Das gilt auch für die Familien- und Kinderfreundlichkeit. Ich vergebe daher die Note „Gut“. Ich sehe als Folge der Corona-Maßnahmen Verbesserungsbedarf bei der Gestaltung der Tarife für die Kinderbetreuungseinrichtungen. Ich möchte weiters, dass die Zutaten für das Essen in Kindergärten, Horten und Schulen künftig ausschließlich von heimischen Produzenten kommen. Und ich werde diskutieren, ob es nach dem Lockdown nicht sinnvoll wäre, die strapazierten Eltern zu entlasten, in dem die Kinderbetreuungsstätten auch im Sommer zu den üblichen Zeiten offen halten sollten.