Gedenkfeier
Erinnerung an das Erinnern beim „Denkmal der Namen“
Das „Denkmal der Namen“ in der Widmanngasse stand auch heuer im Mai wieder im Zentrum des Erinnerns. Der Verein „Erinnern Villach“ veranstaltete seine jährliche Gedenkfeier an die Opfer des Nationalsozialismus im Bezirk Villach.
Vereinsobfrau Mag.a Alexandra Schmidt begrüßte etwa 200 Anwesende und übergab das Wort an Bürgermeister Günther Albel. Dieser würdigte das „Denkmal der Namen“ als Stolperstein, der Vorübergehende an millionenfache Entmenschlichung erinnern und anregen soll, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Sein Appell: „Wachsam bleiben ist Aufgabe jedes Einzelnen!“
Mit seiner anschließenden Rede warf der Historiker Dr. Michael Koschat einen ernüchternden Blick auf die Denk- und Handlungsweisen der heutigen Gesellschaft. Wie er zu verstehen gab, scheinen manche leider nichts aus der Vergangenheit gelernt zu haben.
Schließlich verlieh Peter Stocker vom Verein „Lila Winkel“ einem der über 250 am Denkmal verzeichneten Namen ein Gesicht und erinnerte an seinen Onkel: Gregor Wohlfahrt jun. Mit nur 21 Jahren, als einer von etwa 60 in Kärnten und Osttirol verfolgten Bibelforschern (heute: Jehovas Zeugen), stand er mutig gegen den damaligen Zeitgeist auf und griff nicht zu den Waffen. Er wurde hingerichtet. Stocker: „Wir erinnern uns, um zu verhindern, dass so etwas wieder passiert.“
Künstlerisch-musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Günther Lenart mit seinem Saxophon, sowie von Yulia Ismailova und Felix Strasser mit der Lesung eines Textes über den bewaffneten Widerstand in den Karawanken. Zum Abschluss wurde jeder Opfergruppe gedacht. Grundtenor aller Vortragenden: Vergessen wir nie darauf, uns zu erinnern!
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