Bilderbuch - Lebensfreude
Wetterleuchten über Villach

- hochgeladen von Hildegard Stauder
Eine drückende Schwüle und feuchte Wärme liegt in der Luft,
eine launige Stimmung der Natur,
die wie im Zorn ein reinigendes Gewitter zusammenbraut.
Die Wolken ballen sich in den Karawanken zusammen,
türmen sich auf und verdunkeln noch an dem teils blauen Himmel.
Ein unberechenbares Wetter naht!
Dann sieht man in der finsteren, geschlossenen Wolkendecke
nur für wenige Sekunden die hell erleuchteten Blitze -
wie Explosionen in der Atmosphäre,
wie strahlende Suchlichter im Gebirge aufleuchten:
Das Wetterleuchten - ein Naturphänomenen!
Am Horizont entlädt sich eine gewaltige, nicht vorstellbare,
gesammelte Energie, die grelle, zuckende Blitze frei setzen
und am verdunkelten Firmament tanzen und hüpfen lassen -
was richtig unheimlich auf den Betrachter wirkt.
Die Blitze finden wie Flammenwerfer ihren Weg talwärts
und entzünden im Gebirge, wenn auch nur für Sekunden,
ein feuerwarmes Licht.
Verhalten vernimmt man ein lang hin rollendes und polterndes Donnern,
dass als Echo in der Berglandschaft wieder hallt.
Blitz und Donner, ein fesselndes, stehts wechselndes Schauspiel; -
dem wir Menschen - der gebündelten Kraft wegen -
nur mit Staunen und Respekt begegnen können.
Die starken Luftströme jagen in großer Höhe am verdunkelten Himmel,
die geschlossene Wolkenmasse vor sich her,
die prallen dann auf das Gebirgsmassiv - kommen teils wieder frei,
um dann sich wieder in Windeseile zusammenzuballen -
ein bedrohliches Spiel - gleich einem Zornausbruch!
Mit den tobenden Stürmen,
kommen letztendlich die geballten Wolken wieder frei
und verwehen mit den Winden.
Grelle, zuckende Blitze zündeln am verdunkelten Himmel
und kommen beängstigend näher...
Irgendwo schlägt ein Blitz ein, den der folgende Donnerschall
mit einem ohrenbetäubenden Knall übertönt -
und von der Felsenwand her als Echo -
wie ein Paukenschlag widerhallt.
Ein Sturm bricht los, der die Natur zwingt sich zu verneigen;
der Sträucher und Bäume wie volltrunken schwanken lässt -
und in nur wenigen Sekunden ganze Wälder zu roden vermag.
Stämmige, kompakte Baumriesen
werden bei dem Widerstand gespaltet
oder vom peitschenden Sturm entwurzelt.
Eine nicht vorstellbare Energie setzt sich frei
und entlädt sich über das Drautal;
die jederzeit Häuser oder Wälder mit einem einzigen Blitzeinschlag
in ein Flammenmeer verbrennen könnte -
faszinierende oder zerstörende Naturschauspiele!
Jetzt steht das Wetter über das Wohngebiet
und die ersten, dicken Wassertropfen prasseln zuerst nur vereinzelt
auf die staubige Erde nieder - dann öffnet der Himmel seine Schleusen
und ein heftiger Regenguss stürzt hernieder, rauscht herab,
plätschert und poltert auf die Dächer - und die schweren Regentropfen
prasseln gegen die Hauswände und Fensterscheiben.
Die dunklen, drohenden, finsteren Wolken
entleeren sich der Wassermassen und ziehen in Windeseile dann weiter.
Im Nordwesten erhellt sich der Himmel wieder
und klärt sich langsam auf.
Vorsichtig durchbricht die Sonne die schon teils offene Wolkendecke
am dunstgrauen Hintergrund
und ihre Strahlen werden teils für das menschliche Auge sichtbar.
In der Luftspiegelung bildet sich einem Wunder gleich,
ein Regenbogen in einer mehrfarbigen Skala wie ein riesiger Reigen
und spannt sich von der Erdoberfläche erhebend
bis weit in den unendlichen Himmel,
um dann wieder zurück auf die Erde zu fallen.
Ein überwältigender und wundervoller Anblick -
der zum Träumen animiert!
Hildegard Stauder






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