Villach/Land
Fitness-Studios bangen um ihre Zukunft

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Seit Monaten haben Fitnessstudios ihre Türen geschlossen. Viele Unternehmer sind ratlos. Als schwierig erweist sich die Situation besonders für junge Betriebe. Denn: Für Ausgleichszahlungen fehlen gute adäquate Vorjahresvergleiche. Die Draustädter WOCHE hat sich umgehört. 

VILLACH, VILLACH LAND. Seit Monaten müssen Fitnessstudios ihren Betrieb geschlossen halten. Für viele grenzt die Situation mittlerweile an ein finanzielles Desaster, berichtet Michael Hudritsch von der "Servus Fitness Lounge", ein kleines 480 Quadratmeter-Studio in Selpritsch (Velden). Justament vor der Corona-Pandemie eröffnete der Unternehmer den Betrieb, über Wasser hält er sich mit Geduld und Einnahmen aus Erspartem beziehungsweise seiner Tätigkeit in der Tourismus-Beratung. "Ich ertrage es, aber viele meiner Kollegen stehen vor dem Ruin", erzählt er. Seine Miete, die ihm halbiert wurde, bezahlt er aus drei verschiedenen Fördertöpfen. "Es reicht vorne und hinten nicht", weiß er. Was Hudritsch besonders ärgert, dass ihm keine Möglichkeit bleibt, "nicht mal individuelle Trainings darf ich anbieten. Es besteht ja Betretungsverbot." Dabei kommen viele seiner Klienten aus dem "Therapiebereich", "Menschen nach Sportverletzungen zum Beispiel, bei denen wir gezielte Übungen machen", sagt er. Auch arbeite er eng mit Therapeuten zusammen. "Ich habe versucht zumindest individuelle Einheiten weiter anbieten zu können, aber es ist heikel", sagt er und ergänzt: "Unterm Strich wird einem alles zunichte gemacht." Noch habe er keine Information wie es weitergehen soll, was mit "das Ärgerlichste sei".
Vergleichszahlen fehlen
Kaum weniger ratlos ist Lucas de Pasqualin vom "Rox" in Zauchen. Schwierig, so weiß er, ist die Corona-Zeit vor allem für junge Start-up-Unternehmen wie seines. „Uns gibt es erst seit Mai 2019. Als im darauffolgenden Frühjahr das Unternehmen rentabel wurde, rutschten wir direkt in die Pandemie. Da wir erst so kurz bestehen, haben wir keine guten Zahlen, die wir vorlegen könnten, um den entsprechenden Anteil vergütet zu bekommen." Den Kundenverlust nach der ersten Schließungsphase konnte man vergangenen Sommer noch recht gut ausgleichen. „Das war positiv. Aber die zweite Phase, die seit November andauert, ist in der Fitnessbranche die Hauptsaison. Man will den Verlust auffangen, kann es aber nicht. Zum Glück kommt uns unser Vermieter sehr entgegen, dieses Glück haben viele andere nicht.“

Herbe Verluste

In der ersten Phase hat das Unternehmen knapp 50.000 Euro verloren. „Auch jetzt können wir nicht voraussagen, wie es wird", sagt er und erläutert: "Am Ende des Tages wurden wir irregeführt. So haben wir mit Beginn der zweiten Schließung unsere Mitarbeiter nicht gekündigt, sondern in Kurzarbeit geschickt. Zum einen, weil wir nicht dachten, dass wir so lange schließen müssen. Auch war uns nicht bewusst, dass die Fördermittel sukzessive weniger werden. Im November gab es 80 Prozent Umsatzersatz, im Dezember 50, im Jänner nur mehr einen Ausfallbonus von 30 Prozent. Für die Vorausplanung eines Unternehmens geht das nicht." Inzwischen hält das „Rox“ noch den Kopf über Wasser. „Obwohl uns viele Kunden angeboten haben, die Beiträge freiwillig weiterzuzahlen, sind wir eines von wenigen Studios, welches keine Mitgliedsbeiträge einzieht. Fakt ist aber, dass in den nächsten ein bis zwei Jahren mindestens ein Drittel der Fitness- und Freizeitbetriebe wohl ihre Türen für immer schließen werden müssen", fügt Miteigentümer Mike Ruckli hinzu.

Auch im Atrio

Auch Angelika Wasserfaller vom Trainingsloft Angelika im Atrio hat seit November letzten Jahres geschlossen. Sie spricht von Verständnislosigkeit. „Ich bin auch Shiatsupraktikerin, diese Tätigkeit darf ich ausführen, aber mein Fitnessstudio muss geschlossen bleiben. Ich habe nur ein kleines Studio und biete Einzeltrainings an, wo ist da also der Unterschied?“

Fühlt sich "im Stich gelassen"

Die Situation ist für die Villacher Unternehmerin psychisch zermürbend. „Wir werden seitens der Regierung einfach nicht mehr erwähnt, man fühlt sich im Stich gelassen. Auch finanziell ist die Lage einfach nur mehr katastrophal“, sagt sie. Mit den 80 Prozent Unterstützung zu Beginn der Krise könne man noch die anfallenden Kosten, ohne ein Gehalt für sich selbst, tragen. "Aber", Wasserfaller setzt nach, "mit dem jetzigen Ausfallbonus von 15 Prozent komme ich nicht weit. Das reicht gerade für die Stromkosten und eine Versicherung." Seit einem Jahr lebt die Unternehmerin inzwischen ohne eigenes Gehalt. „Wenn ich alleinstehend wäre, müsste ich wieder nach Hause zu meinen Eltern ziehen. Ich könnte mir zurzeit nicht einmal eine eigene Wohnung leisten.“ Sie hofft bald auf eine Perspektive, wie es weitergeht. Eine Öffnung der Fitnesscenter vermutet sie erst wieder im Mai, wenn nicht sogar erst Juni.

Text: Alex Wrann, Birgit Gehrke, Martina Winkler

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