Theater an der HAK Vöcklabruck: Sind Sie IN oder OUT?
In oder out? Gehörst du zu uns oder zu denen? Bist du einheimisch oder fremd? Ist das Bestimmung? Oder doch nur Zufall? Und was, wenn sie sich verlieben? Sie, die Inländerin, und er, der Ausländer? Dürfen die das überhaupt? Ist das erlaubt?
Mit ihrem neunzehnten Stück brachte die HACompany – die Theatergruppe der HAK/HAS Vöcklabruck – ein brisantes Thema auf die Bühne in der Schulaula. Das Publikum der sieben Vorstellungen vom 9. bis 11. März wurde darin mit Fragen nach der Heimat und der Identität konfrontiert.
Die DarstellerInnen waren siebzehn Mädchen und sechs Jungs zwischen 14 und 18 Jahren, von denen in etwa die Hälfte einen sogenannten Migrationshintergrund hat. Sie spielten Jugendliche mit ihren Erwartungen, Hoffnungen, Sehnsüchten – und individuellen Wurzeln: in verschiedenen Familien, Ländern, Religionen, Traditionen…
Alles könnte gut sein – wären da nicht Grenzen: im Herzen, im Kopf, zwischen den einen und den anderen. Im „echten“ Leben – und auch im Stück. Dieses geht schlecht aus: Die Verliebten werden auseinandergerissen, „er“ wird abgeschoben.
Trotz des negativen Endes vermittelten die DarstellerInnen etwas Hoffnung, indem sie Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigten. So konnten sie mit ihren Aufführungen in diesen hysterischen Zeiten die Aufgeregtheit, die manche bei dem Thema erfasst, vielleicht etwas relativieren helfen.
Und dabei gab es wirklich große Theatermomente von jugendlichen SchauspielerInnen zu erleben - besonders in den Monologen, aber auch in manchen Dialogen, in denen einen die darstellerische Intensität nahezu fesselte.
Wie meinte die Mutter von drei Gym-Maturantinnen nach der vollbesetzten Abendvorstellung: „Das war das beste Schülertheater, das ich bisher gesehen habe!“
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