Aktion scharf gegen Randalierer
Für einige Chaoten hat das Fußball-Derby Vöcklamarkt gegen LASK ein Nachspiel vor Gericht.
VÖCKLAMARKT. Sieben Festnahmen, 33 Anzeigen und jede Menge Sachschaden – das ist die Bilanz der Ausschreitungen am Rande des OÖ-Derbys in der Regionalliga Mitte. Zahlreiche sogenannte LASK-Fans hatten sich im Vöcklamarkter Stadion von ihrer schlimmsten Seite gezeigt. Sie warfen unter anderem bengalische Feuer in den Vöcklamarkter Fansektor und Böller aufs Spielfeld, schleuderten mit Urin „befüllte“ Bierbecher in Richtung Ordner und brachen einen Geräteraum unter der Tribüne auf. Die Beutestücke wollten sie offenbar als Wurfgeschosse verwenden. Als einige der Randalierer nach dem Schlusspfiff den Vöcklamarkter Fansektor stürmen wollten, trat das Einsatzkommando der Polizei auf den Plan und setzte dem wilden Treiben ein Ende.
Die Polizei war an diesem Abend mit 88 Einsatzkräften, darunter mehrere szenekundige Beamte (SKB), vor Ort. Die vielfach geäußerte Kritik, dass die Einsatzkräfte viel zu spät eingeschritten seien, weist Bezirkspolizeikommandant Franz Scheiböck zurück. „Wir haben gehandelt, als die LASK-Anhänger in den Vöcklamarkter Bereich einzudringen versucht haben“, so Scheiböck. „Sowas ist sehr heikel. Wäre die Einsatzeinheit während des Spiels eingeschritten, hätte das zu einem Abbruch der Partie führen können“, betont Johannes Beer, Leiter der Sicherheitsabteilung der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck.
Am kommenden Samstag trifft der LASK im Schwanenstädter Stadion auf Austria Klagenfurt. Nach den Vorkommnissen in Vöcklamarkt schrillen hier die Alarmglocken. „Es werden noch mehr Einsatzkräfte vor Ort sein. Außerdem gibt es strengere Eingangskontrollen“, kündigt Beer an.
ROBERT HINGSAMER, Sektionsleiter UVB
„Ich hab sowas noch nie gesehen. Da kriegt man die Panik. Neben Sachschaden wie dem durchgebrannten Tribünendach und dem beschädigten Kunstrasen könnte der Ordnerdienst künftig zu einem großen Problem werden. Viele sagen, sie kommen nicht mehr, was ich angesichts der Vorkommnisse sogar verstehen kann. Sie waren erleichtert, als die Polizei zu Hilfe kam.“
GERHARD KLEIN, Teammanager LASK
„Jetzt müssen rigorose Maßnahmen gesetzt werden. Wir haben vor, gegen jene Leute, die verhaftet wurden, eine Zivilklage einzubringen und Stadionverbote zu erteilen. Für die Ausschreitungen in Vöcklamarkt fehlen mir einfach die Worte. Einige sind völlig durchgeknallt. Der Grund für diese Aggressivität ist mir unerklärlich. Ein Dialog mit diesen Leuten ist nicht möglich.“
FRANZ SCHEIBÖCK, Bezirkspolizeikommandant
„Das Vorgehen der Einsatzkräfte war mit der BH abgesprochen. Um die Einsatzeinheit im Fansektor zu postieren, brauchen wir einen Zugang von oben. Das ist in Vöcklamarkt nicht möglich. Die aus dem Geräteraum gestohlenen Gegenstände haben wir gemeinsam mit den Ordnern aus dem Fansektor geholt, damit sie nicht als Wurfgeschosse verwendet werden konnten.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.