Steigende Immobilien- und Grundstückspreise
Aus der Traum vom Eigenheim

Immer weniger junge Familien können sich ein eigenes Haus leisten.  | Foto: PantherMedia/ Kzenon
  • Immer weniger junge Familien können sich ein eigenes Haus leisten.
  • Foto: PantherMedia/ Kzenon
  • hochgeladen von Silvia Viessmann

Eigentum wird immer teuerer, egal ob Baugrund oder Immobilien. Was vor einigen Jahren ein reines Großstadtproblem war, ist mittlerweile auch in kleinen Gemeinden der Fall. Die SPÖ Vöcklabruck fordert deshalb das Land OÖ zum Handeln auf. Die Gemeinde Innerschwand versucht das Problem derweil selbst zu lösen. 

BEZIRK. Immer weniger Menschen können sich Eigentum leisten. Das zeigt sich in einer Erhebung der Firma Remax. Die hat festgestellt: Im Bezirk Vöcklabruck wurden 2022 fast ein Viertel weniger Häuser und Wohnungen verkauft als noch im Vorjahr. Trotzdem ging der Umsatz der Branche um nur 1,7 Prozent zurück.

Krisen schuld am Rückgang

Gründe für den Rückgang der Verkäufe sind laut Remax die verschiedenen Krisen sowie verschärfte Vergaberichtlinien für Kredite. Viele potenzielle Käufer hätten ihren Traum von der eigenen Immobilie deshalb auf Eis gelegt. Insgesamt ist österreichweit zu beobachten, dass die Anzahl der verkauften Immobilien zwar stark zurückgegangen (minus 10,3 Prozent), deren Verkaufswert aber gestiegen ist (plus 1,9 Prozent auf 44 Milliarden). So erklärt sich auch der Trend, dass vor allem Immobilien zur Weitervermietung gekauft werden.

Bauland als Ersatzsparbuch

Nicht nur kaufen, sondern auch bauen wird immer schwieriger, weil Eigentümer Bauland oft zurückhalten. SPÖ-Bezirksparteivorsitzende Doris Margreiter fordert deshalb, gewidmeten Grund im Bezirk zu mobilisieren. Aktuell stehen hier 1.190 Hektar leer. „Gerade in Zeiten der hohen Inflation ist das Zurückhalten von Baugründen als Ersatzsparbuch umso attraktiver. Land und Gemeinden brauchen die entsprechenden rechtlichen Mittel, um es für Bauwillige verfügbar zu machen“, ist Doris Margreiter überzeugt.

Es müsse mehr Konsequenzen vom Land geben, wenn Bauland langfristig zurückgehalten würde. Auch das Land OÖ möchte Bauland mobilisieren. Dort ist man allerdings zufrieden mit den aktuellen Entwicklungen. Die Baulandreserven hätten sich von 2021 auf 2022 um ein Prozent reduziert, erklärt Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner.

Land wird gehortet

"Aktuell liegen die Preise für Bauland in der Stadt Vöcklabruck bei 250 bis 300 Euro", weiß Immobilienmakler Josef Eder von sReal Vöcklabruck. Weil die Preise stark angezogen hätten, würde Land ohne Bauzwang extrem gehortet. "Am günstigsten ist der Grund in kleinen Gemeinden, aber auch dort haben sich die Preise in den letzten drei bis fünf Jahren verdoppelt", sagt Eder.

Grund für Einheimische

Die Gemeinde Innerschwand am Mondsee hat seit Langem mit hohen Grundstückspreisen zu kämpfen und sich deshalb vor fast 30 Jahren schon überlegt, wie sie für die eigenen Bürger günstigen Baugrund anbieten kann. Will jemand Grünland in Bauland umwidmen lassen, um es zu verkaufen, lässt die Gemeinde dessen Wert bestimmen. Dazu kommen die Kosten für die nötige Infrastruktur wie Kanalisation und dann wird festgelegt, wie teuer das Grundstück verkauft werden darf.

80 Bewerber pro Grund

"Wir fahren wirklich sehr gut mit dem Projekt", erklärt Bürgermeister Hans-Peter Pachler. "Pro Grund haben wir etwa 40 Bewerber aus Innerschwand und nochmal genauso viele von außerhalb." Von den allgemeinen Teuerungen bleibt aber auch Innerschwand nicht verschont. "Aktuell liegen wir bei circa 200 Euro pro Quadratmeter", schätzt Pachler. Bei privat verkauften Grundstücken sind es etwa 270 bis 350 Euro. Grünland ist außerdem begrenzt. Das Land OÖ setzt auf die Mobilisierung von Bauland statt Umwidmung. Ökologisch ist das sinnvoll, die Grundstückssuche macht es aber nicht einfacher.

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Vöcklabruck auf MeinBezirk.at/Vöcklabruck

Neuigkeiten aus Vöcklabruck als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Vöcklabruck auf Facebook: MeinBezirk.at/Vöcklabruck - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Vöcklabruck und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.