25 Jahre Frauenhaus Vöcklabruck
Gewalt zwischen Eltern – Gift für Kinderseelen
Das Frauenhaus Vöcklabruck hilft seit 25 Jahren.
VÖCKLABRUCK. Gewalt zwischen Eltern setzt auch Kinder unter großen Stress. Schwere Loyalitätskonflikte sind die Folge: Kinder haben Angst vor der Wut und den Gewaltausbrüchen des Papas. Einerseits hassen sie ihn dafür – andererseits haben sie dennoch Sehnsucht nach seiner Anerkennung und Liebe. „Oftmals fühlen sie sich schuldig für seine Gewalttätigkeit und sehen sich in der Verantwortung für den Schutz von Mutter und Geschwistern.
In dieser Funktion sind sie allerdings heillos überfordert“, weiß Mag. Gudrun Steiner, die Obfrau des Vereins „Haus für Frauen in Not im Bezirk Vöcklabruck. „Ihre Mama erleben sie oft als hilflos und schwach, manchmal aber auch als vernachlässigend und selber gewalttätig. Oft meinen Kinder, sie müssten jeden Fehler vermeiden, um die Fortsetzung der Gewalt zu verhindern. Merken sie aber, dass sie rein gar nichts ändern können, werden die einen still und ängstlich, andere aber auch besonders aggressiv.“
Spezielle Betreuung für Kinder
Ganz falsch ist die Annahme: „Die Kinder bekommen eh nichts mit.“ Eine Studie hat gezeigt, dass diese – ganz im Gegenteil – genau erfassen, was abläuft, auch wenn sie es nicht sehen.
Genau aus diesem Grund gibt es im Frauenhaus Vöcklabruck auch Platz für die Kinder und spezielle Betreuung für sie – damit nicht später posttraumatische Belastungsstörungen, körperliche Probleme, Lern- und Leistungsstörungen, problematische Rollenbilder und Fortsetzung von Gewaltkreisläufen in der nächsten Generation auftreten.
Im Frauenhaus können beide Seiten – Mütter und Kinder – erst einmal zur Ruhe kommen. Sie teilen ein Zimmer, es gibt aber auch einen Garten, einen Bewegungs- und einen Spielraum. Die Pädagogin hat es sich zur Aufgabe gemacht, die angeschlagenen Kinderseelen zu stabilisieren und ihren Selbstwert zu stärken, die persönlichen Stärken zu aktivieren und zu vermitteln, wie gewaltfreie Interaktion funktioniert. Es gibt Einzel-, aber auch Gruppenstunden. Kinder brauchen dringend einen geordneten Tagesablauf, daher bemüht man sich darum, ihnen wieder den Besuch einer Schule oder Kindergartens zu ermöglichen. Gemeinsame werden auch Feste gefeiert.
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