Nach Felssturz in Steinbach am Attersee
Nächste große Sprengung am Montag
Nach dem Felssturz an der B152 in Steinbach am Attersee Anfang Februar gestalten sich die Sanierungsarbeiten sehr aufwändig und schwierig. Eine große Sprengung erfolgt am Montag, 3. Mai.
STEINBACH AM ATTERSEE. Anfang Februar ereignete sich ein gewaltiger Felssturz entlang der B152 im Gemeindegebiet von Steinbach am Attersee. Rund 400 Meter oberhalb des Straßenverlaufs löste sich ein Teil des kleinen Schobersteins, was zu größeren und kleineren Felsabgängen und Steinschlägen führte. Die erste kleinere Sprengung fand am 8. März statt. Unmittelbar danach kam es zu einem verspäteten Wintereinbruch. Die Arbeiten an der Ausbruchstelle mussten deshalb für fünf Wochen unterbrochen werden. Aufgrund der Schneelage war die Sicherheit für das Fachpersonal in diesem steilen Gelände nicht gegeben. Seit Mitte voriger Woche ist die Ausbruchstelle wieder frei von Schnee und die Sicherungsarbeiten können fortgesetzt werden.
„Es handelt sich um eine gigantische Masse. Diese Menge an Gestein entspricht fast 100 Lkw-Ladungen.“ Landesrat Günther Steinkellner
Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Sprengung des absturzbedrohten Felsblockes mit einem Ausmaß von rund 750 Kubikmeter. „Hierbei handelt es sich um eine gigantische Masse. Diese Menge an Gestein entspricht fast 100 Lkw-Ladungen“, unterstreicht Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner, der sich beim Lokalaugenschein ein Bild über die herausfordernden Tätigkeiten machte.
Straße im Idealfall Ende Mai wieder offen
An der Abbruchstelle ist aufgrund der Steilheit des Geländes kein maschineller Einsatz für das Bohren der Sprenglöcher möglich. Für diese Sprengung müssen händisch zahlreiche Bohrlöcher hergestellt werden. Auch diese Arbeiten gestalten sich sehr herausfordernd und anstrengend für das Fachpersonal. Die große Sprengung ist für Montag, 3. Mai, um 15 Uhr vorgesehen. Unmittelbar danach wird der Geologe die Ausbruchstelle begutachten und beurteilen, ob weitere Sprengmaßnahmen erforderlich sein werden. Für den Fall, dass keine weiteren Sprengungen notwendig sind, kann mit einer Öffnung der Straße Ende Mai 2021 gerechnet werden.
Umfangreiches Sicherungsprojekt
Auf Grund des eingetretenen Naturereignisses plant die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) die Umsetzung eines flächenwirtschaftlichen Sicherungsprojektes mit einem Gesamtbauvolumen von 6,5 Millionen Euro und einer Gesamtlaufzeit von 30 Jahren. „Mit diesem Sicherungsprojekt soll der Siedlungsraum im Großraum von Weißenbach nachhaltig gegen künftige Steinschläge vom Schoberstein gesichert werden“, betont der zuständige Landesrat Wolfgang Klinger.
Seitens der WLV ist geplant, dass – abhängig von der Witterung – ab Herbst 2021 beziehungsweise ab Frühjahr 2022 als Sofortmaßnahme die Sturzbahn mit den stärksten am Markt erhältlichen Steinschlagschutznetzen zusätzlich abgesichert wird. „Diese können eine Aufprallenergie von 5.000 kJ abfangen. Für diesen Abschnitt des Sicherungsprojektes werden etwa. 1,5 Mio. Euro investiert. Als provisorischer Schutz soll die circa 150 m breite Sturzbahn mit Panzerigeln des Bundesheers abgesichert werden“, so Landesrat Klinger.
Sichere Mobilität gewährleisten
„Die Sicherungsmaßnahmen am Straßenzug der B152 gestalten sich aufwändig. Mit vereinten Kräften konnten Synergieeffekte genutzt werden, die den Bewohnerinnen und Bewohnern der Region zugute kommen sollen. Wir hoffen, dass die vorbereiteten Maßnahmen zufriedenstellend verlaufen, um bald wieder sichere Mobilität gewährleisten zu können“, so Steinkellner abschließend.
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