Baustart in Timelkam
Photovoltaik-Boom in Oberösterreich

In Timelkam wird die Leistung der bereits bestehenden PV-Anlage durch eine zweite, technisch unabhängige, vervierfacht. (v.l.n.r. Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner, Landeshauptmann Thomas Stelzer, CEO der Energie AG Oberösterreich Leonhard Schitter). | Foto: BRS
6Bilder
  • In Timelkam wird die Leistung der bereits bestehenden PV-Anlage durch eine zweite, technisch unabhängige, vervierfacht. (v.l.n.r. Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner, Landeshauptmann Thomas Stelzer, CEO der Energie AG Oberösterreich Leonhard Schitter).
  • Foto: BRS
  • hochgeladen von Leonie Stiegler

Auf einer Aschedeponie in Timelkam erweitert die Energie AG eine bestehende Photovoltaik (PV)-Anlage. Durch diese Erweiterung mit einer zweiten, technisch unabhängigen Anlage wird die bestehende Leistung vervierfacht. Die PV-Fläche wächst so auf 1,8 Hektar an. Baubeginn ist im August. Bis zum Ende wird es voraussichtlich neun Monate dauern. Auch in anderen Bezirken sind Projekte geplant.

TIMELKAM. "Der Ausbau der erneuerbaren Energie in Oberösterreich schreitet mit großem Tempo voran: Nachdem Oberösterreich bei der Gesamtproduktion von Sonnenenergie, Wasserkraft, Biomasse und Geothermie Nummer 1 im Bundesländervergleich ist, setzte sich unser Bundesland auch beim Photovoltaik-Zubau im vergangenen Jahr an die Spitze. Diesen Weg wollen wir konsequent, mit neuen konkreten Projekten fortsetzen. Eine Schlüsselrolle kommt dabei dem Landesenergieversorger Energie AG Oberösterreich zu. Die Energie AG will bis 2035 das Zwanzigfache der bisherigen Strommenge aus einigen Sonnenkraftwerken erzeugen. Dazu wurden und werden bereits eine Reihe von Projekten, wie jenes in Timelkam, gestartet und umgesetzt", unterstreichen Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner.

90 Prozent erneuerbare Energie bis 2030

Oberösterreich hat sich als Ziel gesetzt, den Anteil des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Quellen bis 2030 auf mehr als 90 Prozent zu steigern. Dabei startet Oberösterreich aus einer guten Ausgangsposition: Schon jetzt kommen mehr als ein Viertel der verbrauchten Strommengen in unserem Land aus erneuerbaren Quellen. "Oberösterreich setzt auf dem Weg in eine nachhaltige Energiezukunft auf Klimaschutz mit Hausverstand. Es ist klar, dass es für die Umsetzung der Energiewende einen Energie-Mix braucht. Die Stromerzeugung mittels Sonnenenergie hat dabei laut österreichischer Energieagentur das größte Zukunftspotenzial in Oberösterreich. Daher setzen wir insbesondere hier an, wollen aber natürlich auch alle anderen Möglichkeiten zur sauberen, nachhaltigen Energiegewinnung nutzen", betont Landeshauptmann Stelzer.

45 Millionen Euro Investment

Die Energie AG treibt die Energiewende schon heute voran: Die Gesamtleistung der projektierten Eigenerzeugungsanlagen beträgt 44 Megawatt Peak (MWp) und ist damit mehr als doppelt so hoch wie die bisher installierte Leistung. Die PV-Anlagen könnten damit jährlich in Summe 48 Gigawattstunden (GWh) erzeugen und nachhaltigen Sonnenstrom für 14.000 weitere Haushalte liefern. Für die Errichtung der PV-Eigenerzeugungsanlagen sind bis zu 45 Millionen Euro an Investitionsvolumen eingeplant.

"Die Energie AG treibt den Ausbau erneuerbarer Energiequellen konsequent voran. Ein besonderer Fokus liegt auf der nachhaltigen und regionalen Energieerzeugung. Sonnenenergie nimmt dabei eine wesentliche Rolle ein: Bis 2035 sollen zusätzlich 460 GWh pro Jahr an Strom aus eigenen Sonnenkraftwerken erzeugt werden. Das entspricht einer Verzwanzigfachung der bisherigen Strommenge, oder ein Plus von einer Fläche von 600 Fußballfeldern. Mit diesem ambitionierten Vorhaben sollen in Summe mehr als 130.000 Haushalte und mehr als 300.000 Menschen zusätzlich jährlich mit nachhaltigem Sonnenstrom versorgt werden"

, erklärt Leonhard Schitter, CEO der Energie AG Oberösterreich.

Auf diesem Gebiet in Timelkam wird die neue PV-Anlage errichtet. In acht bis neun Monaten wird sie voraussichtlich fertig sein. | Foto: Energie AG/Paul Hanke
  • Auf diesem Gebiet in Timelkam wird die neue PV-Anlage errichtet. In acht bis neun Monaten wird sie voraussichtlich fertig sein.
  • Foto: Energie AG/Paul Hanke
  • hochgeladen von Leonie Stiegler

Baustart in Timelkam

Bei der Aschehalde in Timelkam/ Mühlfeld erfolgt im August der Baustart für die Erweiterung: Hier wird eine bestehende PV-Anlage durch eine zweite, technisch unabhängige Anlage ergänzt. Die Gesamtfläche, die künftig zur Stromerzeugung genutzt wird, entspricht in etwa drei Fußballfelder. Seit mehr als zehn Jahren liefert die bestehende PV-Anlage mit einer Leistung von 400 KWp beziehungsweise einem Arbeitsvermögen von 0,44 GWh pro Jahr umweltfreundlichen Strom für 125 Haushalte. In dieser Zeit konnten 1.400 Tonnen an CO2  Emissionen eingespart werden. Mit der Erweiterung wird die bestehende Leistung vervierfacht und eine Strommenge von 1,7 GWh pro Jahr erzeugt. Dadurch können künftig 500 Haushalte pro Jahr versorgt werden, wodurch ein CO2-Jahresausstoß von bis zu 545 Tonnen pro Jahr eingespart werden kann.

Weitere Projekte geplant

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Förderung von Agri-PV-Anlagen. Agri-PV-Anlagen sind Flächen, auf denen landwirtschaftliche Nutzung und PV-Strom gleichzeitig möglich sind. Beispielsweise soll in Mining (Bezirk Braunau) eine PV-Anlage auf landwirtschaftlich nutzbaren Grund errichtet werden. Die von der Gemeinde verabschiedete Anregung zur Umwidmung wird aktuell vom Land OÖ geprüft. Die Anlage soll in Kooperation mit der EWS Consulting GmbH auf einer Gesamtfläche von 18 Hektar jährlich über 10 GWh Sonnenstrom erzeugen und so zum Sonnenfeld werden. Dies entspricht einem Jahresstromverbrauch von rund 3.000 Haushalten. Neben der Doppelnutzung bietet die PV-Anlage auch einen Schutz vor Hagel-, Frost und Dürreschäden. Weitere Projekte befinden sich derzeit in der Prüfungsphase beim Land OÖ. In Summe sollen im Bezirk Braunau rund 25 GWh pro Jahr für mehr als 7.000 Haushalte realisiert werden. Ein anderes Projekt wird in der Stadt Wels entwickelt. Dabei sollen rund acht GWh pro Jahr an Sonnenstrom erzeugt und damit mehr als 2.200 Haushalte versorgt werden.
In Niederwaldkirchen (Bezirk Rohrbach) wirk aktuell ein Sonnenkraftwerk mit einer Gesamtleitung von 2,2 GWh pro Jahr geplant. Ein zusätzliches Agri-PV-Projekt in Zusammenarbeit mit der EWS Consulting GmbH hat das Potenzial, 6,6 GWh pro Jahr zu erzeugen und weitere fast 2.000 Haushalte mit sauberem Sonnenstrom zu versorgen. Beide Projekte sind aktuell in der Planungs- und Gestaltungsphase.
Auch im Bezirk Linz-Land laufen die Vorbereitungen für ein Projekt mit einer geplanten Leistung von 3,9 GWh pro Jahr auf Hochtouren. Die Gestaltung der PV-Anlage mit den Anforderungen des Raumordnungskonzepts ist derzeit in Bearbeitung.

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Vöcklabruck auf MeinBezirk.at/Vöcklabruck

Neuigkeiten aus Vöcklabruck als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Vöcklabruck auf Facebook: MeinBezirk.at/Vöcklabruck - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Vöcklabruck und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.