Analyse zum Nahverkehr
Strecke "Attnang - Wels" ist Verspätungsmeister
Die Zugstrecke "Attnang-Puchheim - Wels" ist Verspätungsmeister in Österreich. In keinem Monat des Jahres 2022 waren dort mehr als 95 Prozent der Züge pünktlich. Nur zwei Verbindungen nach Tschechien und Italien wiesen mehr Verzögerungen auf. Das hat eine Auswertung der Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte (apf) ergeben.
ATTNANG-PUCHHEIM. Am wenigsten pünktliche Züge hatte die Verbindung im November 2022 zu verzeichnen, mit einer Quote von nur 81 Prozent. Österreichweit lag der Schnitt zu dieser Zeit bei 90,2 Prozent. Grund für viele Verspätungen war ein bundesweiter Bahnstreik am 28. November. Am reibungslosesten lief der Jänner mit 95 Prozent. Insgesamt fuhren die Züge zwischen Attnang-Puchheim und Wels nur in den ersten drei Monaten in mehr als 90 Prozent der Fälle planmäßig. Schlechter als diese Verbindung schnitten in der apf-Analyse nur die Strecke zwischen Villach und Travisio Boscoverde/ Italien (50 bis 93 Prozent) und Pregarten und Horni Dvoriste/ Tschechien (51 bis 89 Prozent) ab. Generell gab es auf der Weststrecke zwischen Linz, Wels, Attnang-Puchheim und Straßwalchen verhältnismäßig viele Verspätungen, aufgrund des dichten Angebots unterschiedlicher Zugtypen.
2,7 Mio. Ankünfte in OÖ erfasst
Fast 2,7 Millionen Ankünfte von Zügen des Regionalverkehrs wurden 2022 in Oberösterreich erfasst. Auf drei der 23 in Oberösterreich gemessenen Strecken erreichten Züge in allen Monaten außer November 2022 über 95 Prozent Pünktlichkeit. Der Jänner und der Februar 2022 waren mit mehr als 95,5 Prozent die pünktlichsten Monate, der November mit 88,1 Prozent zeigte sich aufgrund eines Streiks, als unpünktlichster Monat. Zu den pünktlichsten Strecken zählten die eingleisigen Strecken von Linz Urfahr nach Aigen-Schlägl und von Ried im Innkreis
nach Schärding.
Ein Personenzug wird dann als „verspätet“ gewertet, wenn die Ankunft fünf Minuten und 29 Sekunden vom Fahrplan abweicht. Insgesamt wurden für diese Auswertung rund 21 Millionen Ankünfte an den österreichischen Verkehrsstationen im Nah- und Fernverkehr gemessen.
Viele Reisende waren Grund für Verspätungen
Im gesamten Nahverkehr der ÖBB-Personenverkehr lag die Pünktlichkeit der Züge 2022 bei 94,8 Prozent. Dies bedeutet eine knappe Unterschreitung des gesetzlich festgeschriebenen Pünktlichkeitsgrades von 95 Prozent im Nahverkehr. Der Hauptgrund für diese Entwicklung war die Erholung der Fahrgastzahlen nach der COVID-19-Pandemie. So wurden mehr Reisende als 2021 befördert, was zu längeren Haltezeiten bzw. Haltezeitüberschreitungen an den Verkehrsstationen führte.
Im bundesweiten Vergleich kamen die Züge in Vorarlberg mit 96,6 Prozent am häufigsten pünktlich. Salzburg und Oberösterreich bilden das Schlusslicht, hier wurden in den wenigsten Monaten die angestrebten 95 Prozent erreicht.
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