Stadtentwicklung
Vöcklabruck zwischen Erhaltung und Neubau

Wo sich früher ein Parkplatz befand, werden nun Wohnungen errichtet. | Foto: Pilsbacher
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In Vöcklabruck gibt es zur Zeit einige Baustellen: Neubauten, Parkplätze und leerstehende Gebäude sorgen für Diskussionsstoff.

VÖCKLABRUCK. Ihre sich ständig weiterentwickelnde Stadt bewegt die VöcklabruckerInnen wie kaum sonst ein Thema. Bauverwaltungsleiter Herbert Till erklärt der BezirksRundSchau das Vorgehen der Gemeinde – und sucht Verständnis für die schwierige Arbeit zu schaffen, bei der man es nie allen recht machen kann.

"Man muss mit der Zeit gehen"

Grundsätzlich kann man VöcklabruckerInnen, denen die Erhaltung des Stadtbilds ein Anliegen ist, eine Entwarnung aussprechen. Für den Stadtplatz sowie umliegende, geschichts- und traditionsreiche Zonen der Innenstadt wurde ein städtisches Entwicklungskonzept ausgearbeitet, das auf der Website der Gemeinde für alle einsehbar ist. Ihm lassen sich durchaus strenge Vorgaben zum Erhalt des charakteristischen Aussehens der Vöcklabrucker Innenstadt entnehmen. Neben dem Denkmalschutz, dem einige Gebäude dort unterstehen, erwähnt Till auch den Ensemble-Schutz. Hier ist der Straßenzug in seiner Gesamterscheinung zu erhalten. "Was wir in der Gemeinde gut machen, ist Neubauten so zu planen, dass sie sich ins Stadtbild einfügen", meint Till. Die Entwürfe für neue Gebäude werden einem Gestaltungsbeirat vorgelegt, drei stadtfremde Architekten sollen unter anderem darüber beraten. Trotzdem räumt der Bauverwalter ein: "Viele Leute wünschen sich, dass genauso gebaut wird wie früher, aber man muss mit der Zeit gehen - wir leben in 2022."

Von Wohnungen und Parkplätzen

In Vöcklabruck wird viel gebaut – im Moment hauptsächlich Wohnungen. "Wir wollen natürlich nachverdichten, aber es gibt auch Herausforderungen", erklärt Till. Eine davon ist die Parkplatzsituation. Wenige Haushalte kommen derzeit ganz ohne Auto aus, ausreichende Abstellplätze müssen also garantiert sein. Die ProjektbetreiberInnen seien sehr darauf bedacht, die Parkplätze zusammen mit den Neubauten auf eigenem Grund zu schaffen. Dies geht aber mit einem bedenklichen finanziellen Aufwand einher. Auf Schwierigkeiten stößt man besonders dort, wo Häuser nicht vollständig abgerissen und neu gebaut werden können. Das ehemalige Möbelhaus Fellner, das nun auch für Wohnzwecke umgestaltet wird, hatte zum Beispiel bis dato keine eigenen Parkflächen. Eine Lösung wird noch gesucht.

Gähnende Leere?

Die Räumlichkeiten des ehemaligen Möbelhauses sind nicht die einzigen in der Stadt, die seit längerer Zeit ungenutzt sind. Die Gemeinde berichtet von einem Kooperationsprojekt mit Architekturbüros, welches das Leerstands-Problem gezielt angehen und Ideen für die weitere Nutzung in die Wege leiten soll. Im Moment scheint die Stadt hier die Schaffung von Wohnraum zu favorisieren, so auch bei der kürzlich eingestellten Kunstmühle. Hier bräuchte es jedoch eine Änderung im Flächenwidmungsplan und zuallererst eine Entscheidung des Eigentümers.

Mehr Bäume für die Umwelt

Was eine umweltfreundliche Entwicklung der Stadt Vöcklabruck betrifft, gelten dieselben Regeln wie für andere stark bebaute Zonen. "Grünräume können nur erhalten, aber leider selten geschaffen werden", sagt Till. Selbst wenn sich die Möglichkeit durch Abriss ergäbe, seien die Bauplätze meist zu klein, um darauf Parkanlagen oder Ähnliches zu konstruieren. Um trotzdem für Abkühlung und einen positiven Effekt auf das Klima zu sorgen, bemühe sich die Verwaltung, Straßenzüge mit Bäumen zu versehen. Ein solches Projekt für die Salzburgerstraße befindet sich derzeit in der Planungsphase. Wo hingegen Bäume gefällt werden müssen, spricht sich der Bauverwaltungsleiter für Ersatzpflanzungen aus: "Man sollte auch Bauherren dazu verpflichten, wo es Sinn macht."

"Jemand muss eine Entscheidung treffen"

Auch für den Stadtplatz sind Bäume und Pflanzkübel vorgesehen. Unter anderem war dies ein Ergebnis des Bürgerbeteiligungsprojekts, bei dem VöcklabruckerInnen sich in die Gestaltung der Begegnungszone einbringen konnten. Obwohl dieses Projekt grundsätzlich erfolgreich verlaufen ist, gibt Till zu verstehen, dass es sich nicht allzu regelmäßig wiederholen wird: "Es kommen viele verschiedene, gute Vorschläge, aber man muss Prioritäten setzen. Irgendwann muss jemand eine Entscheidung treffen." Dies mache der Gemeinderat ohnehin stellvertretend für die BürgerInnen – dass die Ergebnisse nicht jedem gefallen, muss man in Kauf nehmen.

Wo sich früher ein Parkplatz befand, werden nun Wohnungen errichtet. | Foto: Pilsbacher
An Baustellen mangelt es in der Stadt gerade nicht. | Foto: Pilsbacher
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