Was hüpft denn da?
Von Känguru bis Zebra: Exoten im Bezirk Vöcklabruck

- Die Zebras Sepp und Ferdl beim Fotoshooting mit Miss Vienna Marlene Haubenwaller am Feldbauernhof in Steinbach.
- Foto: Karin Lohberger Photography
- hochgeladen von Silvia Viessmann
Ein unbekanntes Känguru hüpft zur Zeit durch den Bezirk. Es ist nicht der einzige Exot in der Region.
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Austria und Australia – da kann man schon mal durcheinanderkommen. So scheint es zumindest einem Känguru – genauer gesagt einem Wallaby – zu gehen, das seit Wochen durch den Bezirk springt. Anfangs ging die Polizei davon aus, dass das Tier aus einem privaten Gehege entkommen sein könnte, doch: Niemand vermisst das Beuteltier. Erst wurde der Hüpfer in Aurach gesichtet, dann in Schörfling, später nahe Seewalchen und zuletzt bei Gampern.

- Das freihüpfende Wallaby.
- Foto: Pabinger/ Eichhorn
- hochgeladen von Silvia Viessmann
Von ausgebüxten Kängurus kann Christian Fürthauer aus Steinbach ein Lied singen. Zwei Jahre lang hielt er Wallabys. "Kaum war ein bisschen Schnee oder ein Ast rumgelegen, sind sie über den Zaun gesprungen", erzählt der Betreiber des Feldbauernhofs. 1,80 Meter hohe Zäune und enge Maschen hätten die Beuteltiere nicht davon abgehalten, regelmäßig Ausflüge in die Nachbarschaft zu unternehmen. Auf die Frage, warum er sich die flauschigen Hüpfer zugelegt hat, antwortet er: "Ich wollte immer wilde Tiere: Zebras, Kängurus und einen Tiger." Nur mit dem Tiger hat es nicht geklappt.
Angemaltes Pferd?
Sein Zebra komme besonders bei Brautpaaren gut an, die am Feldbauernhof heiraten und Fotos machen. "Viele glauben erst, das wäre nicht echt und behaupten, wir hätten ein Pferd angemalt", erzählt Fürthauer, der ursprünglich zwei der gestreiften Tiere von einem Zirkus übernommen hatte. Obwohl Zebras und Kängurus mit heißen Gegenden verbunden werden, kommen die Tiere auch mit Schnee und Kälte zurecht. Nur bei nassem Wetter und Gatsch müsse er das Zebra im Stall lassen, um die Hufe zu schonen. In Steinbach lebt das Zebra gemeinsam mit Alpakas, Eseln und Wüstenschafen. Wer die Tiere anschauen möchte, muss sich vorher anmelden, um nicht versehentlich in eine Hochzeit zu platzen.
Von Gecko bis Wildpferd
Was alles im Bezirk kreucht und fleucht, zählt Richard Steinkogler, Leiter der Sicherheitsabteilung der Bezirkshauptmannschaft (BH) Vöcklabruck, auf: "Verschiedene Arten von Schildkröten, Vögeln, Schlangen und Geckos. Außerdem gibt es noch Agamen, Warane, Zebras, Wildpferde und Kängurus." Besonders selten seien Kängurus und Zebras, Schildkröten dagegen weit verbreitet. Das freihüpfende Wallaby solle nun in Zusammenarbeit mit Tierschutz und Tierärzten eingefangen und vorerst ins Tierheim gebracht werden. Falls sich der Besitzer nicht meldet, wird das Känguru in ein bestehendes Rudel integriert.
Känguru im Garten
Exotische Haustiere werden im Bezirk in privaten Haushalten oder von Landwirten gehalten. Doch nicht jeder darf sich ein Känguru in den Garten setzten. "Grundsätzlich können exotische Tiere von Privatpersonen gehalten werden, solange die Tierhaltung nicht explizit verboten ist und die Bestimmungen der Tierhaltungsverordnung eingehalten werden", erklärt Richard Steinkogler von der BH. Tiere wie Menschenaffen und Großkatzen dürfen dagegen nur im Zoo gehalten werden. Auch die Gemeinde hat ein Wörtchen mitzureden, welches Tier wo gehalten werden darf. Welche Regeln für die Haltung gelten und wie ein Tier untergebracht werden muss, hängt von der Spezies ab.




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