Bootshaus statt 16 Badekabinen
Kabinenpächter protestieren gegen geplante Ortsstelle der Wasserrettung beim "Tourismusbad".
WEYREGG (rab). Einen Andrang wie noch nie erlebte die Gemeinderatssitzung am vergangenen Donnerstag in Weyregg. Grund dafür war die Präsentation der Pläne für eine neue Dienststelle der Wasserrettung im sogenannten "Tourismusbad", dem Gemeindebadeplatz gegenüber dem Café Eichhorn.
Neue Dienststelle für die Wasserrettung
Geht es nach dem Gemeinderat, soll hier ein Bootshaus mit angeschlossenem Mannschaftsraum errichtet werden und damit die jahrelange Suche der Wasserrettung nach einer neuen Bleibe beendet werden. Derzeit ist die Wasserrettung in einer baufälligen Hütte beim alten Forsthaus untergebracht, die nicht den Anfordernissen einer modernen Dienststelle entspreche. Das Einsatzboot liegt im benachbarten Bootshaus der Feuerwehr.
Für die neue Dienststelle würde die Gemeinde der Wasserrettung 47 Quadratmeter des 375 Quadratmeter großen Badeplatzes kostenlos zu Verfügung stellen, erklärte Bürgermeister Klaus Gerzer die Idee in der Gemeinderatssitzung. Damit mehr Platz zum Baden bleibt, sollen 16 Kabinen weggerissen werden, die derzeit für je 300 Euro im Jahr verpachtet werden. Stattdessen sollen fünf Dauerliegeplätze für Segelboote um je 1.500 Euro pro Jahr eingerichtet werden. Als Ausweichmöglichkeit für die Badegäste soll zudem der 417 Quadratmeter große "Treml-Badeplatz" hergerichtet werden.
Mehr als 200 Unterschriften
Die Kabinenpächter protestieren gegen die geplante Ortsstelle und haben bereits mehr als 200 Unterschriften gesammelt. "Die Widerstände beziehen sich nicht auf die Wasserrettung, sondern lediglich auf den geplanten Standort am Gelände des Tourismusbades", so Christoph Kapeller. So seien beim "Tourismusbad" nicht ausreichend Parkplätze vorhanden. Zudem rechne man nicht damit, dass diese bei einer Neuverhandlung überhaupt bestehen bleiben können.
Auch für den Betreiber des gegenüberliegenden Kaffeehauses führe das Bootshaus zu zweierlei Schwierigkeiten, betonen die Gegner: Es verstelle den Seeblick der Terrasse und entwerte seinen angrenzenden Seegrund. Zudem würden die Ein- und Ausfahrten des Einsatzbootes den Badebetrieb gefährden. Für die Projektgegner wäre ein Ausbau des bestehenden Bootshauses am Ausbildungsgelände der Feuerwehr eine bessere Lösung.
Dies sei als eine von sieben Varianten bereits geprüft worden, berichteten Gerzer und Wasserrettungsobmann Marcus Offenberger in der Gemeinderatssitzung. "Ich verwehre mich gegen die Gerüchte, dass wir die Wasserrettung loswerden wollen", sagt Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter Robert Mayer dazu. "Aber wir haben 90 Prozent Auslastung bei den Tauchausbildungen und nicht genug Platz für die Wasserrettung."
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