Daniel Hochstraßer auf Rekordkurs
Zwischen Nachtdienst und Radrennen

- Wenn möglich, kommt Daniel Hochstraßer mit dem Rad zur Arbeit.
- Foto: OÖG
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Von der Klinik auf das Rennrad: Der Vöcklabrucker Arzt Daniel Hochstraßer vereint zwei Welten und jagt Titel, Rekorde und WM-Medaillen.
VÖCKLABRUCK. „Nach einem stressigen Nachtdienst gehe ich nicht schlafen, sondern Radfahren.“ Was für viele nach purer Verrücktheit klingt, ist für Daniel Hochstraßer Ausgleich und Leidenschaft zugleich. Der 33-Jährige aus Vöcklabruck arbeitet am Salzkammergut Klinikum als Facharzt für Innere Medizin – und verbringt gleichzeitig rund 20 bis 25 Stunden pro Woche am Rennrad. Schon in seiner Jugend stand er vor der Entscheidung zwischen Profisport und Medizinstudium – und wählte den Arztberuf. „Profisport ist mit dem normalen Beruf und Familienleben nicht vereinbar, da wäre man um die 250 bis 300 Tage im Jahr unterwegs“, sagt er rückblickend.
Comeback nach zehn Jahren Pause
Ganz losgelassen hat ihn der Radsport nie. Nach einer zehnjährigen Pause feierte Hochstraßer 2021 sein Comeback. Heuer sicherte er sich den Staatsmeistertitel im Einzel- und im Paarzeitfahren, außerdem den Sieg beim Kirschblütenrennen in Wels.

- Daniel Hochstraßer ist beim Radsportverein Atterbiker (RSV) aktiv und setzt sich für Nachwuchsarbeit und Talentesicherung ein.
- Foto: sportograf.com
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„Der Radsport hat mich nie losgelassen“, betont er. „Auch in meiner langen Rennpause bin ich viele Stunden – jedoch ohne ,Rennstress‘ – auf dem Rad gesessen. Letztendlich war es meine Frau, die mich motiviert hat, auch im Rennen wieder zu zeigen, was ich kann.“
Titelverteidigung am Attersee
Im Herbst steht für den Vöcklabrucker die Weltmeisterschaft im Einzelzeitfahren in Lorne (Australien) am Programm. Zuvor will er beim „King of the Lake“ am Attersee seinen Titel verteidigen. „Neben der Weltmeisterschaft ist das ,King of the Lake‘-Rennen das wichtigste Zeitfahren, das man als Amateur gewinnen kann“, sagt Hochstraßer. Die 47,7 Kilometer will er in unter 58 Minuten absolvieren – Streckenrekord. „Für mich ist das Radfahren der ideale Ausgleich zum Beruf. Ich kann im Sattel gut herunterkommen und alles verarbeiten.“


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