Vermittlung indonesischer Arbeitkräfte
Go Austrindo baut eine Brücke zwischen zwei Welten

- Lisa Rumbayan ist heute nicht mehr nur Gastarbeiterin. Sie ist Gründerin, Vermittlerin und Brückenbauerin – und zeigt ihren Kindern, was man mit Fleiß und Mut erreichen kann.
- Foto: Theresa Rumbayan
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Go Austrindo steht für faire Chancen, Integration und eine echte Win-Win-Situation für beide Länder, Österreich und Indonesien. Ganz nach dem Motto: „Wir haben zwei Heimaten – wir nutzen beide.“
UNTERACH. Lisa Rumbayan kam mit 19 Jahren aus Jakarta nach Österreich – ohne Deutschkenntnisse, ohne Geld, ohne Familie. Sie begann als Putzfrau und Zimmermädchen, lernte die Sprache mühsam neben der Kinderbetreuung und arbeitete sich über Kellnerin und Barkeeperin bis zur diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin hoch. Nach fast zehn Jahren im Krankenhaus zwang sie ihr Rücken zum Umdenken und sie wechselte ins Office-Management. Schließlich leitete sie als Geschäftsführerin eine Tochtergesellschaft der Immobilienentwicklungsfirma und baute sich ein wertvolles Netzwerk auf.

- Foto: Theresa Rumbayan
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2024 las sie vom neuen Abkommen zwischen Österreich und Indonesien zur Arbeitskräftevermittlung (MoU). Sofort erkannte sie ihre Chance: Sie wollte ihre Erfahrung und ihre Sprachkenntnisse nutzen, um anderen Indonesierinnen und Indonesiern den schwierigen Einstieg in Österreich zu erleichtern. So gründete sie Go Austrindo – eine Agentur, die Arbeitskräfte professionell vermittelt, bei Behördenwegen hilft, Sprach- und Kulturbarrieren überwindet und Investoren aus Indonesien für nachhaltige Projekte in Österreich gewinnt.
Warum wurde Indonesien für das MoU ausgewählt?
Indonesien wurde gezielt als Partnerland für das Memorandum of Understanding (MoU) mit Österreich ausgewählt – aus einer Kombination von demografischen, wirtschaftlichen und strategischen Gründen:
1. Ein Pilotprojekt mit Vorbildwirkung: Wien ist Vorreiter
Das MoU zwischen Österreich und Indonesien ist nicht nur ein Papier, sondern bereits Realität: Die Fachhochschule Wien und der Wiener Gesundheitsverbund haben im Rahmen des MoU die ersten 55 Pflegekräfte aus Indonesien nach Österreich geholt. Sie sind Anfang Juni 2025 in Wien angekommen und befinden sich aktuell in einer 9-monatigen Nostrifikationsphase, um auf den österreichischen Arbeitsmarkt optimal vorbereitet zu werden – sprachlich, fachlich und kulturell.
Ziel: Sie sollen nach der Anerkennung fest in der Pflege in Wien mitarbeiten und langfristig zur Entlastung des Pflegesystems beitragen.
2. Indonesien: Ein Land mit Potenzial
- Über 270 Millionen Einwohner – viele davon jung und arbeitssuchend
- Gute Ausbildung in Bereichen wie Pflege, Tourismus, Hauswirtschaft
- Erfahrung mit Arbeitsmigration nach Japan, Korea, Nahost etc.
- Motivation, im Ausland unter fairen Bedingungen zu arbeiten
3. Fachkräftemangel in Österreich
- Besonders in der Pflege, Reinigung, Gastronomie und Hotellerie fehlen tausende qualifizierte Kräfte
- Durch das MoU sollen gezielt passende und vorbereitete Arbeitskräfte vermittelt werden
- Langfristiges Ziel: Win-win-Situation für Österreich & Indonesien
4. Legale und faire Migration
Das MoU sorgt für:
- Rechtssicherheit für alle Beteiligten
- Vermeidung von Ausbeutung und Schwarzarbeit
- Vorbereitung auf Sprache, Kultur und Arbeitsrecht
- Bessere Integration durch strukturierte Begleitung und Ausbildung
Was bedeutet das für den Rest Österreichs?
Der erfolgreiche Start in Wien ist ein Pilotprojekt mit Signalwirkung – Das bedeutet: Andere Bundesländer wie Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol oder Vorarlberg können nun nachziehen.
Dank des MoU existieren nun klare rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen, die den Weg frei machen für:
- strukturierte Anwerbung indonesischer Arbeitskräfte
- seriöse Vorbereitung (z. B. Deutschkurse, Pflege-Basistraining)
- gezielte Nostrifikation und Integration in österreichische Betriebe

- hochgeladen von Maria Rabl
Go Austrindo unterstützt genau diese Prozesse und fungiert als Brücke zwischen Indonesien und Österreich. Mehr unter www.goaustrindo.at



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