Gemeinsam macht Garteln mehr Spaß
In Gemeinschaftsgärten spielt neben Obst und Gemüse auch der Umweltgedanke eine wesentliche Rolle.
BEZIRK. "Subkultur" nennt sich die Gartengruppe des Offenen Kunst- und Kulturhauses (OKH) Vöcklabruck. "Damit weiten wir den Kulturbegriff auf das umliegende Grün aus", sagt Sonja Pickhardt-Kröpfel. Gemeinsam mit Elisabeth Joas fungiert sie als Sprecherin der 2015 ins Leben gerufenen Gartengruppe auf dem Areal des ehemaligen Krankenhauses mitten in der Bezirksstadt. Hier wurden und werden alte Hochbeete bepflanzt, Kräuter, Obstbäume und Beerensträucher gesetzt. "Der OKH-Garten ist ein echter Ort der Begegnung", so Elisabeth Joas, die nicht nur leidenschaftliche Hobbygärtnerin ist, sondern als Biologin auch sehr viel Fachwissen einbringt. "Jeder kann mitmachen, jeder kann anbauen, säen und ernten." Neben der Möglichkeit, als Nicht-Gartenbesitzer sein eigenes Obst und Gemüse zu ernten, spielt auch der Umweltgedanke eine wichtige Rolle. Der OKH-Garten ist eine beliebte grüne Oase in der Stadt und soll nach dem geplanten Bau der Schulen weiter erhalten bleiben.
Mondsäer: Samen ist aufgegangen
Gemeinschaftsgärten im Sinne von "Urban Gardening" sind keineswegs nur auf den städtischen Bereich beschränkt. Der beste Beweis dafür ist jene Fläche in Mondsee, auf der die "Mondsäer" dem gemeinsamen Garteln frönen. Im Gemeinschaftsgarten mit Blick auf Mondsee und Schafberg ist seit der Gründung 2016 einiges geschehen: Hügelbeete, Flachbeete, ein Hochbeet, ein Acker, eine Kartoffelpyramide und ein Experimentier-Beet sind entstanden.
Besucher und Interessierte sind willkommen. "So wie kürzlich ein Vater mit seinem Sohn, die beim Spaziergang Lust aufs Mittun bekamen und beim Grasmähen mithalfen", weiß Irmgard Hiller. "Gärten bereichern Gemeinden auf vielen Ebenen. Aus ökologischer Sicht erhalten sie gesunde Böden, reichern die Luft mit Feuchtigkeit an, beeinflussen das Klima positiv und fangen Regenwasser auf. Gemeinschaftlich genutzte Gärten schaffen neue Orte der Begegnung", so Hiller. "Die Gemeinde Mondsee glaubt an das Projekt und hat im Vorjahr ein Stück Land zur Verfügung gestellt – der Samen ist aufgegangen."
Ein Garten, der auch Kulturen verbindet
Gesundes Obst und Gemüse aus eigener „Produktion“, ohne Einsatz von Chemie hochgezogen – und als Draufgabe ein fröhliches Miteinander von Menschen jeglichen Alters und unterschiedlichster Herkunft. Das ist der Nachbarschaftsgarten Dürnau, der vor zwei Jahren seine Tore öffnete. Im Vöcklabrucker Stadtteil, wo Menschen verschiedenster Nationalitäten zusammenleben, bekommen sie Beet an Beet die Chance, einander und andere Kulturen kennenzulernen. Der zweite Effekt: Bewohner der mehrgeschossigen Wohnbauten haben die Möglichkeit, ihr eigenes biologisches Obst und Gemüse anzubauen. Koordiniert wird das Projekt von der Stadtgemeinde und „Wohnen im Dialog“ der Volkshilfe. "Derzeit sind noch zwei Beete frei", sagt Alice Nnadi von "Wohnen im Dialog". Nähere Informationen unter Tel. 0676/87347021.
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