"So ein Haus gibt es nur hier in Litzlberg"
Im Erlebnishaus "Litz" vermittelt das Rote Kreuz mit Spaß und Technologie humanitäre Werte.
SEEWALCHEN (rab). Bereits seit den 1950er-Jahren gibt es das Jugendrotkreuzhaus in Litzlberg. "Es war eine Schenkung von den amerikanischen Besatzungssoldaten, in dem bald ein kleines Schulungszentrum eingerichtet wurde", weiß Erich Haneschläger, Landesgeschäftsleiter des OÖ. Roten Kreuzes. Seither ist das Jugendhaus mit 74 Betten zum größten Beherbergungsbetrieb am Attersee angewachsen. Neben Jugendrotkreuz-Gruppen zählen vor allem Schulen und Familien aus ganz Österreich zu den Gästen. In den vergangenen eineinhalb Jahren wurde das Haus nun modernisiert. "Der Spirit hat gefehlt", erklärt Walter Aichinger, Präsident des OÖ. Roten Kreuzes, den Grundsatzbeschluss, das Haus nicht nur baulich zu erneuern. Seit dem Vorjahr werden mit erlebnispädagogischen Programmen die Werte des Roten Kreuzes vermittelt.
Solidarität und Toleranz stärken
"Auch wenn wir uns immer über neue Mitglieder freuen: Hier geht es uns nicht um die Rekrutierung, sondern um grundsätzliche Werte", betont Bezirksgeschäftsleiter Gerald Schuster. "Damit wollen wir den Jugendlichen Perspektiven geben, Solidarität und Toleranz stärken." So beschäftigen sich die Programme mit Themenbereichen wie Gemeinschaft, Natur oder Humanität. In Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen bietet das Rote Kreuz im "Litz" auch Workshops zu aktuellen globalen Themen an. Dabei können die Kinder und Jugendlichen die weltweite Versorgung mit Trinkwasser ebenso erfahren wie den Anbau von Kakao oder Baumwolle.
App für soziales Lernen
Mit der "Litz-Rallye" gibt es ein niederschwelliges Werte-Angebot auch für jene Gäste, die keines der Programme gebucht haben. Große Bilder an den Wänden zeigen Menschen, bevor oder nachdem sie Hilfe erhalten haben – je nachdem, aus welcher Perspektive man sie ansieht. Mit der passenden App können Besucher diese Hilfe leisten. Am Leih-Tablet unterstützt man eine Großmutter im Alltag, füllt den Asylantrag für ein Flüchtlingsmädchen aus oder leistet Erste Hilfe. "Bei unserer Outdoor-Station läuft man durch ein Minenfeld und lernt dabei, wo Menschen davon betroffen sind", beschreibt Hausleiter Markus Bankhofer eine der zehn Aufgaben.
Dass das neue Konzept mit Spaß, Gemeinschaft, Werten und aktuellen Technologien gut angenommen wird, weiß er bereits: "Wir hatten im vergangenen Jahr 7400 Nächtigungen und 1500 Kinder nahmen an den Programmen teil." Auch Aichinger ist stolz: "Ein derartiges Haus gibt es sonst nirgendwo."
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