Der ÖDK-Abriss ist voll im Zeitplan

Die Innenarbeiten sind voll im Gange | Foto: Porr
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Es tut sich etwas am Voitsberger ÖDK-Gelände. Die Abbrucharbeiten der Porr AG sind seit rund einem halben Jahr voll im Gange und für Anrainer und interessierte Beobachter auch sichtbar. Im Sommer fiel der erste große Kühlturm, indem die Porr AG mit Projektleiter Martin Taborsky ein neues, aber schon auf mehreren Baustellen in Österreich erprobtes Konzept anwandte. Verteilt auf 180 Grad wurden alle sieben Meter Schlitze in den 15 Zentimeter dicken Stahlbetonmantel gemacht, dann wurde das Stahlseil mit zwei Baggern auf Zug gebracht. Der Turm stürzte in sich zusammen, der Lärm und die Erschütterung hielten sich in erträglichen Grenzen.
Genau so wurden auch der 4.000 Tonnen schwere Kessel fünf im zweiten Block sowie der 70 m hohe Kamin "gestürzt". "Wir haben den Kamin aber oben etwas abgeschnitten, damit er noch 40 Meter betrug", sagt Taborsky. "Aber auch hier kamen die Stahlseile zum Einsatz." Gute Dienste erwies eine Polsterschüttung, diese dämpft die Erschütterungen. "Wir liegen da weit unter dem zulässigen Wert", so Taborsky stolz. "So eine Polsterschüttung ist ideal, wenn man Platz hat, und den haben wir hier zum Glück zur Verfügung." Auch im Block eins wurden bereits vier Kessel rückgebaut. Somit stehen wieder das Maschinen- noch das Kesselhaus vom zweiten Block, nur die Lagerhalle bleibt noch länger stehen. "Sollten wir eine Komponentenverwertung machen, würden wir sie einzeln ausbauen und in dieser Lagerhalle zwischenlagern", erklärt der Projektleiter.
Damit sind wir bei Block drei. Hier laufen die Vertragsverhandlungen wegen einer "Delocation" des gesamten Blocks. Hier kann Taborsky noch keine genauen Angaben machen. Die Turbine war zu Zeiten von ÖDK III 80.000 Betriebsstunden im Einsatz, für rund 300.000 wäre sie ausgelegt, hat also noch nicht einmal ein Drittel ihrer Lebensdauer hinter sich. Taborsky rechnet damit, dass bis Anfang 2014 die endgültige Entscheidung fällt, im März will er dann loslegen. "Wir legen derzeit voll im Zeitplan, obwohl es vom ersten und zweiten Block kaum Planunterlagen gab. Aber unsere Kalkulationen und Einschätzungen waren richtig." Im März sollen dann die Rückbauten unter der Geländeoberkante weitergehen. Der Schrott wird extern vermarktet, der Stahlbeton wird von der Porr Umwelttechnik recycelt und dann in die Fläche wieder eingebaut.
Die Sprengung des 180 m hohen Turms ist für September 2014 geplant. Sollte es aber einen Abbau und an anderer Stelle Wiederaufbau des gesamten Kraftwerks geben, würde sich der Zeitplan etwas verzögern. "Dann müssten wir jede einzelne Komponente numerieren und ausbauen, das kostet natürlich Zeit", sagt Taborsky. Sehr zur Freude des Projektleiters gibt es bei den Anrainern Zufriedenheit. "Wir stehen laufend in Kontakt mit ihnen, aber durch unsere zahlreichen Vorkehrungsmaßnahmen gibt es kaum Beeinträchtigungen durch Lärm oder Staub." Auch das Aufkommen der Bauarbeiter ist wohl dosiert. "In Summe haben wir an Maschinisten und Bauangestellten zwischen 30 und 40 Leuten auf der Baustelle."
Und nach dem Rückbau? Wie sieht es dann mit der Verwertung der 250.000 Quadratmeter Fläche aus? Die Verhandlungen sind im Laufen.

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