Starke Frauen der Lipizzanerheimat
Die KI hält Einzug ins Leben

- Blanka Vötsch aus Mooskirchen ist internationale Speakerin und Unternehmensberaterin mit Spezialgebiet Zeitmanagement.
- Foto: Vötsch
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Petra Neuherz, Blanka Vötsch, Maria Sindar und Astrid Kniendl sehen in der Digitalisierung einen entscheidenden Erfolgsfaktor. Auch die Verwendung der Künstlichen Intelligenz ist bereits beinahe alltäglich. Trotz aller Digitalisierung sind regionale Marktplätze nicht wegzudenken.
- Das Internet bietet den Unternehmerinnen viele Möglichkeiten. Welche sehen Sie in der Digitalisierung?
Petra Neuherz: Die Digitalisierung ist heute ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen. Sie bietet Unternehmerinnen zahlreiche Möglichkeiten, effizienter zu arbeiten, ihre Reichweite zu vergrößern und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Wir von der SGK arbeiten gerade intensiv an der Einführung einer Kunden-App (EMMA), um den Service für unsere Mieter weiter zu verbessern.
Maria Sindar: Die Digitalisierung bringt gerade in der Buchhaltung enorme Vorteile mit sich. Arbeitsprozesse lassen sich optimieren, Fehlerquellen minimieren und wiederkehrende Erfassungsarbeiten automatisieren. Das spart nicht nur Zeit, sondern schafft auch mehr Raum für strategische Beratung. Vor Kurzem habe ich meine Ausbildung zum zertifizierten IT-Accountant abgeschlossen, um Unternehmen gezielt bei der Digitalisierung ihrer Buchhaltung zu unterstützen. Mein Ansatz ist es, für jeden Klienten eine maßgeschneiderte Lösung zu finden. Denn besonders Betriebe mit einer umfangreichen Buchhaltung werden ohne digitale Prozesse langfristig an ihre Grenzen stoßen. Digitalisierung ist kein Trend, sondern eine Notwendigkeit, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Blanka Vötsch: Die Digitalisierung ist ein echter Gamechanger. Sie ermöglicht Unternehmen, Prozesse effizienter zu gestalten, Zeitfresser zu eliminieren und gleichzeitig mehr Reichweite und Kundennähe zu schaffen. Automatisierung, digitale Tools und KI sprachen nicht nur Zeit, sondern auch kosten, wenn sie richtig eingesetzt werden. Gerade im Zeitmanagement sehe ich hier enormes Potenzial: Unternehmen können wiederkehrende Aufgaben delegieren, Prozesse optimieren und sich auf das Wesentliche konzentrieren - auf den Kunden.
Astrid Kniendl: Die Digitalisierung bietet Unternehmerinnen zweifellos neue Chancen - von flexiblen Arbeitsmodellen über neue Zugangsmöglichkeiten zu globalen Märkten bis hin zu mehr Sichtbarkeit jenseits traditioneller, oft männlich dominierter Wirtschaftsstrukturen. Allerdings dürfen wir nicht übersehen, dass auch die digitale Welt von strukturellen Ungleichheiten geprägt ist. Frauen erhalten weniger Investitionen für Start-ups, sind seltener in Führungspositionen in der Tech-Branche vertreten und erleben online überproportional häufig Hate Speech oder digitale Gewalt. Damit Digitalisierung eine Chance für Unternehmerinnen ist, braucht es gezielte Förderung, gleichberechtigte Zugangsmöglichkeiten und Maßnahmen gegen Diskriminierung im digitalen Raum.
- Verwenden Sie bereits die Künstliche Intelligenz (KI) und wenn ja, in welcher Form?
Kniendl: Ja, ich verwende KI-Tools zum Beispiel zum Brainstormen und Mindmapping oder um Daten in Form von Grafiken oder Diagrammen zu visualisieren. Dabei setze ich mich aber sehr bewusst und kritisch mit den verwendeten KI-Systemen auseinander. Die Tools beziehen sich nämlich oft auf Daten, die bestehende gesellschaftliche Ungleichheiten widerspiegeln, was zu Outputs führen kann, die diskriminierend sein. Auch bestehende Geschlechterstereotype und tradierte Rollenbilder werden durch KI oft reproduziert. Es wäre wichtig, dass KI bestehende strukturelle Benachteiligungen nicht verstärkt, sondern zu mehr Gerechtigkeit beiträgt. In der KI-Entwicklung, Forschung und Regulierung sollte hierauf zukünftig besonders Augenmerk gelegt werden.
Vötsch: Ja, ich nutze KI täglich - als Sparringpartner für Ideen, zur Texterstellung, zur Analyse von Daten und zur Optimierung von Prozessen. Automatisierungen nehmen mir Aufgaben ab - zum Beispiel in der Buchhaltung. KI hilft mir, schneller bessere Entscheidungen zu treffen und gibt mir die Möglichkeit, meinen Kunden die neuesten Entwicklungen verständlich zu erklären. Die Kunst besteht darin, KI strategisch einzusetzen - als Unterstützung, nicht als Ersatz für menschliche Expertise.
Sindar: Ich habe bereits KI genutzt, unter anderem zur Erstellung meiner Website und meines Firmenlogos. Die Möglichkeiten, die Künstliche Intelligenz bietet, sind faszinierend und entwickeln sich rasant weiter. Ich denke jedoch, dass der technologische Fortschritt oft schnell voranschreitet, als wir Menschen ihn vollständig erfassen können. Umso wichtiger ist es, sich regelmäßig mit neuen Entwicklungen auseinanderzusetzen und zu überlegen, wie sie sinnvoll in den Arbeitsalltag integriert werden können.
- Welche Vorteile haben Unternehmen, wenn sie regionale Marktplätze - auch in digitaler Form - nutzen?
Kniendl: Regionale Marktplätze bieten Unternehmen Vorteile - gerade für Frauen, die aufgrund struktureller Benachteiligung der Zugang zu Kapital, Netzwerken und großen Vertriebsstrukturen verwehrt bleibt. Durch regionale Marktplätze können Unternehmerinnen ihre Produkte und Dienstleistungen sichtbar machen, lokale Kundschaft direkt erreichen und unabhängig von großen Konzernen agieren, die häufig männlich dominiert sind. Zudem fördern regionale Marktplätze nachhaltige Wirtschaftskreisläufe.
Vötsch: Regionale Marktplätze bieten Unternehmen eine starke Präsenz in ihrer Zielgruppe, stärken die lokale Wirtschaft und schaffen Vertrauen. Gerade in Zeiten der Globalisierung und digitalen Anonymität suchen viele Kunden gezielt nach Anbietern in ihrer Nähe. Unternehmen profitieren von kürzeren Wegen, direkterer Kommunikation und einer stärkeren Kundenbindung. So effizient digitale Zusammenarbeit auch ist - echter Austausch, gemeinsam in einem Raum zu sitzen, bringt eine ganz andere Qualität. Hat man sich einmal live getroffen, ist digitale Zusammenarbeit danach oft viel produktiver.
Neuherz: Unternehmen erreichen direkt potenzielle Kunden aus der Umgebung. Außerdem können sich Unternehmen auf regionalen Marktplätzen viel gezielter positionieren als auf globalen Plattformen.
Sindar: Regionale Marktplätze bieten Unternehmen viele Vorteile: Sie stärken die lokale Wirtschaft, fördern den persönlichen Kontakt zur Kundschaft und schaffen ein starkes Netzwerk innerhalb der Region. Gerade für kleine und mittelständische Betriebe ist es wichtig, sich sichtbar zu machen und von der Verbundenheit der Menschen zur Region zu profitieren. Auch ich nehme gerne an Netzwerktreffen in der Region teil, um mich mit anderen Unternehmerinnen auszutauschen und wertvolle Kontakte zu knüpfen.
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