Ein kleines Plus, das hoffen lässt

Die Bewohner der grünen Mark wandern gerne, nicht nur im herkömmlichen Sinne in der Natur, sondern auch von einem Bezirk in den nächsten oder überhaupt gleich in ein anderes Bundesland oder ins Ausland: "Mehr als 96.000 Menschen haben im Jahr 2013 ihren Wohnsitz innerhalb der Steiermark gewechselt (Binnenwanderung). "25.774 Personen sind in die Steiermark gezogen, 20.283 haben unser Bundesland verlassen. Das ergibt eine positive Wanderungsbilanz von 5.491", erklärt Martin Mayer von der Landesstatistik.
Negative Ausreißer finden sich in der Obersteiermark, dabei ist Eisenerz sogar österreichweites Schlusslicht: Laut Statistik Austria lebten 1971 dort noch mehr als 11.600 Menschen, 2014 waren es nur mehr 4.520, was einem Rückgang von 61 Prozent entspricht (unter Berücksichtigung der Geburten- und Wanderungsbilanz). In der Größenklasse der Städte ab 10.000 Einwohner verzeichnet Knittelfeld eine ähnliche Entwicklung.

Eine Frage des Alters

Mit zunehmendem Alter nimmt wenig überraschend auch die Lust ab, umzuziehen: Knapp die Hälfte aller Steirer, die gesiedelt sind, war zwischen 20 und 34 Jahre alt. Mehr als 20 Prozent waren Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre und lediglich fünf Prozent der Über-65-Jährigen packten die Umzugskartons.
Insgesamt sind über 10.200 Personen in ein anderes Bundesland gezogen und knapp 10.000 Steirer haben im Ausland ihre Zelte aufgeschlagen. "Dafür sind über 10.600 Menschen aus anderen Teilen Österreichs und über 15.000 aus dem Ausland zu uns gezogen. Die Zuwanderer stammen zum Großteil aus Rumänien, Deutschland, Ungarn sowie Bosnien und Herzegowina", weiß Martin Mayer. Sowohl international als auch national ist der Großraum Graz einmal mehr Hauptziel bei der Zuwanderung.
Eine Umfrage der WOCHE unter unseren Landtagsabgeordneten zeigt die Freude über die positive Tendenz. "Die Bevölkerungsentwicklung der letzten zehn Jahre zeigt zwar, dass unser Bezirk mit einer Abwanderung von 2,8%, als 1.511 Einwohner, betroffen war. Das Erfreuliche ist aber, dass die Jahresentwicklung 2014 bis 2015 ein kleines Plus von 0.2% ausweist", sagt LAbg. Karl Petinger. "Anscheinend konnte die negative Entwicklung gestoppt werden. Der Raum um Graz und Graz-Umgebung wächst unaufhaltsam und damit erweitert sich dieser Trend bis in unseren Bezirk hinein. Deswegen war die Entscheidung, sich im Zentralraum Steiermark gemeinsam mit den Wachstumsräumen Graz und Graz-Umgebung zu positionieren, die Richtige."
LAbg. Gunther Hadwiger hat ein paar kritische Bemerkungen parat: "Erfreulicherweise zeigt die Statistik einen Bevölkerungszuwachs im Bezirk Voitsberg, Jubelmeldungen sind aber nicht angebracht. erstens stellt dies in Anbetracht der allgemeinen demoskopischen Entwicklungen eine Momentaufnahme dar und zweitens betrifft diese Zunahme vor allem den Osten des Bezirks, der offensichtlich noch von der Nähe des Einwohnermagneten Graz profitiert." Positiv empfindet Hartweger allerdings, dass sich der Pendlerstrom in den Bezirk verstärkt, was für die Arbeitsplatzsituation im Bezirk spricht. "Der Westen des Bezirks, vor allem das Bergland, auch auch Köflach, sind leider nicht davon betroffen. Hier erweist sich, dass die Umstellung der Wirtschaft und damit die zur Verfügung stehenden Arbeitsplätze nicht ausreichend gegriffen hat. Dies liegt wohl auch an der nach wie vor mangelnden Verkehrsanbindung des zentralraums, die durch zahlreiche Einsprüche seit Jahren verhindert wird."

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