Drittniedrigste Sieben-Tages-Inzidenz
Florian Krammer war in der Heimat

LH Hermann Schützenhöfer und Virologe Florian Krammer von der Pack | Foto: Land Steiermark/Streibl
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Der Packer Virologe Florian Krammer rechnet mit 20.000 bis 40.000 Omikron-Fällen pro Tag in Österreich. Und weilte kurz auf Heimaturlaub in der Weststeiermark.

HIRSCHEGG-PACK. Florian Krammer weilte über Weihnachten und Neujahr auf Heimatbesuch auf der Pack und bekam eine Einladung von LH Hermann Schützenhöfer aufgrund seines großartigen Karriere-Werdegangs. Nach der Matura am BG/BRG/BORG Köflach studierte Krammer Biotechnologie an der Universität für Bodenkultur in Wien. Während Ferialpraktika bei Baxter International kam er mit der Influenza-Forschung in Kontakt. In seiner Dissertation beschäftigte sich Krammer mit Glykoproteinen und Influenzaviren.

Leiter eines Forschungsteams

2010 wanderte er mit seiner Frau Christine Marizzi nach New York aus und seitdem forscht er am Institut für Mikrobiologie der „Icahn School of Medicine at Mount Sinai", die zum Mount-Sinai-Krankenhaus gehört, an universellen Grippeimpfstoffen und an Impfstoffen gegen Lassa-, Hanta- und Ebolaviren. Seit 2013 leitet er ein Forschungsteam. Weiters ist er Redaktionsmitglied der Zeitschriften Journal of Virology, PLOS ONE und Vaccine. 

Wie ist die Corona-Lage?

Florian Krammer gibt regelmäßig Update zur weltweiten Corona-Lage. So schaut es derzeit aus: 306 Millionen SARS-CoV-2-Infizierte und 5,5 Millionen Corona-Tote. 9,4 Milliarden Dosen Impfstoff wurden bisher verabreicht. Die Fallzahlen durch Omikron sind auf einem Rekordhoch, drei Mal so hoch wie die vorigen Wellen. 

In Teilen Europas schlägt die Omikron-Welle schon voll durch, in Österreich hat man starke Anstiege, aber nicht so hoch wie in vorherigen Wellen. In den USA und Kanada gehen die Fallzahlen stark nach oben, pro Tag es es schon ein paar Mal 800.000 Fälle. In Asien braut sich ein Omikron-Gewitter zusammen, nur "Südkorea ist einer meiner absoluten Pandemie-Champions", so Krammer. Spannend wird es in China und Australien. Im Nahen Osten rollt die Omikron-Welle an. 

Nicht täuschen lassen

Laut Krammer verursacht Omikron zwischen 50 und 70 Prozent weniger oft schwere Verläufe als vorherige Varianten. "Grundsätzlich sieht es auch so aus, als würde das Virus weniger stark die Lunge angreifen." Allerdings sieht Krammer trotzdem ein Problem mit der vollen Auslastung des Gesundheitssystem. "Man sollte sich nicht täuschen lassen, man kann durchaus an Omikron sterben. In Großbritannien sind es 170 Menschen pro Tag."  

Wichtig laut Krammer sei eine Grundimmunität - durch Infektion oder Impfung -, weil sie gegen schwere Verläufe schützt. "Hybrid-immune, also genesene Geimpfte, und Geboosterte haben derzeit den besten Schutz. Allerdings gibt es Menschen, die keine Grundimmunität aufbauen können oder wollen - kleine Kinder, Menschen mit unterdrücktem Immunsystem, sehr alte Leute und Impfgegner. Die sind vor Omikron ungeschützt."

Masken tragen, Abstand halten

"Die Wahrheit ist, dass man nicht viel machen kann, um Omikron aufzuhalten, außer Masken zu tragen und auf Social Distancing zu setzen." Krammer rechnet mit einem weiteren starken Anstieg in Österreich. "Ob wir bei 20.000 oder 40.000 Fällen pro Tag landen, ist schwer zu sagen. In New York sind wir gerade dort." Was danach kommt, sei schwer zu sagen. Eine Infektion mit Omikron einer geimpften oder genesenen Person bringt das Immunsystem wahrscheinlich dazu, eine breite Immunantwort aufzubauen.

Ein paar Worte zu neuen Varianten: "
Übrigens, da geistern jetzt wieder Schlagzeilen von zwei neuen Varianten in den Medien herum. Eine aus Kamerun die von Französischen Forschern charakterisiert wurde, die kann man getrost vergessen. Da handelt es sich um einen etwas älteren Cluster der sich nicht weiterverbreitet hat. Und dann gibts noch einen Bericht über 'Deltakron' aus Zypern, also eine Chimäre aus Delta und Omikron. Einfach nur ignorieren", so Krammer abschließend.  

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