Die "SozKomkratie" als Vorbild
Gemeinwohlbericht auf 40 Seiten

Rita Resch und Kathrin Stern sind die Geschäftsführerinnen von "SozKom". | Foto: sozKom
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"SozKom" ist eine Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung mit Sitz in Krottendorf-Gaisfeld und mittlerweile ein zertifiziertes Gemeinwohl-Ökonomie-Unternehmen. Jetzt wurde der nagelneue, 40 Seiten starke Gemeinwohlbericht 2020/21 vorgelegt. Transparent und Mitentscheidung werden ebenso groß geschrieben wie Menschenwürde, Solidarität, Gerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit.

KROTTENDORF-GAISFELD. Das Unternehmen "SozKom" als Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung hat seinen Schwerpunkt in der Durchführung mobiler Unterstützungsmaßnahmen für Kinder, Jugendliche und Familien im Rahmen des steiermärkischen Kinder- und Jugendgesetzes. Die 2018 neu gestartete Kindergarten- und Schulassistenz wurde in den letzten Jahren ausgebaut. Besonders stolz ist "SozKom", dass es gelungen ist, in einer Bietergemeinschaft mit Jugend am Werk Steiermark den Zuschlag für die Weiterführung des Programms Lehre statt Leere zu erhalten. Die Kinderspielgruppen im KroKi-Haus wurden erweitert und seit September 2021 betreibt "SozKom" die private Volksschule in ihren Räumlichkeiten in Krottendorf. Diverse Beratungstätigkeiten (Elternberatung bei einvernehmlicher Scheidung, Mediation und Coaching) runden das Angebot ab. 

Gemeinwohlökonomie

Der erste Gemeinwohlbericht wurde für die Jahre 2016 und 2017 erstellt. Vor drei Jahren gründete "SozKom" im Rahmen einer internen Unternehmensveranstaltung den Arbeitskreis GWÖ (Gemeinwohlökonomie). Die Arbeitskreismitglieder erstellten den zweiten Gemeinwohlbericht, dieser Tage liegt nun Bericht Nummer drei vor.

Das Gemeinwohl, nicht nur das der Kinder, steht bei "sozKom" an oberster Stelle. | Foto: sozKom
  • Das Gemeinwohl, nicht nur das der Kinder, steht bei "sozKom" an oberster Stelle.
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Wichtige Schwerpunkte sind das Konsentverfahren im Q-Kreis. Entscheidungen werden nicht mehr von der Geschäftsführung getroffen, sondern im Q-Kreis diskutiert und beschlossen. Der Q-Kreis setzt sich aus der Leitungsebene und den Stabstellen im Office zusammen. "Seit 2019 wurden 95 Prozent aller Entscheidungen vom Q im Konsentverfahren getroffen", stellt Rita Resch fest, die mit Kathrin Stern die Geschäftsführung von "SozKom" inne hat. Konsent bedeutet, dass ein Ergebnis umgesetzt wird, wenn niemand einen schwerwiegenden begründeten Einwand hat. Gemeinsam wird die "SozKomkratie" als Unternehmensphilosophie für mehr Transparenz, Mitgestaltung und Mitbestimmung entwickelt. "Aktuell bemühen wir uns, die Themen Führung und Entscheidungen aus dem Q-Kreis auszugliedern. Der Führungskreis ist bereits aktiv, in einem nächsten Schritt wird der Entscheidungskreis installiert", so Resch. Entwicklung findet in verschiedenen Arbeitskreisen mit verschiedenen Themenschwerpunkten statt.

Was bedeutet Gemeinwohl?

Im Leitbild von "SozKom" sind Eigenverantwortung, Transparenz und Mitentscheidung, Freude und Spaß sowie Selbstorganisation festgeschrieben. Die Werte wurden mit Wertschätzung, Begeisterung, Mut, Vertrauen, Kreativität und Sinn festgelegt.

So wurde in der neuen privaten KroKi-Volksschule die Schulzeit gestartet. | Foto: sozKom
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Und was bedeutet Gemeinwohl? Ein Grundprinzip ist, dass ein GWÖ-Unternehmen auf Produkte und Dienstleistungen mit sozialen, ökologischen und gesundheitlichen Risiken verzichtet. Es leistet mit seinem Angebot einen Beitrag für das gute Leben aller und deckt den Grundbedarf möglichst vieler Menschen. Gelebt wird eine respektvolle und offene Unternehmenskultur und -kommunikation. So wurden bei "SozKom" im Berichtszeitraum 2.574 Fortbildungsstunden und 1.469 Supervisionseinheiten absolviert, außerdem gab es drei Resilienz-Workshops und Erste Hilfe-Kurse. Ein wichtiger Aspekt ist die ausgewogene Ausgestaltung des Arbeitsverhältnisses und die Work-Life-Balance der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Ökologie und E-Mobilität

Weitere Punkte im Bericht sind die ökologisch-regionale Herkunft von Lebensmitteln, vollwertige Verpflegung, Fair Trade-Kaffee und Obstangebot von Demeterbauern sowie saisonale Tauschgeschäfte mit Gemüse. Es gibt ein E-Auto und drei E-Bikes, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern frei genutzt werden können. "SozKom" ist auch Mitglied der Gemeinwohlökonomie Steiermark bzw. Österreich.

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