Bürgermeister Roman Neumann

Große Pläne für die Gemeinde Ligist

Eine neue Gruppe für Kindergarten und -krippe, zwei neue Kfz-Mechaniker, ein Glasfaser-Projekt mit der Energie Steiermark und mehr Photovoltaik-Anlagen: In Zukunft soll sich in Ligist einiges ändern.

LIGIST. Ein Jahr ist es mittlerweile schon her, dass Roman Neumann den bis dato Ligister Bürgermeister Johann Nestler in seinem Amt ablöste. Mittlerweile hat er sich schon gut eingelebt und so einige Ziele für die Marktgemeinde gesteckt.

• Gleich zum Start Ihrer Amtszeit meinten Sie, dass Sie besonders den Tourismus in Ligist weiter forcieren wollen. Was hat sich da bisher getan?

ROMAN NEUMANN: Einerseits haben wir schon die Zusage bekommen, dass im nächsten Jahr die "Steirische Roas" bei uns in der Marktgemeinde zu Gast ist. Das wird sicher einige Besucher anlocken.
Noch dazu soll voraussichtlich ab Mai des nächsten Jahres die "Berg- und Weintour" entstehen, also ein Rad- und Wanderweg, auf dem Betriebe wie zum Beispiel Buschenschänke in der Nähe beschildert sein werden.

• Und der geplante Campingplatz?

Ligist wäre mit der Autobahnanbindung und den Freizeitangeboten wie dem Freibad und den Buschenschänken eigentlich der perfekte Ort dafür. Derzeit sind wir aber noch in der Überlegungsphase und haben erst vor Kurzem auch mit Platzbetreibern gesprochen, inwiefern so etwas möglich wäre.

• Was passiert in Sachen Bildungsinfrastruktur und Kinderbetreuung?

Nach den anfänglichen Sanierungsarbeiten im Kindergarten Unterwald wurden auch die Böden neu verlegt, zusätzliche Akustikmaßnahmen und die Küche werden heuer noch gemacht. Das sollte noch im heurigen Jahr fertig werden. Außerdem haben wir eine neue Nachmittagsbetreuung etabliert und dafür auch eine zusätzliche Pädagogin eingestellt.
Der Kindergarten und die -krippe in Ligist sind voll ausgelastet. Deshalb wird geplant, da im nächsten Jahr eine dritte Gruppe zu eröffnen. Und die Ganztagesschule im Volksschulgebäude soll neue Räumlichkeiten dazu bekommen.

• Wie entwickelt sich Ligist wirtschaftlich weiter?

Wir sind sehr froh mit dem Gasthaus Wörgötter neuerdings ein Haubenlokal bei uns in der Gemeinde zu haben. Außerdem haben neben Guggi Landmaschinentechnik und dem Kfz-Meisterbetrieb Schleifer, der ja heuer sein 20-jähriges Jubiläum feierte, zwei neue Mechaniker bei uns eröffnet: Kfz Klug und Kfz Oberländer. Mit der Firma Dau haben wir ja sowieso noch einen Vorzeigebetrieb in Ligist, der mittlerweile auch Teil des Ausbildungsverbunds "ABV mein Job" ist. Und die Nähstube von Sabine Leitner, die im letzten Jahr eröffnete, läuft auch sehr gut.

• Wie sieht es mit Straßensanierungen aus?

Im Herbst haben wir mit der Sanierung des Kohlgrubenweges gestartet. Damit wird dann im Frühjahr 2024 weiter gemacht. Dabei wird die ganze Straße neu gemacht und auch gleich Glasfaser ausgelegt. Das Land Steiermark fördert die Sanierung sehr gut.

• Stichwort Glasfaser. Was ist diesbezüglich geplant?

Erst hatte man da gemeinsam mit "sbidi" große Pläne für die Gemeinde Ligist, die dann aber verworfen wurden, weil das bisherige Internet "zu schnell" für eine Förderung war. Zum jetzigen Stand verhandeln wir dagegen mit der Energie Steiermark, die zumindest bereit wäre, das Ortsgebiet mit Glasfaser-Anbindung zu versorgen. Bei allen möglichen Straßenprojekten legen wir jetzt schon Glasfaser aus, um dann vorbereitet zu sein.

• Das Gemeindeamt sollte ja in die ehemalige Raiffeisen-Filiale ziehen. Was ist da der aktuelle Stand?

Was das angeht, arbeiten wir aktuell mit dem steirischen Ortskernkoordinator zusammen, um einen konkreten Plan zu erstellen, wie das derzeitige Gemeindegebäude bestens nachgenutzt werden kann. Interessierte, die Räumlichkeiten für ein Büro, Ordination, Eisdiele oder dergleichen suchen, können sich im Gemeindeamt Ligist melden. Wir können tolle Räumlichkeiten direkt im Zentrum anbieten. Wir rufen auch unsere Bevölkerung auf, leerstehende Objekte oder Räumlichkeiten bei uns zu melden. Wir helfen gern, diese zu vermieten.

• Stehen in nächster Zeit größere Veranstaltungen an?

Wir haben sehr viele aktive Vereine, die dafür sorgen, dass vor allem in der Weihnachtszeit reichlich Angebot besteht. Vor allem der Christkindlmarkt wird wieder ein Highlight, bei dem Ligister Vereine, Betriebe, Musikanten und Künstler für ein breites weihnachtliches Programm sorgen.

• Gibt es etwas, das Sie in letzter Zeit besonders beschäftigt?

Der im Gemeindegebiet von St. Martin geplante Steinbruch beschäftigt uns aktuell noch. Die Zu- und Abfahrtswege laufen nämlich über Ligist, die Straßen sind aber nicht für solche Transporte ausgelegt. Wir positionieren uns also definitiv gegen die Eröffnung dieses Steinbruchs und kooperieren dazu auch mit dem St. Martiner Bürgermeister Johann Hansbauer. Auch bei der ersten Verhandlung dazu haben wir uns schon dagegen ausgesprochen.

• Und was steht noch so an?

Weiters wird die Freiwillige Feuerwehr Ligist im nächsten Jahr mit einem neuenMannschaftstransportfahrzeug ausgestattet und die FF Steinberg wird eine neue Blackout-Infrastruktur erhalten.
Mit den Geldern der Gemeinde-Milliarde, die ja zu 50 Prozent in erneuerbare Energien investiert werden sollen, planen wir neue Photovoltaik-Anlagen auf Gebäudedächern zu errichten. Was das Thema angeht, wurde bei uns im Gemeindegebiet auch von Privaten extrem viel in PV-Anlagen investiert – wir haben sehr viele Förderanträge erhalten.
Die Trinkwasserversorgung lief heuer dank der vielen Regenfälle sehr gut und beim Thema Hochwasserschutz hatten wir keine Probleme. Da sind wir mit unseren Auffangbecken auch noch gut aufgestellt.
Ab nächstem Jahr planen wir zudem Bürgermeisterstammtische zu etablieren.

Das könnte dich auch interessieren: