Starke Frauen der Lipizzanerheimat
Jede Herausforderung bringt uns weiter

- Alexandra und Agnes Fuchsbichler sind ein Mutter-Tochter-Powerteam.
- Foto: Die Abbilderei
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Alexandra und Agnes Fuchsbichler von der Apotheke Krems, Beate Gotthardt vom Rosentaler E-Zigaretten-Geschäft und Stefanie Langer, Prokuristin von Hotel und Therme Nova philosophieren über Herausforderungen und wie man am besten mit ihnen umgeht.
- Wie gehen Sie mit Herausforderungen um?
Alexandra Fuchsbichler: Da gibt es kein allgemeines Schema für mich. Spontane Reaktionen versuche ich zu vermeiden, eine Nacht darüber schlafen und mit Partner und Familie die Vorgehensweise besprechen und dann entscheiden. Erfahrungen und Lebensstrategien sind sehr oft eine Hilfe und dann kraftvoll nach vorne.
Agnes Fuchsbichler: Ich denke, das kann man schwer verallgemeinern. Durchatmen und sich ausreichend Zeit nehmen, ist immer ein guter Ansatz. Oft bespreche ich herausfordernde Themen mit Freunden und der Familie, das hilft oft bei Entscheidungsfindungen.
Stefanie Langer: Da ich vielseitig und wissbegierig bin, sehe ich Herausforderungen stets als Chance zur persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung. Ich habe bei all meinen Entscheidungen eine grundlegende Entscheidungsmatrix, welche ich mit rechtlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen, aber vor allem mit meinen Werten, meiner Überzeugung und meiner fachlichen Kompetenz abstimme und im Sinne aller Interessensvertreter zu einem guten Ergebnis komme. Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass diese Vorgehensweise für mich die passende ist und ich stehe somit voll und ganz hinter meinen Entscheidungen und kann auch nach langer Zeit gut ableiten, warum diese so getroffen wurden.
Beate Gotthardt: Herausforderungen gehören für mich als Unternehmerin seit über 30 Jahren zum Alltag. Ich begegne ihnen mit einer lösungsorientierten Haltung und einer guten Portion Pragmatismus. Wichtig ist, nicht in Probleme zu verharren, sondern rasch Möglichkeiten zur Bewältigung zu finden. Dabei helfen mir meine Erfahrung, ein klares Ziel vor Augen zu haben, und der Mut, auch unkonventionelle Wege zu gehen. Selbst wenn ich feststelle, dass der eingeschlagene Weg der falsche ist, kann ich immer noch Änderungen vornehmen oder einen anderen Weg zur Lösung einschlagen. Meist gibt es mehrere Lösungsansätze. Man kann aber nicht mehr als einen zeitgleich gehen. Die möglichen anderen Lösungen nicht aus den Augen zu verlieren, ist dabei ganz wichtig.
- Wie kann man aus Herausforderungen lernen?
Gotthardt: Jede Herausforderung ist eine Chance zur Weiterentwicklung. Der Mensch wächst an den Schwierigkeiten, der Mensch meistert und gewinnt wertvolle Erkenntnisse - sei es über sich selbst, über den Markt oder über bessere Strategien. Reflexion ist dabei im Wesentlichen: Was hat funktioniert, was nicht und was kann ich beim nächsten Mal anders machen? Offenheit für Veränderung die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen, sind entscheidend.
Langer: Jede neue Herausforderung stößt zugleich einen Prozess an, sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln und aus einer "neuen" Situation das Beste für alle Beteiligten rauszuholen. Entscheidend ist dabei, sich im Vorfeld gründlich Gedanken zu machen und im Nachhinein zu reflektieren: Was lief gut? Was hätte besser laufen können? Welche Aspekte wurden möglicherweise übersehen? Mein Wirkungsfeld ist breit gefächert - von Kollegen, Gästen und Geschäftspartnern bis hin zu meinem privaten Umfeld. Da diese mir ehrliches und direktes Feedback geben, habe ich kontinuierlich die Möglichkeit, meine Werte und meine Kompetenz weiter zu schärfen. Mir ist die Meinung oder die Einschätzung anderer Personen enorm wichtig, da ich die Dinge gerne auch mit anderen Augen betrachte, um so die "goldene Mitte" für extrem herausfordernde Situationen zu finden.
Alexandra Fuchsbichler: Jede Herausforderung bringt uns Menschen ein Stück weiter, nachdem man sie bewältigt hat. Man lernt und kann beim nächsten Mal anders oder bei Erfolg gleich damit umgehen.
Agnes Fuchsbichler: Herausforderungen bieten die Möglichkeit, neue Lösungsansätze zu entwickeln und die eigene Resilienz zu stärken. Man kann lernen, indem man Fehler reflektiert, sich aus schwierigen Situationen Feedback holt und Anpassungsfähigkeit sowie Kreativität fördert, um aus jeder Erfahrung besser hervorzugehen und zu wachsen.
- Was war bisher Ihre größte Herausforderung?
Langer: Die größte Herausforderung ist immer die, die noch vor einem liegt. Rückblickend war eine meiner größten Herausforderungen sicherlich meine Position als Prokuristin in der Nova während der Corona-Krise. Eine Situation ohne Erfahrungswerte oder Vergleichsmöglichkeiten, in der binnen kürzester Zeit weitreichende Entscheidungen getroffen werden mussten - mit teils enormen Konsequenzen, abhängig davon, wie "gut" diese waren. Die Verantwortung für diese Entscheidungen zu übernehmen, ein sicheres Arbeitsumfeld für alle zu schaffen und Unsicherheiten abzufedern, um die Stabilität des Unternehmens zu gewährleisten, war ein gewaltiger Kraftakt. Rückblickend war es vor allem das gemeinsame Engagement aller in der Führungsebene, das diese Herausforderung bewältigbar gemacht hat.
Gotthardt: Eine der größten Herausforderungen war es, über Jahrzehnte hinweg als Einzelunternehmerin erfolgreich zu bleiben. Eine weitere war Corona. Da auch ich von den Zwangsschließungen betroffen war, musste ich all mein Erspartes nehmen, um mein Unternehmen weiter aufrecht zu erhalten. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, Technologien und Kundenerwartungen ändern sich ständig - Stillstand wäre fatal. Es erfordert kontinuierliche Anpassung, Lernbereitschaft und Innovationsgeist. Besonders herausfordernd waren wirtschaftlich schwierige Zeiten, in denen Durchhaltevermögen und kluge Entscheidungen gefragt waren. Bankkrisen, Corona, Finanzkrisen etc. Doch genau diese Phasen haben mich am meisten wachsen lassen. Nicht zu vergessen, dass ich eine wunderbare Familie im Hintergrund habe, die mich in schwierigen Situationen gut unterstützt.
Alexandra Fuchsbichler: Ein Ranking ist schwer. Viele berufliche, aber auch private Situationen fallen mir da ein. Der lange steinige Weg zur eigenen Apotheke war wohl die prägendste und hat sehr lange gedauert.
Agnes Fuchsbichler: Mich neben meiner Mutter in der Firma und im Team als Junior-Chefin zu etablieren. Das war anfangs fordernd, funktioniert jetzt jedoch super!
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