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Jugend-Magie-Club Köflach hat große Ziele

Die Mitglieder des Jugend-Magie-Clubs Köflach bei einem ihrer Treffen im JUKO Köflach. | Foto: Schrapf
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  • Die Mitglieder des Jugend-Magie-Clubs Köflach bei einem ihrer Treffen im JUKO Köflach.
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Der Jugend-Magie-Club Köflach wurde vor etwas mehr als einem Jahr von Stefan Waltensdorfer gegründet. Mittlerweile zählt er zwölf Mitglieder, hat schon einiges erreicht aber auch noch vieles vor. Sogar Auftritte stehen bereits im Terminkalender der jungen Magierinnen und Magier.

KÖFLACH. "Als Jugendlicher habe ich mal versucht, ein wenig zu zaubern und ein paar Tricks zu lernen. Als ich später einmal mit den Kinderfreunden auf der Pack war, haben wir als Schlechtwetterprogramm einen kleinen Zauberworkshop angeboten. Vor zwei Jahren haben wir das dann wiederholt, weil es bei den Kindern so gut ankam. Wolfgang Haring vom JUKO Köflach kam dann auf mich zu, ob ich nicht einen Zauberworkshop in Bärnbach abhalten möchte. Eigentlich war der nur für drei Tage geplant. Als wir dann am dritten Tag unsere Sachen zusammengepackt haben, fragten die Kinder, wann wir uns denn das nächste Mal treffen", beschreibt Stefan Waltensdorfer lächelnd die Gründungsidee des Jugend-Magie-Clubs Köflach. Im Jänner 2023 war es dann so weit. 

Auftritt vor 200 Gästen

Seither treffen sich die mittlerweile zwölf Mitglieder ein Mal pro Monat im JUKO Köflach, wo Waltensdorfer die Kinder und Jugendlichen in die Welt der Magie einweist. Abgesehen davon wird natürlich auch in der Freizeit fleißig geübt. "Ich bin wirklich begeistert, wie gut sie mittlerweile geworden sind." Ihr Können beweisen sie nämlich nicht nur bei den Treffen. Auch Auftritte stehen schon auf dem Terminkalender.

"Erst vor Kurzem waren wir die Abendeinlage bei einer großen Veranstaltung mit rund 200 Gästen im Schloss Seggau. Anfangs waren die Veranstalter noch recht misstrauisch, als sie sahen, wie jung unsere Magierinnen und Magier teilweise sind. Später gab es nur noch Komplimente. Wir konnten aufgrund des Zeitdrucks nur an jedem zweiten Tisch auftreten. Die Kinder haben es geschafft, dass die Leute von ausgebliebenen Tischen aufgestanden sind, um zuzusehen – Dabei waren sie ja nicht einmal wegen uns da", erzählt Waltensdorfer. 

Bezahlt werden die Auftritte des Jugend-Magie-Clubs übrigens nicht, lediglich ausreichend Verpflegung vor Ort für die jungen Magierinnen und Magier ist für Stefan Waltensdorfer ein Muss. 

Prüfungen und Grade

Neue Mitglieder zählen in den ersten vier Monaten als Anwärterin bzw. Anwärter, bis sie sich bei der ersten Prüfung beweisen können. Wer sie schafft, zählt als "Magus" (männlich) bzw. "Maga" (weiblich). Danach folgen noch weitere Grade – sozusagen Leistungsabzeichen – die ebenfalls mittels Prüfung vor einer Kommission erreicht werden. Ab der dritten Stufe gibt es dann auch Zauberworkshops mit externen "Lehrerinnen bzw. Lehrern", die dafür natürlich auch gewisse Erwartungen haben, die erfüllt werden müssen. Heuer soll es so etwa einen Workshop mit Thomas Vollmann und Patrick Kulo geben. Geplant ist zukünftig auch Workshops mit Schauspielern abzuhalten, die am Auftreten und der Rolle der jungen Magierinnen und Magier arbeiten. "Wichtig ist, dass wir kein Kasperlverein sind. Wenn wir für Veranstaltungen engagiert werden, wollen wir unser Bestes geben und professionell arbeiten, das geht dann nur mit gewissen Regeln". 

"Uns ist besonders wichtig, dass wir keinem Magier auf die Füße treten will – Wir wollen niemandem das Geschäft wegnehmen. Die Zauberei hat einfach ein großes Problem mit der Nachwuchssuche."
Stefan Waltensdorfer

Lernen fürs Leben

"Natürlich steht die Magie im Vordergrund, mir ist aber wichtig, dass die Kinder dabei auch andere wichtige Skills lernen. Das fängt beim regelmäßigen Schneiden der Fingernägel an und geht bis zum Auftreten, zur Selbstpräsentation und dem Umgang mit unangenehmeren Personen bei Auftritten. Da sind Kinder dabei, die mittlerweile einfach so zu Tischen gehen, an denen zehn Leute mit Anzug und Krawatte sitzen, anfangen sie in ein Gespräch zu verwickeln und dann Vorzaubern." Und die Selbstorganisation darf auch nicht außer Acht gelassen werden – Bei den Auftritten darf nichts fehlen. Waltensdorfer zählt ab da nur noch als Koordinator, der alles im Blick behält. 

"Ziel ist es, sie so weit zu bringen, dass sie zum Beispiel zu dritt zu einem Auftritt fahren und ab dann alles eigenständig abhandeln. Und, dass sie sich, wenn sie im richtigen Alter sind, direkt beim magischen Zirkel in Graz bewerben können und da allen Anforderungen entsprechen."
Stefan Waltensdorfer

Valentin, ein besonders talentierter "Schüler", der seit dem ersten Tag dabei ist, hat sich mittlerweile quasi als Stellvertreter herauskristallisiert. Er übernimmt die Leitung etwa, wenn Waltensdorfer im Krankenstand ist. Und abgesehen davon, helfen die Älteren auch beim unterrichten der Jüngeren mit.

Bekanntheit und Bühnenauftritte

Abgesehen von den Zielen, die Kinder und Jugendlichen auszubilden und ihnen Freude an der Magie zu bereiten, wünscht sich Stefan Waltensdorfer noch zusätzliche Mitglieder und natürlich möglichst viele Auftritte. "Wir wollen einfach einen gewissen Bekanntheitsgrad im Bezirk erreichen. Man soll wissen, dass es uns gibt". Was das angeht, spricht sich der Club zumindest auch schon in anderen Bezirken herum: Die Auftritt finden teils außerhalb von Voitsberg statt und eines der Mitglieder kommt aus dem Bezirk Leibnitz.

Außerdem ein großes Ziel: Bühnenauftritte. Derweil beschränkt sich die Magie des Köflacher Jugend-Magie-Clubs aus Kostengründen nur auf Tischmagie – gute Ausstattung für Bühnenvorstellungen ist laut Waltensdorfer ganz schön teuer. Geplant ist aber, Ende 2024 bis Anfang 2025 auch damit zu starten. Finanziell unterstützt wird der Magie-Club vom Verein "Nachteulen", in dem sich Stefan Waltensdorfer ebenso engagiert.
Bei der Entwicklung des Vereins wird darauf geachtet, alle mit einzubinden. "Wir sind noch mitten in der Entwicklung und müssen vieles erst ausprobieren. Es gibt aber fast nichts, was nicht in der Gruppe beschlossen wird. Und vor allem brauchen wir viele Leute, die uns von außen dabei unterstützen und mir den Rücken freihalten – Das machen meine Frau Nadja und das Team vom JUKO."

Anmeldung, Buchung und Workshops

Der Verein verlangt keine Mitgliedsbeiträge, die entstehenden Kosten sind also eher gering: "Die Kinder brauchen lediglich einen Koffer für ihre Ausstattung, eine Mappe und einen USB-Stick für Lehrvideos, mit denen sie abgesehen von den Treffen üben können. Material für Kunststücke, die sie eigenständig machen wollen, muss halt selbst gekauft werden." Was das Alter angeht, sollten die Anwärterinnen und Anwärter aufgrund der nötigen Feinmotorik in den Händen zumindest neun Jahre alt sein. Bei den Workshops habe Waltensdorfer aber auch schon sieben- bis achtjährige dabei gehabt.

Wer Interesse hat, dem Verein beizutreten, kann sich dahingehend per Mail an jugendmagieclub@gmail.com oder unter Tel. 0650/ 321 0486 melden. Weitere Infos zum Verein gibt es auch auf Facebook und Instagram. Dort werden auch Termine zu Zauber-Workshops, die außerhalb des Vereins stattfinden, bekanntgegeben. Vorwiegend finden solche etwa in der Sommerferienzeit statt. "Wenn einige Kinder zusammenkommen – sagen wir zumindest drei bis vier – bin ich auch nicht abgeneigt, vorbeizukommen, um einen extra Workshop abzuhalten", erklärt Stefan Waltensdorfer.

  • Gebucht werden können die jungen Magierinnen und Magier natürlich auch. "Wir sind mittlerweile auch Abendfüllend, als ein ein- bis anderthalbstündiges Programm bekommen wir schon zusammen", hebt Stefan Waltensdorfer hervor.

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