Wildsauen und Resolution

Landesrat Hans Seitinger bekam von den Bezirksjägern eine Resolution überreicht. | Foto: Cescutti
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Beim Bezirksjägertag im Volkshaus Köflach konnten die Jäger und Gäste wieder eine eindrucksvolle Pflichttrophäenschau bewundern. "Wir wollen den Mittelbau schonen und nur in der Jugend- und Ernte-Klasse Stücke schießen", sagte Bezirksjägermeister Otto Zitzenbacher. "Bei Hirschen, Gämsen und Rehen müssen wir gebietsweise reduzieren, aber wir haben das alles gut im Griff."
Immer weniger im Griff haben die Jäger allerdings das Schwarzwild, vor allem die Population der Wildschweine wird immer größer. "Das sind wir im Bezirk Voitsberg noch gut dran, im heurigen Jagdjahr haben wir 29 Wildschweine erlegt, im Vorjahr waren es nur zehn. Im Bezirk Bruck waren es allerdings rund 300." Die Wildschweine machen deshalb Sorgen, weil sie Wiesen aufbrechen und enormen Schaden anrichten. Vor allem im Almgebiet verbreiten sie sich extrem. "Experten vermuten, dass das alles mit dem Fall des Eisernen Vorhangs zu tun hat, denn seither vermehren sich die Wildschweine in der Steiermark extrem", so Zitzenbacher. Im Bezirk Voitsberg wurden vermehrt auf den Almen in Salla, Kainach und Hirschegg Wildschweine gesichtet.
Ein weiteres Problem sind die freilaufenden Hunde im Wald. "Ich hoffe, dass durch die neue Hundesteuer und vor allem durch den Hundekundenachweis das Bewusstsein der Hundebesitzer sensibilisiert wird", sagt Zitzenbacher. "In diesem Jahr wurden nachweislich 18 Rehe von Hunden gerissen, die Dunkelziffer ist sicher höher. Der Hundehalter muss seinen Hund jederzeit im Griff haben, das heißt, er muss im Wald an die Leine."
Flächendeckend wird Raubwild wie Marder, Füchse oder Dachse auf Tollwut untersucht, doch seit Jahren wurde kein Fall mehr bekannt. "Da haben sich die Impfungen sicher ausgewirkt", freut sich der Bezirksjägermeister der derzeit 1.040 Jäger unter seinen Fittichen hat.
Ein Problem brennt ihm noch unter den Fingern, nämlich die Windparks auf den Almen. Daher hat der Bezirksjagdausschuss Voitsberg eine Resolution an die Landesräte Siegfried Schrittwieser und Johann Seitinger geschickt. "Der Bezirksjagdausschuss fühlt sich als Anwalt aller Wildtiere. Neben dem Birkwild wären durch die Windräger auch die Schneehöhne sowie eine wichtige Zugvogelroute, die über die Stubalm, Gleinalm und Terenbachalm führt, massiv betroffen", sagt Zitzenbacher.
Der Bau weiterer Windkraftanlagen in den Gemeinden Maria Lankowitz, Gößnitz, Hirschegg, Kainach und Gallmannsegg würde zu einer toalten Zerstörung eines einmaligen Landschaftsbildes führen. Ausgenommen soll der Bereich Gaberl sein, hier stehen bereits zwei Windkraftanlagen, auch das Salzstiegl ist für die Jäger keine Problemzone. Eine Ausweitung in Richtung Gößnitz wird aber abgelehnt.
Letzter Punkt: Die Aufforstung der von Sturm "Paula" zerstörten Gebiete schreitet gut voran, auf einer Fläche von 4.000 Hektar sind die Jäger vermehrt unterwegs, um die jungen Bäume vor Wildverbiss zu schützen. "Die ersten zehn Jahre sind entscheidend, aber bislang haben wir das alles gut im Griff", sagt der Bezirksjägermeister.

Landesrat Hans Seitinger bekam von den Bezirksjägern eine Resolution überreicht. | Foto: Cescutti
Bezirksjägermeister Otto Zitzenbacher zog beim Bezirksjägertag in Köflach Bilanz. | Foto: Cescutti
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