Der Bezirk Voitsberg ist "blau"

Die FPÖ ist bei der EU-Wahl 2014 der große Gewinner mit mehr als 30% der Stimmen. | Foto: KK
  • Die FPÖ ist bei der EU-Wahl 2014 der große Gewinner mit mehr als 30% der Stimmen.
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Wie schon bei der letzten Nationalratswahl, als die FPÖ zum großen Wahlsieger mutierte, räumten die "Blauen" auch bei der heutigen EU-Wahl im Bezirk Voitsberg groß ab. Die FPÖ konnte um17,88% zulegen und ist mit 30,54% deutlich die Nummer eins im Bezirk. Die SPÖ fuhr ein Minus von 4,36% ein und landete mit 28,25% auf Platz zwei. Die ÖVP verlor erneut 1,8% gegenüber der letzten EU-Wahl und hält bis 20,39% der Stimmen. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen gibt es um Platz vier. Neos hält bei 7,82% der Stimmen und liegt derzeit einen Hauch vor den Grünen mit 7,8%. Die Grünen steigerten ihren Stimmenanteil damit um 2,82%.
Die FPÖ ist die Nummer eins in Edelschrott, Gallmannsegg, Geistthal, Graden (hier mit 42,86%), Kohlschwarz, Ligist, Salla, Söding und Stallhofen. In Gößnitz erreichte Neos mit 13,1% den besten Wert, die Grünen punkteten am meisten in St. Johann mit 12,4%. In Kainach bekamen SPÖ und FPÖ mit 29,67% haargleich viel Stimmen. In der Bezirkshauptstadt behauptete die SPÖ die Nummer eins, allerdings nur mehr ein paar Prozentpunkte vor den "Blauen".
"Das ist eine herbe Niederlage", gibt SPÖ-LAbg. Karl Petinger offen zu. "Wir haben die schlechtesten Werte in der gesamten Steiermark. Nach der Nationalratswahl und der AK-Wahl war die EU-Wahl jetzt das dritte schlechte Abschneiden der SPÖ im Bezirk und wahrscheinlich der letzte Schuss vor den Bug." Petinger glaubt, dass die SPÖ für das Super-Wahljahr 2015 eine neue positive Ausrichtung braucht. "Wenn wir unseren Bezirk permanent krankjammern, dürfen wir uns nicht wundern, wenn uns die Menschen nicht mehr wählen wollen."
Der für den Wahlkreis zuständige SPÖ-NAbg. Beppo Muchitsch findet klare Worte: "Zwei Drittel der Bevölkerung sind zu Hause gebliben. Während in anderen Ländern für ein Wahlreicht gekämpft wird, schaffen wir es als SPÖ nicht einmal mehr, die eigenen Parteimiglieder zur Urne zu bringen. solange sich die SPÖ im Würgegriff der ÖVP befindet, wird es immer schwieriger, positiv Erreichtes auch in die Bevölkerung zu transportieren. Wenn sich hier nicht bald etwas ändert, laufen beide Regierungsaprteien Gefahr, von der FPÖ auch bei den kommenden Gemeinderats- und Landtagswahlen überholt zu werden. Die Menschen verlangen zu Recht eine Steuerentlastung und Maßnahmen zur Sicherung ihrer Arbeitsplätze. Diese Änderungen liegen ganz allein im Verantwortungs- und Gestaltungsbereich von SPÖ und ÖVP. Also bitte handeln statt streiten!"
ÖVP-LAbg. Erwin Dirnberger bleibt gelassen. "Die Stimmen von Hans-Peter Martin und dem BZÖ wanderten großteils zur FPÖ. In Summe sind die Blauen wesentlich stärker als im übrigen Österreich, aber da kann man den Einfluss unserer Reformen nicht wegleugnen." Dirnberger sieht das Ergebnis der FPÖ durchaus als Alarmsignal für Rot- und Schwarz, aber: "Man muss die FPÖ in die Verantwortung nehmen. Die Blaumen soll man arbeiten lassen, dann werden sie sich selbst entzaubern, denn billiger Populismus allein ist zu wenig." Die ÖVP im Bezirk spürt das Antreten von Neos. "Da haben wir doch einige Prozentpunkte an Neos verloren", so Dirnberger.

Hier geht's zur Berichterstattung in den Bezirken

Das Wahlergebnis 2009

SPÖ: 32,60 Prozent
ÖVP: 22,18 Prozent
Martin: 19,54 Prozent
FPÖ: 12,65 Prozent
BZÖ: 6,82 Prozent
Grüne: 4,98 Prozent
KPÖ: 0,77 Prozent
JuLis: 0,45 Prozent

Folgende Parteien treten zur Europa-Wahl 2014 an:

• ÖVP (Österreichische Volkspartei – Liste Othmar Karas)
• SPÖ (Sozialdemokratische Partei Österreichs)
• FPÖ (Freiheitliche Partei Österreichs – Die Freiheitlichen)
• Die Grünen - Die Grüne Alternative
• BZÖ (Bündnis Zukunft Österreich – Liste Mag. Werthmann)
• NEOS (Das Neue Österreich und Liberales Forum)
• REKOS (Die Reformkonservativen – Liste Ewald Stadler)
• ANDERS (Europa Anders - KPÖ, Piratenpartei, Wandel und Unabhängige)
• EUSTOP (EU-Austritt, Direkte Demokratie, Neutralität)

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