Bürgermeister Roman Neumann
Ein neuer Mann für die Schilchergemeinde

Roman Neumann hat sich im Gemeindeamt schon gut eingelebt. | Foto: Gemeinde Ligist
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Seit Jahren verzeichnet die Schilchergemeinde Ligist ein leichtes Bevölkerungsplus und hält nun bei 3.250 Bewohnerinnen und Bewohnern. Das wirkt sich unter anderem auf die Kinderbetreuungseinrichtungen aus. Seit heuer ist die zweite Gruppe der Kinderkrippe voll.

LIGIST. Roman Neumann löste vor wenigen Wochen Johann Nestler als Bürgermeister von Ligist ab, weil sich Nestler in die Polit-Pension verabschiedete. Hier das erste große Interview mit dem neuen Bürgermeister von Ligist.

Sie sind seit Kurzem Bürgermeister von Ligist. Welche Gründe bewogen Sie, das Amt von Johann Nestler zu übernehmen?

ROMAN NEUMANN: Ich bin seit 2005 als ÖVP-Mandatar im Gemeinderat von Ligist und wurde vor zwei Jahren Vize-Bürgermeister. Schon damals haben wir die Weichen für die Zukunft gestellt, damit ich Hannes Nestler als Bürgermeister nachfolgen kann, nur der Zeitpunkt war damals noch nicht klar. Kurz zu meiner Person: Ich bin gelernter Gas-Wasser-Heizungs-Installateur und durchlief danach die Polizeischule. Seit 2011 bin ich Autobahnpolizist in Unterwald, also ganz in der Nähe meines Heimathauses. Ich bin verheiratet, habe zwei Kinder und unsere Familie führt einen Mutterkuhbetrieb. Ich bin immer offen für Neues, daher wagte ich mich an die Herausforderung des Bürgermeisteramts. Und ehrlich, so oft bekommt man im Leben nicht so eine Chance.

Haben Sie sich als Bürgermeister schon eingelebt?

NEUMANN: Ich habe die Stunden als Polizist reduziert, um mich voll und ganz diesem Amt widmen zu können. Der Übergang von Nestler zu mir war fließend und sehr gut vorbereitet. Trotzdem war ich etwas überrascht, wie zeitintensiv die Arbeit als Bürgermeister ist, weil das Amt unglaublich facettenreich ist. An dieser Stelle möchte ich meinen Dank an Hannes Nestler ausdrücken, der sehr kooperativ war und mich perfekt einschulte. Und natürlich auch für seine langjährige Arbeit als Bürgermeister von Ligist.

Roman Neumann und sein Vorgänger Johann Nestler als Bürgermeister von Ligist | Foto: Gemeinde Ligist
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Welche Schwerpunkte werden Sie als neuer Bürgermeister setzen?

NEUMANN: Ligist ist in der glücklichen Lage, schon eine sehr gute Infrastruktur zu besitzen und ausgezeichnet aufgestellt zu sein. In Ligist funktioniert der sanfte Tourismus sehr gut, aber wir wollen Maßnahmen setzen, um den Tourismus noch mehr anzukurbeln. Hier spüren wir deutlichen Rückenwind, seit es die neue Erlebnisregion Graz gibt, denn wir können uns als einzige Schilchergemeinde in der Lipizzanerheimat bzw. in der Erlebnisregion positionieren. Der Plan ist es, unseren Keltenweg umzugestalten und die Marke Schilchergemeinde noch besser zu bewerben. Außerdem wollen wir eine Möglichkeit für Camper in der Nähe unseres Freizeitzentrums schaffen.

Wie sieht es mit der Bildungsinfrastruktur aus? Durch den stetigen Zuzug wird sie ständig gefordert sein.

NEUMANN: Wir haben im Vorjahr begonnen, den Kindergarten in Unterwald zu sanieren, nachdem wir entschieden haben, keinen großen zentralen Kindergarten in Ligist zu bauen, sondern die bestehenden Ressourcen zu nutzen. Der Innenbereich ist bereits neu gestaltet. Sanitärbereich, Pelletsheizung, Türen und Fenster, alles ist neu, auch die Böden wurden saniert. Im nächsten Jahr folgt noch die Dachsanierung. Der Kindergarten ist ein Paradies für Kinder und wir bringen die Kinder mit dem Bus nach Unterwald. Seit heuer ist die zweite Gruppe unserer Kinderkrippe voll und in der Volksschule haben wir im Keller ein Feuchtigkeitsproblem, das wir beheben werden. Außerdem werden sämtliche Klassen mit neuen Beamern ausgestattet.

Die Schilchermarktgemeinde Ligist ist Mitglied der Lipizzanerheimat. | Foto: Gemeinde Ligist
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Wie entwickelt sich Ligist wirtschaftlich weiter?

NEUMANN: Die Revision unseres Flächenwidmungsplans ist in der Endphase, da braucht es noch einen letzten Gemeinderatsbeschluss. Wir haben die ehemalige Trainingsplatzfläche als Gewerbe- und Industriegebiet vorgesehen. Dafür muss die Verkehrsanbindung verbessert werden und wir werden einen Verkehrsplaner beauftragen, welche Lösung hier am besten ist. Ich sehe einen Kreisverkehr durchaus als eine realistische Möglichkeit.

Und das Gemeindeamt?

NEUMANN: Wir haben immer noch vor, in das ehemalige Raiffeisenbank-Gebäude zu übersiedeln, weil wir hier unserem benötigten Platzbedarf viel mehr gerecht werden können. Da haben wir die ersten Kostenvoranschläge eingeholt. In diesem Gebäude sind ja schon vier Betriebe eingemietet. Im derzeitigen Gemeindeamt haben wir keinen Aufenthalts- und Besprechungsraum und alles ist sehr beengt.

Der beliebte Christkindmarkt findet heuer in Ligist am 7. Dezember statt. | Foto: Cescutti
  • Der beliebte Christkindmarkt findet heuer in Ligist am 7. Dezember statt.
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Advent ist in Ligist immer ein großes Thema.

NEUMANN: Zum Glück pfuscht uns Corona nicht mehr ins Handwerk und wir können die Adventzeit in Ligist gebührend feiern. Das reicht von "A steirische Weihnacht" in der Pfarrkirche über den Christkindlmarkt am 7. Dezember bis zum Feel-Good-Kino im Polsterlkino. Leider haben wir die Burg als Veranstaltungslocation nicht mehr zur Verfügung. Aus Energiespargründen verzichten wir heuer auf die Weihnachtsbeleuchtung, um ein Zeichen zu setzen.

Der Kindergarten Unterwald wird saniert und ist ein Paradies für Kinder. | Foto: Gemeinde Ligist
  • Der Kindergarten Unterwald wird saniert und ist ein Paradies für Kinder.
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Was gibt es sonst noch Neues?

NEUMANN: Unsere Feuerwehren Ligist und Steinberg werden im nächsten Jahr neue, blaue Uniformen bekommen, auch die Marktmusikkapelle wird ein neues Gewand erhalten. Im Ligister Rüsthaus haben wir Elektrosanierungen gemacht und im Oktober wurde ein neuer Notstromaggregat installiert, denn im Falle eines Blackouts ist das Ligister Rüsthaus die Anlaufstelle der Bevölkerung. Mit Julia Loibnegger haben wir nach der Pensionierung von Bernd Prettenthaler eine neue Musikschullehrerin, die die beliebten Musikantenstammtische weiterführen will. Bezüglich Breitband laufen Gespräche mit mehreren Anbietern und ich plane ab dem Frühjahr Bürgermeisterstammtische in den verschiedenen Ortsteilen, wo mir die Menschen vor Ort sagen können, wo sie der Schuh drückt.

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