Gemeindefusionen – Statements der Bürgermeister

Bgm. Dirnberger: „Bei einer Zusammenlegung muss ein Nutzen für die Bevölkerung erklärbar sein.“
5Bilder
  • Bgm. Dirnberger: „Bei einer Zusammenlegung muss ein Nutzen für die Bevölkerung erklärbar sein.“
  • hochgeladen von Gottfried Gogo Kremser

Die persönlichen Meinungen der Ortschefs von St. Johann-Köppling, Mooskirchen, Söding, Krottendorf-Gaisfeld und Ligist zum Thema „Gemeindezusammenlegung“.

Kein Wirtshaustisch an dem die geplante Gemeindestrukturreform nicht zum Thema wird. Vor allem Lokalpatriotismus und das liebe Geld lassen die Wogen der Emotionen vieler Bürger höher schlagen. Grund genug, um die persönlichen Meinungen der Bürgermeister zu den umstrittenen Hochzeiten einzuholen.
Ganz nach dem Motto „Abwarten und Teetrinken“ verhält sich Erwin Dirnberger, Bürgermeister von St. Johann-Köppling und Präsident des steiermärkischen Gemeindesbundes: „Obwohl für die Gemeinden des mittleren Kainachtals nach Größe und Ausstattung kein unmittelbarer Bedarf für Zusammenlegungen besteht, haben wir uns freiwillig der Analysephase unterzogen. Jetzt ist das Land am Zug, denn bis jetzt liegen noch keine konkreten Ergebnisse vor. Wenn es soweit ist, werden wir alle Bereiche eingehend prüfen und ohne Vorurteile an die Sache herangehen. Es muss aber ein klar erkennbarer Nutzen vorliegen und sollte es zu Veränderungen kommen, wird die Bevölkerung mit eingebunden.“
„Wir haben schon zu Beginn Vorschläge eingebracht, gewisse Bereiche aus einer gemeinsamen Hand zu erledigen. Im Prinzip muss man nichts Neues erfinden, denn beispielsweise das Schulwesen, die Pfarre oder der Sanitätsdistrikt haben bereits Format“, so der Mooskirchner Bürgermeister Engelbert Huber. Sobald Gesetze angepasst und novelliert sind, wagt er einen vorsichtig optimistischen Blick in die Zukunft und sieht das Problem eher bei den Funktionären als bei der Bevölkerung.
Grundsätzlich offen gegenüber Neuem ist auch der Södinger Bürgermeister Peter Kohlbacher. „Es handelt sich dabei um ein sehr sensibles Thema und zurzeit überwiegen die negativen Elemente in der Bevölkerung und es wird viel Aufklärungsarbeit notwendig sein. Bei stichhaltigen Argumenten bin ich der Letzte, der sich wehrt. Eines ist klar, auf Dauer kann es nicht so bleiben und Reformen müssen her“, erläutert der Ortschef, der aber das Warum von Regionext hinterfrägt und einen Zusammenschluss von weniger als drei Gemeinden ausschließt.

„Bund und Land sollen vor eigenen Türen kehren.“

Ganz anders hingegen sieht es der Krottendorf-Gaisfelder Bürgermeister Johann Feichter: „Bund und Land haben durch Misswirtschaft weitaus mehr Schulden als die Gemeinden, die sollten selber über Sparmaßnahmen nachdenken. Außerdem hat das Land als Aufsichtsbehörde versagt und deshalb ist es zur Überschuldung vieler Gemeinden gekommen. Wie in jedem Haushalt oder Betrieb kann man auf die Dauer nicht mehr ausgeben als man Einnahmen hat, ich schlage deshalb für gewisse Gemeinden einen Härteausgleich vor. Außerdem halte ich es für ein leeres Versprechen, dass bevölkerungsreichere Gemeinden mehr Geld bekommen, es müsste ja irgendjemanden weggenommen werden und ich kann mir beispielsweise nicht vorstellen, dass die Wiener bereit sind für die Steiermark zu zahlen. Sollte das Land jedoch Gewalt anwenden und eine Zusammenlegung unausweichlich machen, dann halte ich eine Fusion mit Ligist und St. Johann-Köppling für sinnvoll. Als Verwaltungsgebäude würde sich das Gemeindeamt Krottendorf-Gaisfeld anbieten, wo noch rund 300 Quadratmeter ungenutzte Bürofläche zur Verfügung stehen.“
Offen gegenüber dem Ganzen ist der Ligister Bürgermeister Johann Nestler, der in der Verwaltungsreform eine Chance für die Zukunft sieht: „Wir hatten bereits 1968 eine Fusion mit den Katastralgemeinden und nichts hat sich zum Schlechteren entwickelt. Jetzt wurde das Ganze nur ungeschickt angegangen und zu sehr mit den Emotionen der Bevölkerung gespielt. In Zeiten der Globalisierung, einem offenen Europa und steigender Mobilität sehe ich wenig logische Punkte, um bei den Gemeindegrenzen halt zu machen, die es bei vielen Institutionen und Vereinen ja sowieso nicht mehr gibt. Allerdings erwarte ich mir ein klares Signal vom Land.“

Bgm. Dirnberger: „Bei einer Zusammenlegung muss ein Nutzen für die Bevölkerung erklärbar sein.“
Bgm. Huber: „Das Problem liegt eher bei den Funktionären als in der Bevölkerung.“
Bgm. Kohlbacher: „Für mich kommen nur drei bis fünf Gemeinden gemeinsam in Frage.“
Bgm. Feichter: „Land ist durch Misswirtschaft selbst pleite und spielt sich jetzt als Unternehmensberater auf.“
Bgm. Nestler: „Ich sehe in der Verwaltungsreform eine Chance für die Zukunft.“
Push- und WhatsApp-Neuigkeiten aufs Handy
MeinBezirk auf Facebook und Instagram folgen
MeinBezirk als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren
Anzeige

Passende Stellenangebote
Regionale Jobsuche – schnell und unkompliziert

Wer in seiner Region nach neuen beruflichen Möglichkeiten sucht oder qualifizierte Mitarbeitende gewinnen möchte, findet auf MeinBezirk.at eine passende Lösung. Das regionale Jobportal bringt Arbeitssuchende und Unternehmen effizient zusammen – direkt vor Ort. Egal ob du dich beruflich verändern möchtest oder als Arbeitgeber neue Mitarbeitende suchst – auf MeinBezirk.at/Jobs wirst du fündig. Durch clevere Filterfunktionen, persönliche Job-Benachrichtigungen und individuelle Profile findest du...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Bürgermeister Jochen Bocksruker blickt optimistisch in die Zukunft der Stadt Bärnbach. | Foto: Die Abbilderei
3

News aus Bärnbach
Die Ressourcen im Stadtzentrum werden optimiert

Die Stadtgemeinde Bärnbach investiert viel in eine intakte städtische Infrastruktur. Bürgermeister Jochen Bocksruker führt hier einige Projekte an. Vor allem das Stadtzentrum ist Mittelpunkt einer längerfristigen Strategie und Planung. BÄRNBACH. Die Stadt Bärnbach hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer Wohnstadt mit kurzen Wegen gemausert, die eine sehr gute Infrastruktur bietet. Auch die Bildungseinrichtungen werden ständig verbessert und vergrößert wie auch der Kindergarten, die...

Anzeige
Das Gemeindeamt wurde modernisiert und durch einen Lift barrierefrei gemacht. | Foto: Gemeinde Rosental
5

Großprojekt Rüsthaus Rosental
Kinderbetreuung ist ein Schwerpunkt

Dank des modernen Bildungscampus mit Kinderkrippe, Kindergarten und Volksschule hat sich Rosental als beliebte Gemeinde für die Kinderbetreuung etabliert. Bis Herbst 2025 wird eine Gemeindewohnung nahe der Schule für zwei Tagesmütter adaptiert, damit schafft Bürgermeister Johannes Schmid acht zusätzliche Betreuungsplätze. ROSENTAL. "Kinderboom" in Rosental dank der vielfältigen Kinderbetreuungsmöglichkeiten in der Gemeinde. Ein weiteres Großprojekt steht in den Startlöchern: In zwei Bauphasen...

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.