Nachfrage nach Glas steigt
Glas-Auslieferung als große Herausforderung

Die Nachfrage nach Glas steigt und steigt. Das spürt auch Stoelzle in den Auftragsbüchern. | Foto: Die Abbilderei
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  • Die Nachfrage nach Glas steigt und steigt. Das spürt auch Stoelzle in den Auftragsbüchern.
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Der Trend nach Glasverpackungen nimmt stetig zu und die Nachfrage nach Glas steigt. Gleichzeitig sorgen Lieferengpässe und Arbeitskräftemangel für Sorgenfalten bei zahlreichen Unternehmen in dieser Branche. Stoelzle Oberglas kann Kunden wie Darbo oder Jägermeister trotzdem wie gewohnt beliefern.

KÖFLACH. Stoelzle-Geschäftsführer Georg Feith sieht die Krise als Chance. Auch deshalb weil einige Betriebe in der Glasindustrie ihre Produktion in der Ukraine einstellen mussten. Der Köflacher Leitbetrieb ist krisensicher.

Stoelzle-Geschäftsführer Georg Feith sieht sein Unternehmen für die Zukunft gut aufgestellt. | Foto: Stoelzle
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Warum steigt der Bedarf an Gläsern? In welchen Glassegmenten kann Stoelzle Oberglas derzeit punkten?
GEORG FEITH: Derzeit spürt man einen deutlichen Trend hin zu Glasverpackungen und das in den verschiedensten Märkten und Produktkategorien. Die Konsumenten werden sich immer mehr der Vorteile von Glas bewusst. Es besteht zu 100 Prozent aus natürlichen Rohstoffen und kann unendlich oft ohne Qualitätsverlust recycelt werden. Das Füllgut bleibt unverfälscht, weil Glas im Vergleich zu Kunststoff keinerlei Stoffe abgibt oder aufnimmt. Das passt natürlich perfekt zu einem gesunden und nachhaltigen Lebensstil.

Große Kunden wie Darbo oder Jägermeister schätzen die Krisensicherheit der Köflacher Leitbetriebs. | Foto: Die Abbilderei
  • Große Kunden wie Darbo oder Jägermeister schätzen die Krisensicherheit der Köflacher Leitbetriebs.
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Stoelzle fertigt seit über 200 Jahren Glasverpackungen. Zur Unternehmensgruppe zählen neben dem Stammwerk in Köflach noch weitere fünf Werke in Europa und ein Werk in den USA. Wir beliefern Großkunden aus den Bereichen Pharmazie, Spirituosen, Parfümerie und Kosmetik sowie Lebensmittel und Getränke. Trotz der Covd19-Pandemie und des verheerenden Ukrainekrieges sind wir ein krisensicherer Hersteller und Lieferant von Verpackungsglas und können unsere Kunden wie etwa Darbo oder Jägermeister konstant beliefern. Unser großer Vorteil liegt darin, dass die Werke sich gegenseitig unterstützen und Produktionen so sichergestellt werden können. Unsere Linien laufen auf Hochtouren, die Auftragsbücher sind voll - wir versuchen, auch zusätzliche Bedarfe und Neuanfragen abzudecken.

Europa klagt über einen Glas-Engpass. Wie wirkt sich das auf die Situation von Stoelzle Oberglas aus? Profitiert das Unternehmen davon?
FEITH: Einige europäische Glashersteller mussten in der Ukraine wegen des Krieges teilweise ihre Produktion einstellen und auch Importe von Glaswaren aus China sind momentan von Verzögerungen betroffen. Das spürt man am Markt. Es gilt nun, Lieferengpässe zu kompensieren, aber auch auf den steigenden Bedarf zu reagieren, der durch die bewusste Wahl von Glas als bevorzugtes Packmittel für Lebensmittel und Getränke entsteht. Wir sehen die gute Auslastung unserer Produktion als sehr positiv. Schließlich zeigt das auch, dass wir ein verlässlicher und krisensicherer Arbeitgeber sind. 

Glas wird immer beliebter, weil es nachhaltig und beliebig oft recyclebar ist. | Foto: Die Abbilderei
  • Glas wird immer beliebter, weil es nachhaltig und beliebig oft recyclebar ist.
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Es gibt logistische Probleme in vielen Ländern. Ist Stoelzle davon auch betroffen oder gibt es eigene Vertriebskanäle, die davon unabhängig sind?

FEITH: Lieferengpässe spüren wir in erster Linie bei Gütern wie Paletten oder Packmitteln, wo wir mit hohen Preissteigerungen konfrontiert sind. Die Auslieferung unserer Gläser ist für das Logistik-Team aufgrund schlechter Verfügbarkeiten von Lkw und Containern auch eine immer größere Herausforderung. 

Wo hat Stoelzle Oberlgas im Moment Handlungsbedarf? Wie wird die weitere Entwicklung aussehen?

FEITH: Wir setzen im Bereich Forschung und Entwicklung darauf, Technologien und Prozesse zu etablieren, die unsere Produkte noch nachhaltiger machen. Die langfristige Reduktion des Energieeinsatzes für die Glasschmelze wie auch des CO2-Ausstoßes haben Priorität. Der Einsatz von Scherben und alternativen Rohstoffen, also industrieller Beiprodukte sowie Einsparungen durch Reduktion des Glasgewichts (Leichtgewichtgläser) werden dazu beitragen, die CO2-Emissionen bis 2030 zu halbieren, um schließlich 2050 klimaneutral fertigen zu können. Mittelfristig untersuchen wir den Einsatz von Heizöl Leicht bei der Befeuerung von unseren Wannen, um den drohenden Gasengpass zu entschärfen. 

Setzt du im Alltag auf Glasverpackungen?

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