Die Gaskrise spitzt sich zu
Stoelzle rüstet mit April auf Heizöl um

Stoelzle Oberglas-CEO Georg Feith rüstet den Wannenbetrieb auf Heizöl Leicht um. | Foto: Stoelzle
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Aufgrund der horrenden Gaspreise sieht sich der Köflacher Leitbetrieb Stoelzle Oberglas gezwungen, mit April 2023 einen Teil des Betriebs auf Heizöl leicht umzurüsten. Im November geht zusätzlich eine neue Photovoltaikanlage mit 1,3 Megawatt in Betrieb.

KÖFLACH. Die Zeichen stehen in der steirischen Industrie auf Sturm. Das betrifft natürlich auch den Köflacher Leitbetrieb Stoelzle Oberglas. Da die Gaspreise in diesem Jahr um das Zehnfache angestiegen sind, musste Stoelzle-CEO Georg Feith nun reagieren. War es vor wenigen Monaten noch eine Überlegung, sich in den Gasspeicher von Haidach einzukaufen, änderte sich nun die Strategie, weil der Einkauf zu teuer wäre: Stoelzle Oberglas rüstet auf Heizöl leicht um, damit der Gasverbrauch zumindest zu 60 Prozent ersetzt werden kann.

Systeme werden verändert

"Wir können nicht das gesamte Werk auf Heizöl umrüsten, aber mit den 60 Prozent schaffen wir einmal eine Voraussetzung, auch längerfristig überleben zu können", argumentierte Feith. "Wir müssen das Brennersystem, das Leitungssystem und zahlreiche Steuerungen erneuern und wir haben auf die Teile oftmals eine Lieferfrist von sechs Monaten. Aber der Wannenbetrieb wird mit 1. April auf Heizöl laufen, denn Heizöl ist derzeit um einiges günstiger als Gas."

"Wir müssen das Brennersystem, das Leitungssystem und zahlreiche Steuerungen erneuern", meint Georg Feith. | Foto: Die Abbilderei
  • "Wir müssen das Brennersystem, das Leitungssystem und zahlreiche Steuerungen erneuern", meint Georg Feith.
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Neue Photovoltaik-Anlage

Zusätzlich investiert Stoelzle Oberglas in die Sonnenenergie, im November wird eine neue Photovoltaikanlage mit 1,3 Megawatt/peak in Betrieb gehen. "Wir haben dann in Köflach und Bärnbach Photovoltaik von 1,8 Megawatt/peak zur Verfügung, damit können wir in den Sommermonaten 35 Prozent unserer Strommenge abdecken. Übers Jahr gesehen sind es aber nicht mehr als vier Prozent, da fehlen uns in der Weststeiermark einfach die Sonnenstunden", so Feith.

Bleiben die Energiepreise auf so hohem Niveau, wird ein Überleben des Werks schwierig. | Foto: Die Abbilderei
  • Bleiben die Energiepreise auf so hohem Niveau, wird ein Überleben des Werks schwierig.
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Der Stoelzle-CEO zeichnet langfristig ein düsteres Bild. "Wenn sich das Niveau der Energiepreise nicht ändert und weiterhin das Zehnfache von früher beträgt, ist ein Überleben unmöglich." Feith ärgert auch, dass es keine genauen Durchführungsbestimmungen vom Staat gibt, um die Industrie zu stützen. "Es gibt nur Versprechungen, aber keine schriftlich festgesetzten Richtlinien."

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