Stadtwerke Voitsberg und Köflach
Zu klein für Börse und Spekulationen
Die Turbulenzen um die "Wien Energie" sind auch im Bezirk Voitsberg Gesprächsthema. Hauptfrage: Kann den Stadtwerken Voitsberg und Köflach ein ähnliches Schicksal blühen? Stadtwerke Köflach-Direktor Michael Stolz gibt Entwarnung, beide Stromanbieter seien einfach zu klein für die Börse.
KÖFLACH/VOITSBERG. Die steigenden Strompreise treiben den Weststeirerinnen und Weststeirern die Sorgenfalten auf die Stirn. Die Stadtwerke Voitsberg und die Stadtwerke Köflach mussten im Sommer ihre Tarife erhöhen, bis Jahresende sollten die Preise stabil bleiben. Auch wenn sich der Strompreis für die Einkäufer zwischen 20. und 28. August schon wieder um 40 Prozent erhöhte.
Zu klein für die Börse
Die Turbulenzen um die "Wien Energie", die bis zu zehn Milliarden Euro an Sicherheiten benötigen könnten, lassen die beiden Stadtwerke-Direktoren Werner Schmuck (Voitsberg) und Michael Stolz (Köflach) nicht kalt, beide beobachten die Lage natürlich. Allerdings können die Direktoren ihre Kundinnen und Kunden beruhigen. Das Wien Energie-Schicksal blüht den beiden weststeirischen Stadtwerken nicht.
"Das kann gar nicht gehen, weil wir nicht auf der Strombörse einkaufen", erklärt Michael Stolz. "Wir sind als Stromhändler viel zu klein." Zwölf steirische Stromhändler - darunter eben auch die Stadtwerke Voitsberg und die Stadtwerke Köflach - sind in der Firma "Energy Service" vereinigt, aber selbst dieses Dutzend kauft bei den Großhändlern Energie Steiermark und Salzburg AG für Energie ein. "Wir sind trotz der Bündelung zu klein, um einen eigenen Zugang zur Strombörse zu bekommen. Daher ist es für uns auch unmöglich, als Käufer oder Verkäufer mit Preisen zu spekulieren", so Stolz.
Die Stadtwerke kaufen in Tranchen ein. "Derzeit ordern wir Strom für das Jahr 2025, also immer um drei Jahre voraus." Köflach benötigt im Jahr rund 45 Gigawattstunden und hat ca. 10.000 Kundinnen und Kunden, die jährlich im Durchschnitt 3.500 Kilowattstunden verbrauchen. "Das ist mit der Wien Energie nicht zu vergleichen, die haben rund zwei Millionen Kundinnen und Kunden, da sind die Dimensionen um ein Vielfaches höher", so Stolz. "Aber der steigende Strompreis trifft uns alle, Händler und Endverbraucher."
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