Niklas Bauer ist in Kanada geboren und aufgewachsen, seine Eltern stammen aus dem Burgenland. Seit Montag kickt er beim ASK Voitsberg.
"Meine Freundin ist not amused", erzählt Niklas Bauer. Kein Wunder, denn sie sitzt das nächste knappe halbe Jahr alleine im heimatlichen Kanada, während Bauer seine ersten Schritte im europäischen Fußball gehen möchte. Und das übrigens ausgerechnet in Voitsberg.Am vergangenen Montag kam der Austro-Kanadier - seine Eltern wanderten einst aus dem Burgenland aus, er wurde in Kanada geboren und wuchs dort auf - in Voitsberg an. Am gleichen Tag absolvierte er bereits die erste Trainingseinheit mit dem ASK.
Das Ziel des 23-Jährigen: Es in den europäischen Profifußball schaffen. Wenn das über Voitsberg gelingt, wo er zumindest bis Sommer unter Vertrag steht, umso besser. "Die Alternative wäre Eishockey", lacht Bauer, der auch 15 Jahre lang dem Puck hinterherjagte. Zustande gekommen ist das Engagement durch ein Video seiner besten Szenen. Dieses schickte er seiner Cousine im Burgenland, die verteilte es in Österreich. Christian Zach, Trainer des ASK - und Burgenländer -, konnte Bauer mit dem Video begeistern, es folgte eine Kontaktaufnahme via Facebook, einige Telefonate und keine drei Wochen später stand Bauer schon das erste Mal in der Kabine.
Auf Jobsuche
"Der Jetleg ist mittlerweile weg", lacht Bauer. Die ersten zwei Tage war dieser wohl recht intensiv, erzählt er. Eine Wohnung hat er schon gefunden, Handy und Fernseher fehlen noch. Und ein Job. Bauer hat einen Bachelor im Bereich Betriebswirtschaft und Finanzen abgeschlossen und die letzten fünf Monate bereits als Analyst in Kanada gearbeitet. Jetzt ist er auf Jobsuche.Gekickt hat der Austro-Kanadier in der höchsten Liga des Bundeslandes Ontario, zuvor an der Uni. "In Kanada spielen sehr viele junge Burschen Fußball, fast mehr als Eishockey", erzählt er. Allerdings gibt es kein mit dem unseren vergleichbares Ligensystem, "da ist Eishockey viel weiter. Im Fußball fängt das gerade erst an."