2.343 Hundehalter und ihre Lieblinge
Die Zahl der Hunde im Bezirk steigt. Ein Lokalaugenschein über Tierliebe und kleinere Reibereien.
BEZIRK WAIDHOFEN. Für die einen sind sie geliebte Familienmitglieder, für andere ein Ärgernis. Im Bezirk Waidhofen halten 2.343 Menschen 3.076 Hunde. Tendenz steigend. Die Bezirksblätter sind dem Phänomen Hund auf den Grund gegangen und widmen dem treuesten Begleiter des Menschen eine achtwöchige Serie (siehe nächste Seite und Interview auf der NÖ-Seite). Zum Start haben wir Freunde der Vierbeiner im Bezirk Waidhofen besucht, beleuchten aber auch die Schattenseiten im Zusammenleben mit den Vierbeinern.
Sie begrüßen das Herrchen freudig, wenn er nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommt. Freuen sich über Leckerlis, Streicheleinheiten und Stöckchen beim Spazierengehen.
Andererseits reagieren sie oft nicht wie vom Herrchen beigebracht und bringen somit andere Personen in Gefahr. Der beste Freund des Menschen macht das Leben besser, ist aber manchmal unberechenbar.
Erziehung ist das A und O
Silje Mlejnek von der Kleintierpraxis am Buchberg geht nicht nur mit ihren drei Vierbeinern spazieren, sondern betreibt auch Hundesport und nimmt an Wettbewerben teil: "Es macht einfach Spaß, mit Hunden zusammenzuarbeiten. Gemeinsam Erfolge feiern ist besonders schön." Doch sie ist der Meinung, dass nicht jeder Mensch jeden Hund haben sollte. "Hunde sollten in sachkundige Hände gegeben werden", so Mlejnek. "Viele Leute denken, bestimmte Rassen wir Golden Retriever oder Labradore - bekannt als Familienhunde - sind eh so lieb und brauchen deshalb keine Erziehung. Das kann ganz schnell nach hinten losgehen." Was laut der Tierärztin ebenfalls nach hinten losgegangen ist, ist das verschärfte Hundehaltegesetz. "Aggression kann man nicht an der Rasse festmachen, denn jeder Hund gehört erzogen." Für neue Hundeeltern schlägt Silke Mlejnek vor, im Frühjahr und im Herbst einen Hundekurs zu besuchen, um das neue Familienmitglied und dessen Verhaltensweisen richtig kennenzulernen.
"Hund bereichert das Leben"
Bevor ein Vierbeiner gekauft wird, sollte einiges bedacht werden. Zum Beispiel sollten sich die zukünftigen Hundeeltern über die angedachte Rasse informieren und was sie erwartet. Ein Husky zum Beispiel hat sehr viel Energie, braucht genug Bewegung und fühlt sich mit Artgenossen am wohlsten. Vielen Haltern sind die rassenspezifischen Eigenschaften, wie zum Beispiel auch die Fellpflege im Nachhinein zu aufwändig und so landet der Hund oft im Tierheim. "Wenn man sich dazu entscheidet, einen Hund aufzunehmen, sollte man sich bewusst sein, dass das Tier 10-15 Jahre bleibt", so Tierheimbesitzer Erwin Schlosser. Kosten für Tierarzt und Futter müssen genauso investiert werden wie viel Zeit und Liebe, damit sich der Hund zuhause wohl fühlt. "Ein Hund bereichert das Leben aber ungemein. Durch gemeinsame Spaziergänge an der frischen Luft wird sogar die Gesundheit der Halter verbessert", lacht der Tierheimbesitzer. Falls jemand auf den Geschmack gekommen ist und gerne einen Vierbeiner aufnehmen würde, kann im Tierheim Schlosser ein Hund für ein paar Tage auf Probe aufgenommen werden, um sich gegenseitig zu beschnuppern.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.