70 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs: "Ich klage nicht, ich überlebte"
GROSS SIEGHARTS. Großes Interesse fand die im Gasthaus Faltl von der Volkshochschule der Stadtgemeinde Groß-Siegharts unter dem Motto „Nie wieder Krieg“ organisierte Gedenkveranstaltung zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Im Mai vor 70 Jahren kapitulierte die Wehrmacht.
Über Einladung von Volkshochschulleiter Hans Widlroither erzählte als Zeitzeuge der 95-jährige Josef Mann aus Ziersdorf über seine Erlebnisse in den Kriegsjahren. Josef Mann verbrachte diese Zeit, vom 3.10.1940 bis 22.1.1946, 5 Jahre, drei Monate und 19 Tage in Russland, Frankreich sowie anschließend in amerikanischer Kriegsgefangenschaft.
Während seines gesamten Militäreinsatzes hat er sehr genau Tagebuch geführt und somit vieles dokumentiert. In diese 500 Seiten umfassende, handgeschriebene Dokumentation, welche mit zahlreichen Fotos ergänzt ist, haben in den vergangenen Jahren sowohl der Historiker und ehemalige Leiter des Heeresgeschichtlichen Museum Manfried Rauchensteiner als auch der bekannte Zeitgeschichtejournalist Hugo Portisch Einsicht genommen.
Unter dem Titel „Mein Kriegstagebuch“ sind diese beeindruckenden Aufzeichnungen auch in Buchform erschienen, welches von dem rüstigen und redegewandten Josef Mann bei dieser Gedenkveranstaltung mit den Schlussworten „Ich klage nicht – ich überlebte, Millionen beiderseits nicht. Um das bisschen Leben musste man so vieles erdulden, aber was war schon das Leben eines Menschen – in diesem Fall eines Soldaten – im Krieg wert“, vorgestellt wurde.
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